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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass seine Stimme höher klang als sonst; nicht nur Breck war nervös.
    »Ich bin's.«Bull Wauchopes Stimme. Vermutlich hielt er es für klug, sich nicht mit Namen zu melden. Als könnte die neueste Technologie eine Stimme ihrem Besitzer nicht ebenso schnell zuordnen wie Fingerabdrücke.
    »Ja?«
    »Ich weiß immer noch nicht, ob ich es richtig verstehe.« »Da gibt's nichts zu verstehen: Wir treffen uns, wir stellen Ihnen ein paar Fragen. Wenn wir mit dem, was wir hören, zufrieden sind, bekommen Sie Ihre kleine Belohnung.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so.«
    »Warum machen wir es dann nicht per Telefon?« »Weil ein Telefon verwanzt sein könnte. Genau wie mein Auto gestern. Ich versuche nur, Sie zu beruhigen ...« »Ich bestimme den Treffpunkt?«
    »Einen Ort, von dem Sie wissen, dass Sie dort sicher sind.« »Ich mag das Lowther's.«
    »Gut, aber ich will nicht, dass allzu viele Leute dabei sind. Könnte es nach Schließung des Lokals sein?« Dabei schaute Fox Breck an, und Breck zwinkerte zurück: Er hatte zwanzig Pfund darauf gewettet, dass Wauchope sich für den Pub entscheiden würde.
    »Ich werde dafür sorgen, dass alle um elf gegangen sind.«
    »Dann werden wir um Viertel nach da sein.«
    »Aber nicht mit Brogan?«
    »Nicht, ehe wir nicht unseren kleinen Plausch hatten.« »Ich brauche Beweise dafür, dass Sie wissen, wo er ist.« »Kein Problem.«
    »Und ich schwöre bei Gott, wenn Sie irgendeinen Trick versuchen, lasse ich Sie schneller an die Wand nageln, als Ihre Kumpels die Tür eintreten können.«
    »Verstanden. Eins möchte ich aber klarstellen: Heaton und Vass sind nicht verhandelbar.«
    »Geben Sie mir Brogan, und sie gehören Ihnen.« Dann war die Leitung tot. Fox legte das Handy noch nicht weg.
    »Und?«, fragte Breck.
    »Wir haben noch ein paar Anrufe zu erledigen.« Fox hielt das Handy vor sich und fand die Nummer, die er gesucht hatte.
    »Noch fünf Stunden, dann müssen wir fahren«, rechnete Breck. »Reicht die Zeit?«
    »Das muss sie«, antwortete Malcolm Fox, als der erste Teilnehmer, den er anrief, sich meldete.
     
    Um genau eine Minute vor elf stellten sie das Auto vor dem Lowther's ab. Die Leute verließen das Lokal, nicht alle erfreut darüber, dass ihr Abend verkürzt worden war. Das Grummeln war jedoch verhalten und begann, wenn überhaupt, erst in sicherem Abstand auf der Straße. Um fünf nach tauchte Terry Vass auf. Er erkannte den Volvo wieder, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Seine Aufgabe schien das Auskundschaften zu sein. Auf der Suche nach Anzeichen dafür, dass Fox und Breck Begleitung mitgebracht hatten, ging er die Straße hinauf und hinunter. Anscheinend zufrieden, begab er sich wieder in den Pub. Um zehn nach fragte Fox Breck, ob er bereit sei.
    »Noch ein paar Minuten«, antwortete Breck mit einem raschen Blick auf seine Armbanduhr. Sie saßen schweigend da und sahen zu, wie das Thekenpersonal sich zum Gehen fertig machte: Jacken wurden angezogen und Zigaretten für den Heimweg angezündet. Vass kam wieder vor die Tür, und diesmal gab er ihnen zu verstehen, dass der Moment gekommen war. Fox warf Breck einen Blick zu und nickte. Nachdem Breck den Laptop vom Rücksitz geholt hatte, gingen sie über die Straße und betraten den Pub. In der kurzen Zeit hatte niemand mehr als oberflächlich aufräumen können. Ein paar Stühle waren hochgestellt worden, und auf dem Tresen reihten sich schmutzige Gläser aneinander. Die Lichter des Münzspielautomaten blinkten, um Spieler zu verlocken, die nicht mehr da waren.
    An einem Ecktisch saß Bull Wauchope, die Arme ausgebreitet auf der Rückenlehne der Bank.
    »Durchsuch sie«, befahl er.
    Vass stand vor den beiden Polizisten. »Zieht eure Jacken aus und macht die Hemden auf.«
    »Solange wir hier keinen Striptease hinlegen müssen«, sagte Breck, während er den Laptop auf dem ihm am nächsten stehenden Tisch abstellte. Sie schlüpften aus ihren Jacken, knöpften ihre Hemden auf und zogen sie aus den Hosen heraus, damit Vass sie auf Verdrahtungen untersuchen konnte. Er klopfte jede Jacke ab, drückte auf die Taschen und fuhr hinein, um sich zu vergewissern, dass sie nur Brieftaschen und Handys enthielten.
    »Hosen, Terry«, kläffte Wauchope, worauf Vass mit den Händen auch an ihren Beinen entlangfuhr und ihre Knöchel und Socken absuchte.
    »Nichts«, sagte er, während er sich mühsam wieder aufrichtete.
    »Nimm ihnen ihre Handys weg - wir wollen doch nicht, dass jemand lauscht, oder?«
    Vass hatte schließlich drei Handys

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