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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Annie.«
    »Malcolm ...«
    »Es wäre einfacher zu reden, wenn du einsteigen würdest. Ich kann dich auch mitnehmen.«
    »Das ist wirklich nicht nötig.« Als er nicht darauf reagierte, machte sie seufzend die Beifahrertür auf. Er fegte die Bonbonpapiere vom Sitz. Den Stadtplan aus dem Fußraum, den Annie ihm reichte, warf er auf den Rücksitz.
    »Hat es mit Jamie Breck zu tun?«, fragte sie. »Gilchrist hat sich quergestellt.«
    »Du bist suspendiert, Malcolm! Es ist nicht seine Aufgabe, dir behilflich zu sein.« »Trotzdem ...«
    Wieder stieß sie einen tiefen Seufzer aus. »Was willst du von mir?«
    »Eine Kontaktperson auf der australischen Seite, jemanden aus dem Team dort. Name, Telefonnummer, E-Mail... irgendwas.«
    »Darf ich fragen, wozu?« »Noch nicht.«
    Sie schaute ihn an. Ihr »professionelles Gesicht« unterschied sich von dem zu Hause: Sie war etwas stärker geschminkt, was ihre Züge härter machte.
    »Sie werden wissen, dass ich es war«, erklärte sie. Damit meinte sie nicht die Polizisten in Australien, sondern das Polizeipräsidium Fettes.
    »Ich werde sagen, dass das nicht stimmt.«
    »Also gut - schließlich haben sie keinen Grund, dich nicht beim Wort zu nehmen, oder?«
    »Nicht den geringsten«, antwortete er lächelnd.
    Annie Inglis machte ihre Tür auf und schickte sich an, auszusteigen. Sie hielt immer noch seine Visitenkarte in der Hand. »Was ist mit deinem alten Handy los?«, fragte sie, und nach kurzem Zögern: »Nein, wenn ich's genau bedenke, will ich es überhaupt nicht wissen.« Sie schlug die Tür hinter sich zu und schloss, noch während sie die Straße überquerte, per Fernbedienung ihr eigenes Auto auf.
    Bis zu dem Café in der Morningside Road brauchte Fox nur fünf Minuten, dann jedoch noch einmal fünf, um einen Parkplatz zu finden. Nachdem er Münzen für eine Stunde in die Parkuhr gesteckt hatte, legte er die kurze Entfernung bis zum Café zu Fuß zurück. Jamie Breck war schon da und stöpselte gerade seinen Laptop in eine der Steckdosen in der Nähe des Ecktisches, den er ergattert hatte.
    »Bin auch gerade erst gekommen«, sagte er zu Fox, als die beiden Männer sich die Hand gaben.
    »Wie geht es dir?«
    »Habe wenig geschlafen, dank deinem Geständnis.«
    Bei diesem Wort zuckte es um Fox' Mund. Er schüttelte seinen Mantel ab und fragte Breck, was er trinken wolle.
    »Café Americano mit einem Schuss Milch.«
    Fox ging an die Theke, um die Bestellung aufzugeben, dazu einen Cappuccino für sich selbst. »Irgendwas zu essen?«, fragte er Breck.
    »Vielleicht ein Croissant.«
    »Dann nehme ich zwei«, sagte Fox zu der Bedienung. Als er an den Tisch zurückkam, hatte Breck den Laptop so platziert, dass die tief stehende Sonne nicht auf den Monitor fiel. Fox zog einen Stuhl herbei und setzte sich neben Breck. Das Café war seine Idee gewesen, und nach einem Blick in die Runde fühlte er sich bestätigt. Selbst wenn draußen jemand in einem Überwachungswagen saß - und er hatte sich sorgfältig umgesehen, ohne offensichtliche Kandidaten zu entdecken: Dank kostenlosem WLAN waren sechs der Cafégäste ins Internet eingeloggt. Die meisten schienen Studenten zu sein, die übrigen Geschäftsleute. Naysmith hatte ihm einmal erklärt, wie schwierig es sei, aus einem solchen Haufen einen bestimmten Benutzer herauszufischen.
    »Wonach suchen wir denn nun eigentlich?«, fragte Breck. Er machte einen geschäftsmäßigen Eindruck, nachdem er den Schock der vergangenen Nacht verdaut und in ein hinteres Abteil seines Bewusstseins geschoben hatte.
    »Etwas, worüber du vor einer Weile gesprochen hast«, begann Fox, der sich auf seinem Stuhl vorbeugte. »Dir ist diese PR-Agentur schon einmal untergekommen.«
    Breck nickte. »Lovatt, Meikle, Meldrum haben eine Abteilung für Lobbyarbeit.« Er ging ins Internet, gab den Firmennamen ein und kam auf die Startseite ihrer Website. Zwei Klicks weiter und er konnte Fox ein Porträtfoto zeigen. Ein Mann mit einem runden, kahlen Kopf lächelte in die Kamera. »Paul Meldrum - LMMs Problemloser. Ich habe dir das von dem Stadtrat erzählt - Paul hat mir wegen dieser Sache ganz schön in den Ohren gelegen. Er sagte, er vertrete das Gremium.«
    »Welcher Stadtrat?«
    »Ernie Wishaw.«
    »Nie gehört.«
    »Er betreibt ein Transportunternehmen draußen beim Gyle.«
    »Was soll er denn verbrochen haben?«
    »Einer seiner Fahrer lieferte ein paar Pakete zu viel aus ...«
    »Stoff?«
    Breck nickte. »Das Drogendezernat hat ihn erwischt, und jetzt sitzt er

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