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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Arm.
    »Wer hat den Überwachungseinsatz bei Breck abgesagt? Sie haben den Anruf bekommen. Wer war am anderen Ende der Leitung?«
    Mit zusammengebissenen Zähnen riss Gilchrist sich los. Er winkte noch in Naysmith' Richtung, und dann war er weg. »Hast du bekommen, was du wolltest?«, fragte Kaye Fox. »Weiß nicht genau.«
    Naysmith hielt ihm sein leeres Bierglas hin. »Ein Kronenberg, bitte«, sagte er zu Fox. »Kaufs dir selbst, du kleiner Verräter«, erwiderte Fox.
     
    »Darf ich reinkommen?«, fragte Fox.
    Es war neun Uhr abends, und er stand auf Jamie Brecks Türschwelle. Breck hatte ihm soeben, in offenem Polohemd, grüner Chinohose und auf Strümpfen, die Tür geöffnet.
    »Wenn es aber gerade nicht passt...«, fuhr Fox fort und verstummte.
    »Ist schon okay«, willigte Breck schließlich ein. »Annabel ist heute Abend bei sich zu Hause.« Er drehte sich um und trottete über den kurzen Flur zurück ins Wohnzimmer. Als Fox dort ankam, hatte Breck einige der Lampen angeschaltet. Der Fernseher war aus, die Stereoanlage ebenso.
    »Ich war im Internet«, fühlte Breck sich bemüßigt zu erklären. »Langweile mich etwas, um ehrlich zu sein.«
    »Quidnunc gespielt?«
    »Woher weißt du? Vier oder fünf Stunden heute.« Breck zögerte. »Vielleicht sogar länger ...«
    Fox nickte und ließ sich auf dem Sofa nieder. Er war zu Hause gewesen und hatte versucht, ein Fertiggericht zu essen, jedoch auf halbem Weg aufgegeben. »Ich hatte eine Unterhaltung mit der Inneren aus Grampian«, sagte er.
    »Wie lief's?«
    »Es ging. Sie wollen mich morgen früh wieder sehen - eine Frau namens Stoddart.«
    »Du machst das schon.« Breck ließ sich in einen der Sessel fallen.
    »Bist du dir da sicher? Hat Annabel noch etwas rausgefunden?«
    »Über Vince Faulkner, meinst du?« Breck verzog den Mund. »Da scheinen sie auf der Stelle zu treten. Statt weiterzumachen, geht Giles noch mal alles durch, um zu prüfen, ob das Team irgendwas übersehen hat.«
    »Bequeme Strategie!«, bemerkte Fox.
    »Sie haben sich Zugang zu dem Bildmaterial aus den Kameras des Casinos verschafft ...« »Und?«
    Breck zuckte die Achseln. »Nirgendwo eine Spur von Faulkner. Aber weißt du was? Es gab Lücken in den Filmen.«
    »Hat jemand daran herumhantiert?«
    »Eine >kleine Störung< laut Geschäftsleitung.«
    »Wie du vorausgesagt hattest. War Joanna Broughton da, um das Ganze aufzuklären?«
    Breck schüttelte den Kopf. »Keine Spur von ihr. Es war der
    Typ hinter der Bar; er ist offensichtlich befördert worden. Außerdem jemand von Lovatt, Meikle, Meldrum.« »Was haben die denn damit zu tun?«
    »Ihre Kundin habe sie um ihre Anwesenheit gebeten. Ich habe dir ja gesagt, Malcolm, sie möchte nicht, dass irgendetwas den guten Ruf des Oliver beeinträchtigt.« Breck brach ab. »Sorry, ich hab dich gar nicht gefragt, ob du was trinken möchtest.«
    »Nein, vielen Dank«, versicherte Fox ihm. Einen Moment lang saßen die beiden Männer schweigend da.
    »Vielleicht solltest du's einfach ausspucken«, sagte Breck mit einem kaum merklichen Lächeln.
    »Was?«
    »Irgendwas nagt an dir.«
    Fox schaute ihn an. »Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?«
    Breck zuckte die Achseln. »Ich habe das Gefühl, irgendjemandem musst du trauen.«
    Fox fuhr sich mit einem Finger über die Stirn. Das war ungefähr das, was ihn während der vergangenen anderthalb Stunden beschäftigt hatte. »Vielleicht trinke ich doch etwas«, sagte er, um Zeit zu gewinnen. »Ein Wasser würde mir schon genügen.«
    Breck war schon aufgesprungen und ging aus dem Zimmer. Fox schaute sich um, nahm seine Umgebung aber kaum wahr. Es war ein langer Tag gewesen. Dearborn und Broughton, Stoddart und Gilchrist ... Breck kam zurück, in der Hand ein Wasserglas, das Fox mit einem Kopfnicken entgegennahm. Sein Magen fühlte sich völlig übersäuert an. Seine Augen brannten beim Blinzeln, und hinter den Schläfen spürte er ein ständiges Pochen.
    »Brauchst du ein Aspirin oder so was?«, fragte Breck gerade. Fox schüttelte den Kopf. »Du siehst mitgenommen aus. Ich nehme an, das hat nicht nur mit Inspector Stoddart zu tun.«
    »Ich werde dir jetzt etwas erzählen«, platzte es aus Fox heraus. »Ich weiß aber nicht, wie du es aufnehmen wirst.«
    Breck hatte sich nicht wieder in den Sessel, sondern auf eine der Armlehnen gesetzt. »Lass dir Zeit«, redete er Fox zu.
    Malcolm trank einen Schluck. Das Wasser hatte einen süßlichen Nachgeschmack, der ihn daran erinnerte, wie Leitungswasser in

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