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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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zweite Tritt entlockte dem sonst so gesprächigen Roboter auch nur den leisesten Laut. Als sich Hal neben ihm in die Hocke niederließ, entdeckte er auch den Grund für die untypische Stille. Klunks Kopf fehlte.
    Der Kopf lag ein Stückchen weiter entlang des Ganges wie der achtlos fortgeworfene Schädel einer kaputten Marionette. Hal hob ihn hoch, schüttelte ihn und starrte in die leblosen Augen. »Klunk, sprich mit mir!«
    Die einzige Antwort bestand aus einem Klappern, als sich irgendetwas in der Schädelhöhle bewegte.
    »Klunk?« Hal drehte den Kopf herum und spähte in die Halsöffnung, wo er einen Haken und einen Verbindungsstecker am Ende eines verknäulten Kabelstrangs entdeckte. Er trug den Kopf zu Klunk hinüber und untersuchte den Körper des Roboters. In dem Loch zwischen den Schultern befand sich das Gegenstück des Verbindungssteckers neben einem elastischen Band. Hal legte den Kopf dicht neben Klunks Schultern auf den Boden und schob die beiden Steckverbindungen ineinander. Dann schnippte er mit den Fingern vor den Augen des Roboters, doch die blieben dunkel und tot.
    Er angelte mit den Fingern nach dem elastischen Band in der Öffnung zwischen Klunks Schultern, zog es heraus und führte es über den Haken am unteren Ende des Roboterkopfes. Als er das Band losließ, zog es den Kopf mit einem Ruck in seine ursprüngliche Position zurück. Schließlich richtete er Klunk vorsichtig in eine sitzende Position auf und wedelte mit einer Hand vor seinen Augen herum. »Klunk? Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?«
    Keine Reaktion.
    »Erloschen wie eine Kerzenflamme«, seufzte er. Er ließ Klunk los und richtete sich auf. Es schepperte, als der Roboter das Gleichgewicht verlor und rücklings umkippte. Hal starrte mit zusammengebissenen Zähnen die Leiter empor. Jetzt, nachdem Klunk ausgefallen war, der Navcom nicht mehr funktionierte und ihm das Kriegsschiff immer näher auf die Pelle rückte, blieb ihm nur noch eine Wahl.
    »Es kann doch gar nicht so schwer sein, dieses Ding zu fliegen«, murmelte er, während er wieder zum Cockpit hinaufkletterte.
    Hal nahm im Pilotensessel Platz, ließ den Blick über die Reihen der unbeschrifteten Tasten und Schalter wandern und spürte er, wie ihn gleich wieder der Mut verließ. Er überlegte gerade, wie lange es wohl dauern würde, bis der Schlachtkreuzer wieder vollen Zugriff auf seine blockierten Waffensysteme hatte und ihn in einen Haufen Weltraumschrott verwandeln würde, als hinter ihm ein metallisches Kratzen ertönte und er herumfuhr. Durch die Schachtöffnung im Boden schob sich ein zerschrammtes Gesicht hervor.
    »Hey!«, rief Hal erleichtert. »Du hast dich ja wieder erholt!«
    Klunk schüttelte den Kopf. »Ich bin kaum richtig online.« Er stolperte zum Steuerpult und stützte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Verkleidung ab. »Ich habe offenbar bei dem Sturz durch den Zugangsschacht erhebliche Beschädigungen davongetragen.«
    »Wirklich?«
    »Ja.« Klunk hob eine Hand. »Meine Finger sind verbogen, einer meiner Fußknöchel wurde gequetscht, und ein heftiger Schlag auf meinen Hinterkopf hat eine Delle in meinem Schädel zurückgelassen. Davon abgesehen, scheint alles andere in Ordnung zu sein.«
    »Puhh! Ziemlich viel Glück gehabt, was?«
    »Ja, obwohl einige der Beschädigungen ein wenig merkwürdig sind. Da ist zum Beispiel ein Fußabdruck auf meinem Handrücken.« Klunk hob den lädierten Fuß. »Wie seltsam, da ist ja noch einer auf meinem Knöchel. Also, wenn ich es nicht besser wüsste …«
    »Mach dich nur nicht damit verrückt«, fiel ihm Hal eilig ins Wort. »Du könntest sonst unangenehme Erinnerungen wachrufen.« Er half Klunk in den Pilotensessel. »Also, was ist hier vor deinem Blackout eigentlich passiert?«
    »Unsere Verfolger haben den Navcom mit einem Schadprogramm angegriffen, und als ich versucht habe, mir einen Eindruck vom Ausmaß des Schadens zu verschaffen, hat es mich ebenfalls erwischt. Ich musste alle Systeme runterfahren, um mich zu schützen.« Klunk erschauderte. »Ich habe das Programm nur unterdrückt. Es ist noch da und könnte jederzeit wieder ausbrechen und mich vernichten.«
    »Gut. Und wie reparieren wir jetzt den Navcom?«
    »Ihr Computer könnte einen dauerhaften Schaden davongetragen haben.« Klunk richtete sich langsam auf. »Wenigstens ist der Schlachtkreuzer immer noch nicht funktionsfähig.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil wir noch leben«, erwiderte Klunk trocken. Er überprüfte ein paar Anzeigen

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