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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wollen.«
    Fox hätte da durchaus ein paar Dinge gewusst, schüttelte aber den Kopf.
    Draußen im Flur schaute er hinter ein paar Türen, doch Jude war in keinem der Vernehmungsräume. Am Ende des Flurs befand sich die Tür zum beengten Empfangsbereich der Wache, und dahinter die Außenwelt. Als Fox hinaustrat, entdeckte er auf den Stufen ein vertrautes Gesicht.
    »Können wir ein Stück zusammen gehen?«, fragte Jamie Breck, nachdem er sein Telefongespräch kurzerhand abgebrochen und sein Handy weggesteckt hatte.
    »Mein Auto steht gleich hier.« Mit einem Nicken deutete Fox darauf.
    »Trotzdem ...« Breck machte eine Handbewegung und setzte sich hangaufwärts in Richtung Ampel in Bewegung. »Wie lief's mit DCI Giles?«
    »Was glauben Sie denn, wie es lief?«
    Breck nickte bedächtig. »Ich dachte, Sie wussten vielleicht gern, wie sich die Dinge entwickeln.«
    »Funktioniert das hier so: Giles verpasst mir eine Abreibung, und Sie kommen anschließend mit der >Good cop<-Nummer?«
    »Er würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass ich mit Ihnen rede.« Breck warf einen Blick über die Schulter, als sie um die Ecke in die Morrison Street einbogen.
    »Warum tun Sie's dann?«
    »Ich mag diese Grabenpolitik nicht - wir auf unserer Seite und ihr auf eurer.« Breck schritt weit aus. Es war der Gang eines jungen Mannes, entschlossen und kraftvoll, als hielte die Zukunft ein klares Ziel für ihn bereit. Fox, der kaum mitkam, spürte, wie sich an seinem Haaransatz kalter Schweiß bildete.
    »Wo ist meine Schwester?«, fragte er.
    »Auf dem Heimweg, nehme ich an.«
    »Ganz unter uns, wie schätzen Sie Glen Heaton ein?«
    Breck rümpfte die Nase. »Ich weiß, dass er gelegentlich eine Abkürzung genommen hat.«
    »Er fuhr über jeden Gehweg, der ihm in die Quere kam.«
    »Das ist sein Stil - aber auch ziemlich effektiv.«
    »Ich glaube, Ihr Chef hat mir gerade einen Deal vorgeschlagen.«
    »Was für einen Deal?«
    »Heaton gegen meine Schwester ...« Breck pfiff leise durch die Zähne. »Da meine Schwester aber gar nichts getan hat...«
    »Haben Sie abgelehnt?«, mutmaßte Breck.
    »Dass er mir das Angebot gemacht hat, scheint Sie nicht zu überraschen.«
    Breck zuckte die Achseln. »Das Einzige, worüber ich mich wundere, ist, dass Sie mir das erzählen.« »Wenn wir Heaton drankriegen, wird eine Dl-Stelle frei.« »Anzunehmen.«
    »Sind Sie denn gar nicht ehrgeizig?«
    »Natürlich bin ich ehrgeizig, ist das nicht jeder? Sie etwa nicht?«
    »Nicht besonders.« Ein paar Schritte gingen die beiden Männer schweigend weiter.
    »Wie lief es denn nun tatsächlich mit Bad Billy?«, erkundigte sich Breck schließlich.
    »Er betrachtet die Ermittlungen als Gelegenheit, mir an den Karren zu fahren, und das könnte sein Urteil beeinflussen, ihn auf alle möglichen falschen Fährten schicken.«
    Breck nickte. »Hat er Ihnen von den Überwachungskameras erzählt?«
    Fox schaute den jüngeren Mann an. »Was ist damit?«
    »Hat er also nicht.« Breck holte tief Luft. »Es gibt einen Pub in Gorgie ... Faulkner war dort nicht direkt Stammgast, ging aber immer wieder mal hin. Sie haben außen und innen Überwachungskameras.«
    »Und?«
    Breck blieb unvermittelt stehen, drehte sich zu Fox um und sah ihn prüfend an. »Ich weiß gar nicht, wie viel davon ich Ihnen erzählen darf.«
    »Wie heißt der Pub?«
    »Kennen Sie das Marooned?« Breck sah sein Gegenüber den Kopf schütteln. »Gibt es erst seit ungefähr einem Jahr.«
    »Wurde Vince Faulkner gefilmt?«, wollte Fox wissen.
    »Samstagnacht. Da waren ein paar Rugbyfans, Waliser. Es gab einen Wortwechsel, und dann ging es draußen weiter.«
    »Haben sie ihn zusammengeschlagen?«
    Breck schüttelte den Kopf. »Auf dem Band, das ich gesehen habe, schubste er einen von ihnen, worauf sie ihm einen Schlag auf den Kopf versetzten. Drei gegen einen ... Faulkner wog seine Chancen ab und machte sich mit ein paar Beschimpfungen aus dem Staub.«
    »Sind sie nicht hinter ihm her?«
    »Möglicherweise lief er ihnen später noch mal über den Weg.« »So.« Fox wurde nachdenklich.
    »Ihre Schwester sagt, dass er unten im Süden keine Familie mehr hat; stimmt das?«
    Fox zuckte die Achseln. »Das dürfte sie besser wissen als ich.« Er hielt inne. »Hören Sie, das Ganze hat nichts mit ihr zu tun.«
    Breck nickte bedächtig. »Trotzdem, so funktioniert das Spiel nun mal.«
    »Wie sieht's jetzt in ihrem Haus aus? Chaos?« »Ich habe die Spurensicherung gebeten, behutsam vorzugehen.«
    »Sie können

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