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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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von ihm gehört?«
    Wieder schüttelte Hendry den Kopf. »Das Nächste, was ich von ihm gehört habe, war, dass er tot ist.«
    »Muss ein Schock für Sie gewesen sein.«
    »Das kann man wohl sagen, Mann.« Hendry rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    »Haben Sie beide zusammengearbeitet?«
    »Manchmal. Kommt drauf an, in welchem Trupp man landet. Vince war ein zuverlässiger Arbeiter, deshalb habe ich ihn immer empfohlen.«
    »War er auf irgendetwas spezialisiert?«
    »Vince konnte Ziegelsteine legen, Zement mischen. Er war zwar gelernter Maurer, versuchte sich aber an allem, was man ihm auftrug.«
    »Er war Engländer«, bemerkte Breck beiläufig. »War das ein Problem?« »Wie meinen Sie das?«
    »Haben die Jungs ihm je eine Abreibung verpasst?«
    »Wenn ja, hätte er sie fertiggemacht.«
    »Er war also ein ziemlicher Hitzkopf?«
    »Ich meine nur, dass er sich nichts gefallen ließ.«
    »Wussten Sie, dass er auch seine Partnerin schlug?«
    »Jude?« Hendry überlegte einen Moment, bevor er antwortete. »Sandra hat mir erzählt, dass sie sich den Arm gebrochen hat.«
    »Was Sie nicht gerade überrascht, oder?«
    »Die beiden waren immer für einen Streit zu haben. Oft war es Jude, die damit anfing. Sie nörgelte so lange an ihm herum, bis er schließlich ausrastete.«
    »Solche Frauen kenne ich auch.« Breck nickte scheinbar zustimmend. »Man könnte meinen, sie verspüren dabei einen gewissen Kitzel ...«
    Fox verlagerte sein Gewicht und biss sich auf die Unterlippe. Er tut nur seine Arbeit, sagte er sich, versucht, den Mann zum Reden zu bringen ...
    »Sie könnten sich also vorstellen, dass er am Samstagabend in eine Schlägerei geraten ist?«, fragte Breck gerade. »Schon möglich.«
    »Was haben Sie gedacht, als er am Montagmorgen nicht auf der Baustelle erschien?«
    Erneutes Achselzucken. »Ich habe bis über die Ohren in Arbeit gesteckt. Bin eigentlich gar nicht zum Denken gekommen. Hab noch versucht, ihn anzurufen ...« Er zögerte. »Oder habe ich ihn doch erreicht? Ich weiß jedenfalls, dass ich ihm eine SMS geschickt habe.«
    Breck nickte. »Wir haben sein Handy überprüft. Die SMS ist eingegangen, aber nicht gelesen worden. Wir haben uns sämtliche Textnachrichten angeschaut, die er gespeichert hatte. Eine ganze Menge waren von Ihnen oder an Sie gerichtet.«
    »Ach ja?«
    »Da ging's auch um das Oliver ...«
    »Das ist ein Casino. Gleich um die Ecke. Da sind wir manchmal mit den Frauen hingegangen.« »Hat er gerne gezockt?«
    »Er hat nicht gerne verloren«, sagte Hendry mit einem schwachen Lächeln.
    »Wir glauben, dass er vielleicht am Samstagabend dort war. Hätte ihm das ähnlich gesehen - ohne Sie hinzugehen?«
    »Wenn er Krach mit Jude hatte ... was trinken gehen ... Ja, eigentlich schon.«
    »Wie sieht's mit Ihnen aus, Mr. Hendry, was haben Sie am Samstag getrieben?«
    Hendry blähte die Backen und ließ langsam die Luft ausströmen. »Morgens lange geschlafen wie üblich ... Mit Sandra im Gyle einkaufen, auch wie üblich ... Nachmittags Fußballergebnisse und abends noch ein Spiel auf Sky. Ich hab beim Inder was zu essen geholt ...«Wieder zögerte er, weil ihm etwas einfiel. »Warten Sie, ja genau - Sandra war mit ihrer Schwester und ein paar Freundinnen unterwegs. Ich hab Curry für zwei gegessen und bin dann vor der Glotze eingepennt.«
    »Und Sonntag?«
    »Das Gleiche.«
    »Zurzeit gibt es also keine Wochenendschichten?«
    »In der ersten Phase gab es die noch, aber jetzt kauft kein Mensch mehr. Ich würde sagen, in vierzehn Tagen kommen die ersten Entlassungen. Noch mal zwei Wochen, und sie motten vielleicht die ganze Baustelle ein.«
    »Nicht gerade schön für die Leute, die schon hier wohnen.«
    »Wir glauben, dass sie beim Verkauf die Hälfte bis zwei Drittel von dem bekommen würden, was sie selbst bezahlt haben, falls sich überhaupt Käufer finden.«
    »Man kann also Schnäppchen machen?«
    »Wenn Sie Interesse haben, machen Sie Helena im Verkaufsbüro ein Angebot. Vermutlich bekommen Sie noch einen Striptease gratis dazu.«
    »Das werde ich mir merken.« Der Detective Sergeant rang sich ein Lächeln ab.
    »Soll ich Ihnen aber mal sagen, was den Bossen wirklich zu schaffen macht?«, fuhr Hendry fort. »Es ist kein Ende in Sicht. Dieses ganze Projekt - die Stadt hat ihnen das Bauland für fast sechs Millionen verkauft. Sie könnten von Glück reden, wenn es ihnen ein Drittel davon einbrächte.«
    »Autsch!«, sagte Breck teilnahmsvoll.
    »So kann man es auch formulieren. Die Jungs

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