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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nickte zustimmend.
    »Was könnte sie für einen Grund haben zu lügen?«
    »Wahrscheinlich hundert gute Gründe.«
    »Ihre Kifferfreunde beispielsweise.« Clarke begann, die Treppe hinunterzugehen. »Lohnt es sich, nach einer gewissen Gill Morgan in der Great Stuart Street 16 zu suchen?«
    »Ihre Entscheidung«, sagte Rebus. Er sah über die Schulter zurück zur Tür von Nancy Sievewrights Wohnung. »Sie ist immerhin eine Ausnahme.«
    »Inwiefern?«
    »Jeder andere in diesem Fall scheint das Caledonian als sein zweites Zuhause zu betrachten.«
    Clarke verzog gerade die Lippen zu einem kleinen Lächeln, als sich die Tür hinter ihnen öffnete. Sie blieb offen, während Nancy Sievewright die Treppe zu ihnen heruntertappte.
    »Sie könnten etwas für mich tun«, sagte sie mit gesenkter Stimme.
    »Und zwar, Nancy?«
    »Halten Sie mir diesen Schleimer vom Leib.«
    Die zwei Detectives tauschten einen Blick. »Welchen Schleimer meinen Sie?«, fragte Clarke.
    »Den mit der Frau, der die Polizei angerufen hat …«
    »Roger Anderson?« Rebus’ Augen hatten sich verengt.
    Nancy nickte nervös. »Er war gestern hier. Ich war nicht da, aber er hat wohl auf mich gewartet. Als ich zurückkam, saß er in seinem Auto vor dem Haus.«
    »Was wollte er?«
    »Er meinte, er würde sich meinetwegen Sorgen machen, wollte sich vergewissern, dass mit mir alles in Ordnung wär.« Sie stieg wieder die Treppe hinauf. »Ich hab genug davon.«
    »Genug wovon?«, rief ihr Rebus nach, aber sie gab keine Antwort, drückte lediglich die Tür leise hinter sich zu.
    »Verdammter Mist«, flüsterte Clarke. »Was war das eben?«
    »Etwas, das Mr. Anderson uns vielleicht erklären kann. Komisch, ich hatte gerade gedacht, dass Nancy ein bisschen seiner Tochter ähnlich sieht.«
    »Wie hat er ihre Adresse herausgefunden?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Das kann warten«, entschied er. »Heute Abend hab ich einen anderen kleinen Auftrag für Sie …«

    Einen anderen kleinen Auftrag: Was bedeutete, dass sie allein war, als sie sich mit Macrae in dessen Büro traf. Er war auf irgendeinem Empfang gewesen und trug Smoking und schwarze Fliege. Draußen wartete ein Wagen mit Chauffeur auf ihn. Als er sich an seinen Schreibtisch setzte, nahm er die Fliege ab und öffnete den Kragenknopf. Er hatte sich vom Spender ein Glas Wasser geholt und wartete jetzt darauf, dass Clarke etwas sagte. Sie räusperte sich und verfluchte innerlich Rebus. Seine Überlegung: Ihr würde Macrae zuhören. Mehr steckte da nicht dahinter.
    »Tja, Sir«, begann sie, »es geht um Alexander Todorow.«
    »Sie haben jemanden in Verdacht?« Macraes Gesicht hellte sich auf, aber sie schüttelte den Kopf.
    »Wir glauben nur, dass da mehr dahinterstecken könnte als ein aus dem Ruder gelaufener Raubüberfall.«
    »Ach ja?«
    »An konkreten Indizien haben wir noch nicht viel, aber es gibt jede Menge …« Jede Menge was? Ihr fiel keine überzeugende Formulierung ein. »Es gibt jede Menge Spuren, denen wir nachgehen müssen, und die meisten von ihnen sprechen entschieden nicht für einen zufälligen, ungeplanten Angriff.«
    Macrae lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Das klingt nach Rebus«, stellte er fest. »Er hat Sie hergeschickt, damit Sie seinen Standpunkt vertreten.«
    »Was nicht bedeutet, dass ich nicht seiner Meinung wäre, Sir.«
    »Je eher Sie von ihm befreit sind, desto besser.« Clarke stellten sich die Nackenhaare auf, und Macrae machte eine kleine entschuldigende Geste. »Sie wissen, wie ich das meine, Siobhan. Wie lang ist er noch da? Eine Woche … Und was passiert dann?Wird der Fall abgeschlossen sein, wenn er seinen Kram packt?«
    »Kaum«, räumte Clarke ein.
    »Was bedeutet, dass Sie ihn dann am Hals haben, Siobhan.«
    »Das stört mich nicht, Sir.«
    Macrae starrte sie an. »Meinen Sie, es lohnt sich, noch ein paar Tage in diese, diese Ahnung, die er da hat, zu investrieren?«
    »Es ist mehr als eine Ahnung«, betonte Clarke. »Es gibt eine Reihe von Leuten, die eine Verbindung zu Todorow hatten, und es geht eher darum, sie auszuschließen, als irgendetwas einzuschließen.«
    »Und was, wenn da weniger dahintersteckt, als es aussieht? Bei John haben wir das schließlich alles schon erlebt.«
    »Er hat im Lauf seines Berufslebens eine Menge Fälle gelöst«, erklärte Siobhan.
    »Sie würden eine gute Leumundszeugin abgeben, Siobhan.« Macrae lächelte müde. »Ich weiß, dass John rangmäßig über Ihnen steht«, sagte er schließlich, »aber ich möchte, dass Sie den

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