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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Gewissen.
    „Das gibt es doch nicht. Der Hund muss doch irgendwo sein.“ Katrin sah sich unbehaglich im jetzt so friedlichen Hof um.
    „Was kann der Mann nur hier gewollt haben?“ Luise konnte es immer noch nicht fassen. „Hermann, sofort repariert ihr mir heute das Einfahrtstor.“
    „Luise, mach dich nicht lächerlich. Das Tor hat schon zu Lebzeiten meines Vaters nicht mehr funktioniert. Die Führungsschiene ist gebrochen, seit ich denken kann.“
    „Da liefen hier auch keine Gestalten rum, die Hunde töten.“
    „Vielleicht war es ein Landstreicher und er hat nur einen Platz zum Schlafen gesucht. Und der Hund hat ihn angefallen. Er ist ja heute Nacht frei rumgelaufen, oder?“ Robert hoffte, dass es so gewesen war. Wenn er sich so erzählen hörte, war diese Möglichkeit gar nicht so abwegig.
    „Und dann schleppt er den Hund über den ganzen Hof? Wozu? Es wurde ja auch nichts gestohlen, oder?“ Katrin sah von einem zum anderen.
    „Nein, soweit ich sehen konnte, fehlt nichts“, gab Robert zu. Er hatte bei seinem Kontrollgang aber auch auf andere Dinge geachtet. „Aber vielleicht sehen Sie auch noch mal nach, Herr Nessel.“
    „Ja, das werd ich machen.“
    „Ich geh jetzt den Otto wecken. Und heute bringst du ihn zur Schule, Katrin. Wer weiß, wo dieser Mann sich herumtreibt. Der arme Otto. Er wird am Boden zerstört sein wegen des Hundes.“ Luise stapfte wieder ins Haus.
    „Und wir machen uns auch an unsere Arbeit. Die Kuh muss trotzdem gemolken werden und Hunger haben die Tiere auch. Die interessieren unsere Probleme nicht.“ Grummelnd marschierte Hermann auf den Hühnerstall zu.
     
    „Ich bin müde. Muss ich heute wirklich zur Schule?“ Otto stand nörgelnd in der Küche.
    „Wie lange hat dich deine Schwester denn wach gehalten, heute Nacht?“, fragte Oma Mine.
    „Lange. Und darum kann ich heute nicht zur Schule. Es ist sowieso schon zu spät, weil ich auf die Katrin warten soll.“
    „Sie ist bestimmt gleich mit melken fertig und dann begleitet sie dich. Heute geht ja alles drunter und drüber.“
    „Aber warum denn? Ihr seid vielleicht heute alle komisch. Erst darf ich nicht mehr alleine aufs Klo und jetzt darf ich nicht mehr alleine zur Schule.“
    „Jetzt sei mal nicht so vorlaut“, schalt Oma Mine ihren Enkel, als Katrin und Hermann wieder in die Küche kamen.
    „Also, außer dass der Hund verschwunden ist, kann ich beim besten Willen nichts Verdächtiges finden“, sagte Hermann nachdenklich, während er seine Jacke auszog.
    „Hennes ist verschwunden?“ Otto lief auf seinen Vater zu.
    „Otto, schrei nicht so. Der Hund ist doch schon öfter verschwunden, oder nicht?“, beruhigte sein Vater ihn.
    „Was soll denn das heißen?“ , meldete sich Katrin zu Wort. „Der Hund ist nicht für ein paar Tage zum Streunen weggelaufen, er ist tot.“
    „Er ist tot?“ , schrie Otto außer sich.
    „Beruhige dich, Otto. Wir wissen nicht, wo Hennes ist.“
    „Aber Papa!“
    „Katrin“, begann Hermann vorsichtig, „es war doch gestern schon recht spät- .“
    „Es war mitten in der Nacht“, berichtigte seine Tochter.
    „Eben!“, bestätigte ihr Vater. „Könnte es denn nicht sein, Liebes, dass du dir da etwas eingebildet hast?“
    „Ich bin doch nicht blöd, Papa.“
    „Das sagt ja auch keiner“, versuchte Hermann seine Tochter zu beschwichtigen, „aber vielleicht warst du ja noch im Halbschlaf und es war dunkel, vielleicht hast du Hennes in der Ferne bellen hören.“
    „Das darf ja wohl nicht wahr sein.“ Ungläubig musste Katrin mit ansehen, wie ihre Mutter und sogar Oma sich für die Geschichte ihres Vaters zu erwärmen begannen.
    „Was hab ich dir vorgestern noch gesagt, Katrin?“ Oma Mine stieß sie mit ihrem Stock an. „Als du das Buch von deiner Schwester gelesen hast? Dass du von diesem Schund noch Alpträume bekommst.“
    „Ja, natürlich, Mutter. Dieser Schauerroman.“ Jetzt erinnerte sich auch Hermann.
    „Ihr könnt doch nicht glauben, dass ich das alles geträumt habe? Ich bin doch kein Kleinkind mehr. Ich weiß doch, was Traum und was Wirklichkeit ist!“
    „Also, Katrin, sei doch froh, dass jetzt doch kein Grund zur Sorge besteht.“
    „Mama! Es besteht durchaus Grund zur Sorge.“ Wie konnte sie ihre Eltern nur davon überzeugen? „Und wie erklärt ihr euch Hennes` Verschwinden?“
    „Der Hund ist eben mal wieder davon gelaufen. Das macht er doch öfters. Wahrscheinlich hat er irgendwo eine läufige Hündin gerochen oder so etwas. Der Hund macht ja

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