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Ein reizvolles Angebot

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Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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das ist wenigstens eine ehrliche Auskunft von dir. Meine Mutter hat immer gesagt, ehrlich zueinander zu sein ist die Grundlage von allem. Und ich sage dir ganz ehrlich, dass ich nichts von dir will, was du mir nicht gern geben würdest.“
    Der Trick dabei war, dass er ihr gern gab, was sie von ihm haben wollte.

6. KAPITEL
    Je näher die Kreuzfahrt rückte, desto aufgeregter wurde Tara. Sie hatte Rand die ganze Woche davor in Ruhe gelassen, und er hatte diesen Freiraum ausgiebig dazu benutzt, ihr aus dem Weg zu gehen. Damit war es nun vorbei. Drei Tage und vor allem vier Nächte auf See würden sie sich eine Kabine und ein Bett teilen. Tara bekam Herzklopfen, wenn sie nur daran dachte.
    Darüber hinaus war der Karibik-Kurztrip Taras erste Kreuzfahrt überhaupt und der erste Urlaub, den sie sich seit sechs Jahren gönnte. Das war aber nicht das Wesentliche. Das Wichtigste war Rand. Sie setzte große Hoffnungen darauf, Rand ohne Laptop, ohne Anzug und Krawatte etwas entspannter zu erleben als sonst. So wie er vor ihr stand in marineblauen Leinenhosen, einem weißen Polohemd und einer Baseballkappe auf dem Kopf, war das schon einmal ein Anfang.
    Sie folgte ihm den Gang hinunter in die für sie reservierte Kabine, wo Rand als Erstes den Schrank und das winzige Bad inspizierte. Die Dusche war für zwei leider eindeutig zu klein. Auch die Kabine hatte Tara sich geräumiger vorgestellt. Aus Rücksicht darauf, dass Rand inkognito reisen wollte, hatte sie weder die luxuriöseste noch die billigste Kabine gebucht. Nun, die Enge sollte sie nicht stören, im Gegenteil. Rand würde Schwierigkeiten haben, ihr auszuweichen.
    Außer dem Bett befanden sich noch ein kleines Zweiersofa und zwei Nachtschränkchen in der Kabine. In den Wandschrank waren ein Kühlschrank mit Minibar und ein Fernseher integriert, auf dessen Bildschirm gerade die Handhabung der Schwimmwesten demonstriert wurde.
    Rand legte seine Baseballkappe auf das oberste Bord des Schrankregals, schaltete den Fernseher ab und blickte noch einmal aufmerksam in die Runde. Dann ging er zur gläsernen Schiebetür, die die Kabine mit ihrem eigenen schmalen Balkon verband. Als er sie öffnete, strömte die warme, feuchte Meeresluft in den klimatisierten Raum. Er trat hinaus. Tara folgte ihm. Über die Reling gebeugt, sah sie genau unter sich die Rettungsboote in ihren Halterungen. Spontan fiel ihr die Titelmelodie aus „Titanic“ ein. Etwas unpassend, denn weder waren Eisberge zu erwarten, noch war ihr nach Katastrophen zumute. Sie hätte jubeln können vor Freude darüber, dass es nun endlich losging.
    Rand hingegen sah alles andere als glücklich aus. Er machte kehrt und ging wieder hinein. Tara folgte ihm. „Stimmt etwas nicht?“
    Er blickte aufs Bett. „Es wirkt alles sauber und aufgeräumt. Die Ausstattung ist für die Preisklasse akzeptabel. Die Bettwäsche und die Handtücher könnten erneuert werden.“
    Tara wunderte sich. Trotz seines Freizeitlooks wirkte Rand geschäftsmäßiger und angespannter als sonst. „Machst du dir Sorgen, weil du nicht im Büro bist? Die Assistentin von Mitch hat mir versichert, dass sie bis Dienstag dort alles im Griff haben werden.“
    „Sicher haben sie das.“
    „Was beschäftigt dich dann?“
    Er streifte ihre nackten Schultern mit einem kurzen Blick. „Nichts.“
    Leicht neigte sie den Kopf zur Seite. Ihre neuen goldenen Ohrringe berührten dabei die Stelle am Hals, an der sie am empfindlichsten war. Sie konnte wild werden, wenn Rand sie dort küsste. Wenn es nach ihr ginge, durfte er gleich damit anfangen. Aber sollte dieser Trip nach ihren Vorstellungen verlaufen, bestand dazu ja noch reichlich Gelegenheit.
    Seit Tagen schon träumte sie davon, mit Rand den Strand entlangzuschlendern oder Hand in Hand an der Reling zu stehen und das Mondlicht auf dem nächtlichen Meer zu betrachten. Sie träumte von romantischen Abendessen bei Kerzenschein und stürmischen Nächten in ihrer Kabine.
    Seit jenem Abend, als er aus der Dusche gekommen war und sie ihn verwöhnt hatte, hielt er sie auf Distanz. Die Tage im Büro waren anstrengend gewesen, angefüllt mit endlosen Besprechungen und Konferenzen mit den Führungskräften des Unternehmens. Abends saß Rand dann für gewöhnlich in seinem Zimmer am Laptop. So hatten sie eine Woche lang kaum geredet. Umso mehr hatte Tara diesen Tagen auf dem Schiff entgegengefiebert, wenn es keine Tür mehr zwischen ihnen geben würde und keine Meetings, über die man bis in die Nacht hinein Berichte

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