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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ihr für alles.
     
    Beim Einbiegen auf den Asda-Parkplatz hatte Fox dreißig Meter hinter sich einen schwarzen Vauxhall Astra gesehen. Als er nun losfuhr, entdeckte er denselben Wagen im Rückspiegel. Die Autonummer konnte er nicht erkennen, dazu war er zu weit weg. Obwohl Fox im Schneckentempo auf die Hauptstraße zukroch, kam der Astra nicht näher. Das Handy klingelte, und Fox ging dran.
    »Wo bist du?«, fragte Tony Kaye.
    »Beschäftigt«, antwortete Fox.
    »Willst du Neuigkeiten hören?«
    »Gute oder schlechte?«
    »Vince Faulkner hat tatsächlich ein Taxi genommen. Der Fahrer erinnert sich, dass er die >Party< unterbrochen hat und sein Taxi dabei eine Beule abbekam.«
    »Wie hast du das rausgekriegt?«
    »Du bist nicht der Einzige, der über Quellen verfügt, und außerdem gibt es nicht so viele Taxiunternehmen in Edinburgh. Giles' Jungs haben es ungefähr eine Stunde vor mir erfahren.«
    »Weiß der Taxifahrer noch, wo er Vince rausgelassen hat?«
    »Am Casino beim Ocean Terminal. Der Fahrer ist ausgestiegen, um den Schaden zu begutachten.«
    »Hat er Vince ins Oliver gehen sehen?«
    »Du klingst, als wüsstest du das alles schon ...«
    »Ich hatte eine Ahnung, bin aber sehr dankbar für die Bestätigung.« Nachdem Fox sich verabschiedet und aufgelegt hatte, gestattete er sich ein Lächeln. Er wusste nicht, warum ihm das Oliver als Vince' mögliches Ziel in den Sinn gekommen war, aber er hatte recht behalten. Normalerweise gab er nichts auf sein Bauchgefühl - für ihn musste jeder Schritt auf gewonnenen Erkenntnissen aufbauen. Darin sah Fox einen der Gründe für die nahezu hundertprozentige Aufklärungsquote der Inneren. Aber vielleicht hatte der Instinkt auch seine Berechtigung.
    Als Fox sich dem Stadtzentrum näherte, verlor er den Astra aus den Augen. Womöglich war er abgebogen. Um den Haymarket herum war der Verkehr so schlimm wie immer. Einer Reklametafel vor einem Zeitschriftenladen entnahm Fox, dass sich der Leitartikel der Evening News mit einem Streit zwischen dem Stadtrat und dem deutschen Unternehmen beschäftigte, das hinter dem Bau des Straßenbahnsystems stand. Die Deutschen verlangten angesichts des gesunkenen Wechselkurses des Pfund Sterling mehr Geld.
    »Na, dann viel Glück!«, murmelte Fox, der darauf wartete, dass es für den Gegenverkehr rot wurde. Er fragte sich, ob er besser einen anderen Weg hätte nehmen sollen, vielleicht quer durch Edinburghs Süden. Aber auch da gab es Verzögerungen. Man hatte den Eindruck, als käme die ganze Stadt knirschend zum Stillstand - und zwar mit dem Segen derer, die von Amts wegen für ihr Wohl und Wehe zuständig waren. Da er nichts Besseres zu tun hatte, nahm Fox sein Handy vom Beifahrersitz und tippte Jamie Brecks Mobilnummer ein. Während er dem Klingelton lauschte, schaute er zufällig wieder in den Rückspiegel und entdeckte drei Autos weiter hinten den schon bekannten schwarzen Astra.
    »Hallo?«
    »Jamie, hier ist Malcolm Fox.«
    »Morgen, Malcolm. Danke noch mal fürs Chauffeurspielen gestern Abend.«
    »Keine Ursache. Wollte nur fragen, ob es Neuigkeiten gibt.«
    »Der Taxifahrer erinnert sich an Vince Faulkner. Hat ihn vor dem Oliver abgesetzt.«
    »Sie werden also mit dem Personal reden?«
    »Das wird einer meiner Mitarbeiter erledigen. Ich bin gerade anderweitig ziemlich beschäftigt.«
    »Störe ich Sie?«
    »Nein, aber ich kann nicht lange sprechen. Gibt es sonst noch was?«
    Eigentlich nicht, wie Fox jetzt klar wurde. Er hatte nur wissen wollen, ob Breck ihm das mit dem Taxi erzählen würde, und Breck hatte den Test bestanden. Im Übrigen floss der Verkehr wieder, und Fox war nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt. Der Astra schien eine Abzweigung genommen zu haben, aber jetzt wunderte Fox sich über den grünen Ford Ka zwei Autos hinter sich; wie lange war der schon da?
    »Nichts weiter«, beantwortete Fox Jamie Brecks Frage. Er beendete das Gespräch, und nachdem er bei der nächsten Ampel rechts abgebogen war, fuhr er an den Straßenrand und hielt. Mit einem Blick in den Rückspiegel sah er, dass der Ka an der Kreuzung geradeaus fuhr, statt ihm zu folgen. »Bloß weil du paranoid bist, Malcolm ...«, murmelte er vor sich hin, ohne den Satz zu vollenden.
    Zahllose Schilder wiesen potenziellen Käufern den Weg zum Salamander Point. Ein paar Blocks waren bereits fertig; in manchen Fenstern hingen Gardinen und Jalousien, auf Eckbalkons stand hier und da eine Topfpflanze. Das Gelände war riesig, für weitere vier Hochhäuser

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