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Ein Ring aus Asche

Ein Ring aus Asche

Titel: Ein Ring aus Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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Crescendo. Endlich war das Lied zu Ende. Sie lösten sich voneinander und taumelten nach hinten. Das Zittern verebbte.
    Die Welt sah anders aus. Sie fühlte sich anders an.
    Die Luft war durchsetzt mit dem Geruch nach Regen. Violette Wolken stiegen über ihren Köpfen auf. Eine kühle Brise strich über Petras Gesicht und sie blickte sich in dem noch viel trüber gewordenem Licht um.
    »E in Sturm zieht auf«, sagte Ouida atemlos.
    »J a«, sagte Petra und fühlte, wie sich Resignation in ihr breitmachte.
    »S chaut«, flüsterte Sophie. Petra und Ouida drehten sich nach ihr um. Sophies Gesicht war bleich, ihre Augen dunkel und sorgenumwölbt. Sie hatte eine Hand ausgestreckt, und Petra kniff die Augen zusammen, um zu sehen, wohin sie deutete.
    »D ort«, sagte Sophie mit zitternder Stimme.
    Und dann sah Petra es. Ouidas Kartenleserei hatte sich als richtig herausgestellt. Die drei Frauen blickten sich an, wobei sich gemischte Gefühle auf ihren Gesichtern abzeichneten.
    »S ie ist immer noch hier«, sagte Ouida schließlich ungläubig. »I ch hätte nie gedacht, dass das funktionieren würde.«
    Petras Lippen waren fest zusammengepresst, als sie, Ouida und Sophie zu der kleinen Lichtung hinter der ersten Baumreihe hinübergingen. Dort, auf dem Waldboden, zeichnete sich ein schwärzlicher Ring aus versengter Erde ab, ein Ring aus Asche. Wo Cerise in jener Nacht gestorben war.
    »W ir haben die Quelle gefunden«, sagte Sophie traurig.

Kapitel 19
    Thais
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte Clio erneut. »A lso, ich meine, aller Wahrscheinlichkeit nach. Weil, du hast ja überhaupt nicht gewollt, dass irgendwas in der Art passiert.«
    Ich sah sie an und verzog das Gesicht. Dann machte ich einen Knoten in die Tüte mit den Äpfeln und legte sie in den Einkaufswagen. Die Schule heute war grässlich gewesen. Clio und ich hatten natürlich nach Rauch gerochen, wie alles in unserem Haus, unsere gesamte Garderobe eingeschlossen. Wir hatten keine Zeit gehabt, irgendwelche Kleider zu waschen. Mein Gesicht und meine Hände brannten immer noch ein bisschen, trotz Petras beruhigender Salbe. Jetzt waren wir gerade in einem Lebensmittelgeschäft. Petra hatte das Haus an diesem Morgen wegen eines Entbindungstermins früh verlassen und uns vorher noch gebeten, irgendwo vorbeizuschauen und einige Dinge zu besorgen.
    »H ast du Lust auf ein paar Nektarinen?«, fragte Clio.
    »J a. Einen ganzen Berg. Ich liebe sie.« Seufzend suchte ich drei mehligkochende Kartoffeln aus und legte sie in eine Tüte. Ich war geschlaucht, gestresst, besorgt und müde. Natürlich war es letzte Nacht quasi unmöglich gewesen, Schlaf zu finden. Außerdem lag mein Zimmer am weitesten hinten, alle meine Fenster waren kaputt und die Rahmen an der Innenseite angekohlt. Meine Vorhänge waren verbrannt und der ganze Raum von Wasser überflutet. Ich hatte auf dem Boden in Clios Zimmer geschlafen.
    Mein Hals fühlte sich eng an. Ich strich mir ein paar Haarsträhnen aus den Augen. Endlich hatte ich ein Zuhause gefunden, ein Heim voller Liebe, wo ich mich angenommen fühlte, und hätte es, rums!, beinahe abgefackelt. Mein eigenes Zimmer, das Petra mir so großzügig überlassen hatte…
    Ich schluckte und versuchte mich daran zu erinnern, ob wir irgendetwas Grünes zu… Hause im Kühlschrank hatten.
    »D u solltest dir nicht die Schuld geben«, sagte Clio, als sie mein Gesicht sah. »S chließlich wissen wir es nicht sicher.« Sie senkte die Stimme, während wir den Einkaufswagen weiterschoben. »I ch meine, wer sagt, dass es nicht genau so war, wie Nan gemeint hat? Dass jemand gesehen hat, wie wir den Zauber praktiziert haben, und die Gelegenheit genutzt hat, um das Haus in Brand zu setzen? Es wäre eine Möglichkeit und das weißt du.«
    Ich nickte und atmete tief aus. »J a, das stimmt.« Doch ich konnte nicht anders, als insgeheim weiter zu glauben, dass ich der Auslöser gewesen war. Irgendetwas an meiner Magie.
    »H aben wir noch Mayonnaise?«, fragte Clio. Sie sprach es »M ai-nese« aus.
    »F ast keine mehr«, erwiderte ich.
    »B rauchen wir Brot?«
    Ich nickte. »U nseres wurde… getoastet.« Clio und ich sahen uns an und brachen im selben Moment in schallendes Gelächter aus.
    »O h Gott, das war furchtbar«, sagte sie, immer noch lachend.
    »I ch weiß. Aber es stimmt«, sagte ich, ebenfalls kichernd. »D as Plastik ist verbrannt und das Brot innen drin war völlig … geröstet.« Jetzt, da wir gelacht hatten, fühlte ich mich schon viel besser, dennoch

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