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Ein Ring aus Asche

Ein Ring aus Asche

Titel: Ein Ring aus Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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und spähte durch die Tür. Als sie mich sah, sagte sie: »W ow. Schätze, der Regen hat dich überrascht. Du siehst aus, als wärst du rückwärts durch eine Hecke geschleift worden.«
    Ich zog eine Grimasse und folgte ihr ins Haus. »D anke.« Mir war eiskalt und ich fühlte mich komplett durchweicht.
    »T hais?«, rief Petra, während sie mit sorgenvoll gerunzelter Stirn ins Zimmer gerannt kam. »G eht’s dir gut? Vor einer Weile habe ich gefühlt, wie… ach, keine Ahnung. Ich habe dich einfach irgendwie gespürt.« Sie betrachtete mich von oben bis unten und die Furche auf ihrer Stirn wurde tiefer. »D u bist ja ganz nass.«
    »J a, es war eine ziemlich ereignisreiche Nacht. Aber lasst mich erst mal etwas Trockenes anziehen, okay?«
    »I ch mach dir was Heißes zum Trinken«, sagte Petra. Sie beobachtete mich, während ich die Treppe hinaufging. »U nd du bist sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »J up, so ziemlich. Wenn man bedenkt, dass ich vom Blitz getroffen wurde…«
    7
    »N och mal von vorn.« Von der anderen Seite des Tisches sah mich Petra ernst an.
    Ich nahm einen weiteren Schluck von der heißen Schokolade, überraschenderweise kein magisches Anti-Kälte-Kräuter-Gebräu.
    »W ir sind zu dem Mardi-Gras-Brunnen beim Fluss gelaufen«, hob ich erneut an. Ich hatte ihnen das alles gerade eben schon erzählt, aber ich schätze, Petra forschte nach aufschlussreichen Details, die ich beim ersten Mal vielleicht vergessen hatte. »E in paar Leute haben darin herumgeplanscht, also sind wir auch reingeklettert. Und dann, wie aus dem Nichts, waren wir plötzlich in Albtraum-City. Es hat geblitzt und alle haben sich schreiend aus dem Brunnen geflüchtet. Haben wir eigentlich Kekse?«
    Clio deutete mit dem Kopf in Richtung Vorratskammer. Ich stand auf und holte mir ein Päckchen.
    »A lso, alle haben wie verrückt versucht, aus dem Brunnen zu kommen«, fuhr ich fort und versuchte, möglichst keine Krümel durch die Gegend zu spucken. »W ir sind zum Rand gelaufen, als ich plötzlich fühlte, dass wir gleich vom Blitz getroffen würden. Und da habe ich einfach den Schutzzauber geschrien, den du mir beigebracht hast, wobei ich nicht mal sicher war, ob ich ihn überhaupt richtig abgespeichert hatte. Ich habe die Erde, das Wasser, das Feuer und die Luft angerufen, uns zu beschützen. Danach war es, als säßen wir in einer kleinen Blase. Der Blitz hat ins Wasser eingeschlagen und mir sind buchstäblich die Haare zu Berge gestanden. Dann ist die Blase zerplatzt, alles war vorbei, und Kevin ist ohnmächtig geworden.«
    Schweigend sann Petra über meine Worte nach, die langen Finger um ihre Tasse geschlungen. Sie sah sehr ernst aus. Ich aß noch einen Keks.
    »E s ist ein Glück, dass er nur ohnmächtig geworden ist«, meinte Clio. »E igentlich hättet ihr beide tot sein müssen.«
    »D as hat irgend so ein Typ am Brunnen auch gesagt«, erwiderte ich. »A ber ich glaube, meine Magie hat tatsächlich irgendwie gewirkt. Es fühlte sich so … selbstverständlich an. Wisst ihr, normalerweise ist sie eher wie ein Zusatz, wie ein Mantel, den ich abschüttle oder von mir werfe. Aber diesmal war es so … so leicht und einfach, gleichzeitig kraftvoll und ohne Widerstand. Es ist schwer zu beschreiben. Es fühlte sich richtig an. Als … als wäre ich eine Blume und die Magie ein Duft. Ein Teil von mir, der in die Welt hinausströmt. Und ich habe diese Magie hervorgebracht.« Ich merkte selbst, wie dumm das klang, und schüttelte verlegen den Kopf. Petra sah mich unverwandt an. »I st das nicht gut? Soll es nicht genau so sein? Immerhin habe ich nichts in die Luft gejagt.«
    »E s ist gut«, bestätigte Petra.
    »D och, ich weiß genau, was du meinst«, sagte Clio zu meiner Überraschung, und Petra nickte.
    »S o soll es sich anfühlen«, fügte sie hinzu. »W ar es vorher nie so?«
    »N ein, nicht so richtig«, antwortete ich. Dann fiel mir etwas ein. »D och, einmal. Ich war mit Kevin im Café und plötzlich ist mir ein kleiner Reim eingefallen. Als ich ihn aufgesagt habe, war es genauso. Problemlos, leicht, ein Teil von mir, der nach außen fließt.«
    Petra runzelte die Stirn. »W as hast du denn in dem Café gemacht?«
    »Ä hm, Kaffee getrunken?«
    Sie lächelte kurz und schüttelte den Kopf. »N ein, ich meine, was genau hast du in dem Moment gemacht, als dir der Reim eingefallen ist?«
    »K evin war damals auch dabei«, sagte Clio. »A ls würde er dir irgendwie dabei helfen, Magie anzuwenden. Interessant.«
    »W ar

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