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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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von einer Nummer aus Dundee; sie gehört zu einem öffentlichen Telefon in einem Lokal namens Lowther's. Mark findet es ziemlich düster, aber es liegt direkt im Stadtzentrum.«
    »Gut.«
    »Das Telefonat dauerte zwei Minuten und vierzig Sekunden.« »Und wissen wir, in welchem Gemütszustand er sich unmittelbar danach befand?« »Ausgerechnet an diese Frage hat Mark nicht gedacht ...« »Aber du hast sie ihm gestellt?«
    »Er wird mit den Freunden sprechen, die mit Norquay bei dem Abendessen waren.«
    »Ich glaube nicht, dass uns das viel weiterbringen wird.«
    »Nein ...« An Brecks Tonfall erkannte Fox, dass da noch etwas anderes war.
    »Wir haben ja Zeit, Jamie«, feixte er.
    »Na ja, Mark kennt das Lowther's vom Hörensagen, da gibt's samstags abends öfter Ärger, aber der spielt sich dann in ungefähr hundert Metern Entfernung von dem Pub ab.«
    »Auf der Straße, meinst du?«
    »Streit wird dort grundsätzlich draußen ausgetragen.« »Warum das?«, fragte Fox, der die Antwort bereits ahnte. »Weil keiner es sich mit den Inhabern verderben will.« »Wauchope Leisure Holdings?«
    »Wer sonst?«, bemerkte Jamie Breck.
    »In gewisser Weise ist das natürlich schade, es bedeutet nämlich, dass keiner der Gäste uns erzählen wird, wer der Anrufer war.«
    »Da hast du vermutlich recht«, meinte Breck. »Aber Mark ist sicher neugierig geworden.« »Er muss vorsichtig sein.«
    »Mach dir um ihn keine Sorgen. Wie war dein Treffen mit Linda Dearborn? Hat sie nach mir gefragt?« »Dein Name fiel überhaupt nicht.« »Ein echtes Prachtweib, was?«
    »Auch als Journalistin hat sie was drauf. Es gibt eine Verbindung zwischen Wauchope und Brogans Firma. Glaubst du, dass sich auch ein Zusammenhang zwischen Wauchope und Norquays Laden herstellen ließe?«
    »Wir können es probieren, das heißt, Mark - denn da ist Tayside zuständig.«
    »Wauchopes Firma beschäftigt auch eine PR-Agentur ...«
    »Lass mich raten: LMM?«
    »Sie haben eine Anzeigenkampagne für Striplokale gefahren.«
    »Auf den Seitenflächen von Bussen, ich erinnere mich. Sollten wir mit ihnen darüber reden? Sie haben ihren Hauptsitz gleich neben dem Parlament ...«
    »Später vielleicht«, fand Fox. »Häng dich noch mal an die Strippe, und frag deinen Freund in Tayside, ob er noch irgendetwas herausfinden kann, was Wauchope mit unserem Bauunternehmer in Dundee verbindet.«
    »Wird gemacht. Was steht als Nächstes auf deiner Liste, Malcolm?«
    »Familie«, sagte Fox und setzte den Blinker, um sich in den Verkehr einzufädeln.
     
    Jude machte die Tür auf. Als sie sah, dass er es war, drehte sie sich um und ging voran ins Wohnzimmer. Sie sah hohlwangig aus, und ihre Haare und Kleider hätten durchaus eine Wäsche vertragen können. Im Aschenbecher auf der Lehne ihres Sessels lag eine brennende Zigarette.
    »Ich dachte, du würdest erst am Wochenende vorbeikommen«, sagte sie. »Heute ist kein guter Tag für einen Besuch bei Dad.«
    Fox bemerkte die beiden leeren Weinflaschen auf der Frühstücksbar und den kleinen Rest billigen Wodka in der Flasche auf dem Couchtisch. Jude saß da und heuchelte Interesse an einer Fernsehsendung, aber ihre Augenlider waren schwer.
    »Geht's dir gut, Schwesterherz?«, fragte er.
    »Warum nicht?« Sie schaute zu ihm auf, und ihre Augen weiteten sich. »Was ist denn mit dir passiert?«
    Fox rieb sich das Gesicht. »Ich bin eine Treppe runtergefallen.«
    Ihr Blick verhärtete sich, doch dann wandte sie sich ab, griff zu ihrer Zigarette und nahm einen tiefen Zug. Fox schlenderte in die Küche, um den Wasserkessel zu füllen. Er sah nirgendwo Tee oder Kaffee, im Kühlschrank war auch keine Milch. Aber viel zu essen; es sah aus, als hätte Jude seit ihrer Einkaufstour noch nichts zu sich genommen.
    »War deine Freundin Sandra nicht hier?«, rief Fox zu seiner Schwester hinüber.
    »Seit ein paar Tagen nicht mehr. Sie hat mich zweimal angerufen, um sich zu erkundigen.«
    »Und was ist mit Mrs. Pettifer von nebenan?«
    »Besucht ihren Bruder in Hull. Er hatte einen Schlaganfall oder so was.«
    »Das heißt, du musst im Moment alleine klarkommen?«
    »Ich bin ja nicht behindert.«
    »Für dich sorgen tust du aber auch nicht gerade.«
    »Leck mich, Malcolm.« Sie schwang ihre Beine über die Armlehne, wobei sie beinahe den Aschenbecher hinuntergeschubst hätte.

Fox ließ ihr etwas Zeit, sich wieder zu beruhigen. »Als ich vor ein paar Tagen hier war, schienst du ganz gut zurechtzukommen ...«In einem der Schränke fand er ein noch

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