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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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aufgestanden und schaute an sich hinunter. »Das ist eine Idee«, sagte er.
    »Und hier ist noch eine: Ich komme mit.«
    Breck starrte ihn an. »Warum?«
    »Weil wir keine Ahnung haben, wem wir in unserem eigenen Dunstkreis trauen können.«
    Breck kniff die Augen zusammen. »Stoddart?«
    Mit einem Achselzucken steckte Malcolm Fox die Hände in die Taschen.
    »Sie ist in der Inneren«, ereiferte sich Breck.
    »Ich auch, schon vergessen? Lass uns unterwegs darüber streiten. Wenn ich dich nicht überzeugen kann, steige ich nicht mit aus ...«
    Fox stieg nicht aus. Er saß auf der Fahrerseite seines eigenen Autos, hatte das Radio an und schaute Breck hinterher, bis er im Polizeipräsidium verschwand. Danach starrte er einfach vor sich hin, trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad. Fünf Minuten später hörte er Lärm und drehte den Kopf. Breck kam zurück, und er war nicht allein. Inspector Caroline Stoddart wirkte alles andere als begeistert. Ihre zwei Kollegen, Wilson und Mason, beobachteten das Ganze vom Eingang aus. Ohne recht zu wissen, was er sagen sollte, stieg Fox aus, während Breck einen Satz nach vorne machte, um seiner Begleiterin die Beifahrertür zu öffnen. Stoddart warf Fox einen wütenden Blick zu.
    »Sie beide sollten jegliche Kommunikation miteinander einstellen.«
    »Wir sind nun mal böse Jungs«, pflichtete Breck ihr bei. Stoddart zögerte, dann bückte sie sich und stieg ein. Breck zwinkerte Fox zu, bevor er auf den Rücksitz rutschte. Fox blieb, den Blick auf Wilson und Mason gerichtet, noch einen Moment stehen, bis die beiden sich umdrehten und wieder hineingingen.
    »Bringen wir diese kleine Schmierenkomödie endlich hinter uns«, sagte Stoddart. Fox lehnte sich zurück und schloss seine Tür. »Also gut«, fuhr sie fort, »ich gebe Ihnen fünf Minuten.«
    »Könnte etwas länger dauern«, warnte Breck sie. Dann, an Fox gewandt: »Lass uns das lieber woanders machen; wenn schon die Wände Ohren haben, dann haben Fenster erst recht Augen.«
    Mit einem Blick auf das Gebäude wurde Fox klar, dass Breck nicht ganz unrecht hatte, und er ließ den Motor an.
    »Werde ich jetzt entführt?«, beschwerte sich Stoddart.
    »Sie können jederzeit aussteigen«, versicherte Breck ihr. »Aber das, was wir Ihnen zu erzählen haben ... Glauben Sie mir, dafür ist das hier wirklich nicht der richtige Ort.«
    »Fahre ich einfach durch die Gegend?«, fragte Fox, den Blick in den Rückspiegel gerichtet. Aus dem Augenwinkel sah er neben sich Stoddart, die sich den Rocksaum hinunterzog.
    »Solange du fahren und gleichzeitig reden kannst«, erwiderte Breck. Also fuhr Malcolm Fox.
    Ihre Route führte sie um den Botanischen Garten herum und bergauf zum Stadtzentrum. Als der Verkehr ins Stocken geriet, sprach Fox weniger, weil er sich auf die Straße konzentrieren musste. Breck sprang ein, und bald überquerten sie den höchsten Punkt des Leith Walk. Über die Royal Terrace und Abbeyhill ging es hinunter, vorbei am Parlamentsgebäude und dem Palace of Holyrood, in den Holyrood Park. An St. Margaret's Loch vorbei und dann in die Einbahnstraße, die sich um den gewaltigen Arthur's Seat herumschlängelte. Hier kam man sich zuweilen vor wie in einem Niemandsland, fernab jeder Zivilisation, um einen herum nur Heidelandschaft und Berg. Die Fahrt hatte beinahe dreißig Minuten gedauert, und Stoddart bat Fox gerade, an den Rand zu fahren.
    »Kein guter Ort, um uns zu verlassen«, warnte Breck sie. »Hier kommen keine Taxis vorbei.«
    Sie blickte sich um. »Wo ist hier?«
    Fox hatte am Dunsapie Loch angehalten. Zwei Jogger trabten vorbei. Eine junge Mutter mit einem Buggy machte gerade Pause. Mitten in dem See befand sich ein Nest, das in ein paar Wochen einem Schwanenpaar als Zuhause dienen würde.
    »Mal eine andere Seite von Edinburgh«, erklärte Breck Inspector Stoddart. »Ich würde mich gerne irgendwann als Fremdenführer betätigen ...«
    Darauf sagte sie nichts, öffnete nur ihre Tür und versuchte auszusteigen. Sie zuckte, vielleicht, weil sie dachte, sie hielten sie zurück, aber es war nur ihr Sicherheitsgurt. Nachdem sie sich abgeschnallt hatte, stieg sie aus und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Was jetzt?«, murmelte Breck. Fox schaute ihn im Rückspiegel an. Breck hatte begeistert und zuversichtlich geklungen, doch das war alles nur Fassade gewesen. Innerlich lagen seine Nerven blank.
    »Gib ihr eine Minute«, sagte Fox. Stoddart stand mit verschränkten Armen da, die Beine leicht gespreizt, den Blick auf den

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