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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Yogalehrer, ist schließlich nicht gerade einer der berühmtesten Hollywoodregisseure der Welt, oder?«
    »Hi«, sagte Emmy. Sie setzte sich auf und lächelte über Adrianas rechte Schulter hinweg.
    »Wie bitte?« Nachdem Adriana ihre momentane Verwirrung überwunden hatte, drehte sie sich um. Hinter ihr stand ein Mann, ein durchaus nicht unattraktiver Mann, wie sie zugeben musste. Über den tief sitzenden hawaiianischen Surfershorts kam sein durchtrainierter Oberkörper wunderbar zur Geltung. Seine Haare waren von der Sonne ausgebleicht, und als er sich eine feuchte Strähne aus den Augen strich, fielen Adriana seine kräftigen Hände auf. Er war ein bisschen zu unrasiert für ihren Geschmack und auch nicht ganz so groß, wie sie es mochte, aber ansonsten: zum Anbeißen. Und er lächelte. Emmy an .
    »Hallöchen«, sagte er. »Hoffentlich stör ich euch nicht …« Ein Australier! Adrianas absolute Lieblingsmänner. Ihren allerersten Kuss hatte sie von einem elfjährigen Australier bekommen,
der die Sommerferien in São Paulo verbrachte, und seitdem hatte sie so viele seiner Landsleute beziehungsweise Landsmänner näher kennengelernt, dass man ihr eigentlich die australische Ehrenbürgerschaft hätte verleihen müssen.
    »Du doch nicht«, schnurrte Adriana. Instinktiv nahm sie die Schultern nach hinten und streckte den Busen heraus.
    »Gut, äh … hm. Meine Kumpels da drüben …« Er deutete zu den drei jungen Männern auf der anderen Poolseite, die angestrengt so taten, als würden sie nicht neugierig herüberstarren. »Also, wir wollten euch fragen, ob ihr vielleicht Lust habt, heute Abend mit uns essen zu gehen.« Adriana traute ihren Augen nicht, aber es gab nicht den geringsten Zweifel: Der Typ sprach mit Emmy. Unglaublich! War es möglich, dass dieser leckere kleine Appetithappen Emmy den Vorzug vor ihr gab?
    »Einer meiner Kumpel feiert hier nämlich seinen Junggesellenabschied. Wir sitzen jetzt schon drei Tage auf dieser Insel, und allmählich geht uns der Gesprächsstoff aus. Es wäre klasse, wenn ihr heute Abend mitkommen würdet. Nichts Abgefahrenes, ehrlich nicht. Bloß ein cooles kleines Restaurant am Strand mit guten Cocktails und guter Musik. Wir laden euch ein. Was meint ihr?«
    Inzwischen hatte sogar Emmy kapiert, dass der Australier ausschließlich mit ihr sprach. Obwohl Adriana ihren Schock noch nicht ganz überwunden hatte, war sie beeindruckt, wie schnell Emmy reagierte. »Was für eine reizende Idee!«, trällerte sie, ganz die unechte Südstaatenschönheit. »Aber natürlich kommen wir mit.«
    Der Australier suchte sichtlich erfreut das Weite. Adriana beschloss, strahlende Miene zum bitterbösen Spiel zu machen. Sie schluckte ihre wachsende Panik, auf Männer nicht mehr zu wirken, hinunter, verbot sich jeden kritischen Gedanken an den Australier - der bei näherer Betrachtung doch viel zu klein geraten war … von den dunklen Bartstoppeln einmal ganz abgesehen.
War sie nicht zu alt für Kerle, die nicht auf Körperpflege achteten? - und konzentrierte sich stattdessen auf ein möglichst blendendes Lächeln. Sie beugte sich vor und flüsterte ihren Freundinnen verschwörerisch zu: »Ich sag dir was, Emmy. Bei dem Knaben brauchst du bloß mit den Fingern zu schnippen. Der fällt dir wie eine reife Frucht in den Schoß. Paris war nur der Anfängerkurs. Aber jetzt hast du eine Fachfrau an deiner Seite... Sei gewarnt.« Und während Emmy knallrot anlief und Leigh beifällig zwinkerte, kämpfte Adriana gegen die Tränen an.
     
    Leigh kramte in ihrer Tasche. Sie musste irgendetwas finden, womit sie sich beschäftigen konnte, bis Jesse kam. Schließlich konnte sie nicht die ganze Zeit nur cool dasitzen und hoheitsvoll Löcher in die Luft starren. Aber sich wie ein verdruckstes Mäuschen hektisch mit ihrem BlackBerry beschäftigen, konnte sie genauso wenig. Sie hatte sich von ihrer Assistentin extra noch hundert Seiten aus einem Manuskript ausdrucken lassen, doch darin zu lesen kam ebenfalls nicht in Frage. Im Michael’s zur Mittagszeit über einem Manuskript zu brüten, war das Gleiche wie im Coffee Bean in Beverly Hills in einem Drehbuch zu blättern: einfach nur peinlich. Was sie am allerliebsten getan hätte, konnte sie sowieso vergessen: sich ihren Antischallkopfhörer aufsetzen, um den Mann mit der schrillen Raspelstimme, der hinter ihr saß und lautstark in sein Handy blökte, nicht mehr hören zu müssen. Wäre sie allein oder mit Freunden da gewesen, hätte sie mit Sicherheit um einen

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