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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Zeit miteinander verbracht, und in ihrer Gegenwart fühlte er sich wohl. Er, der normalerweise die Gesellschaft anderer Menschen mied, freute sich, wenn er sie sah. Wenn sie auch meist mürrisch aussah, so war sie es aber selten. Sie machte, wenn man sie genauer betrachtete, und dazu hatte Robert in der letzten Zeit genügend Gelegenheit gehabt, meistens einen zufriedenen Eindruck. Sie arbeitete ruhig und nachdenklich, sah dann aber auf und lächelte. So wie jetzt gerade. Und heute trug sie ihre Haare offen und nicht zu ihrem üblichen Dutt zusammengefasst. Wie damals, nachts in der Küche, erinnerte er sich. Er wunderte sich, dass ihm jetzt erst auffiel, dass sie wirklich hübsch war.
    „Robert? Ist was?“
    Ottos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Was sagst du, Otto?“
    „Ich hab gefragt, wo du deine Maus versteckt hattest!“ Ottos Tonfall ließ vermuten, dass er die Frage nicht erst zum zweiten Male stellte.
    Robert warf Katrin wieder einen Blick zu. Dann merkte er, wie sein Gesicht heiß wurde. Wie lange hatte er sie eben angestarrt, als er über sie nachgedacht hatte? So verlegen, wie sie jetzt gerade zur Seite blickte, auf jeden Fall lange genug, dass es ihr aufgefallen war. Verdammt.
    „Ah, Otto, was wolltest du?“ , begann er hastig zu sprechen. Es wäre am besten, er tat, als wäre gar nichts gewesen. „Richtig, die Maus“, versuchte er, den Faden zu finden.
    Was dachte sie, warum er sie so angestarrt hatte? Sie sah ihn merkwürdig an. „Ja, also, Oscar hat bei mir im Zimmer gewohnt“, brachte er schließlich heraus.
    „Und da hat keiner was gemerkt?“
    „Nein, ich hab ja alleine gewohnt.“ Er würde einfach so tun, als sei nichts gewesen.
    „Da hast du es ja gut gehabt. Du brauchtest keine Angst zu haben, dass jemand deiner Maus eine Mausefalle aufstellt. Also, kommt ihr meine Mäuse gucken?“
    „Ich weiß nicht, Otto. Meinst du nicht, es wäre etwas auffällig, wenn ich in dein Zimmer marschieren würde?“ , begann er vernünftig.
    „Och, Robert!“
    „Da hat er Recht“, unterbrach Katrin ihren Bruder, „Mama will dann bestimmt wissen, was du Robert zeigen willst. Und Oma würde euch direkt hinterher laufen, wenn er durch unser Haus marschiert.“ Sie warf Robert einen entschuldigenden Blick zu, sah aber direkt wieder weg. „Dafür komm ich mit und guck mir deine Freunde an. Aber Otto“, sprach sie mit ernster Miene weiter und nahm seine Hand, „du musst mir versprechen, die Mäuse aus der Butterkammer fortzuschaffen.“
    „Aber wohin denn? In der Scheune frisst sie die Katze. Die hat gerade erst wieder Junge bekommen .“ Entsetzt riss er sich los.
    „Otto, dass die Mäuse an dem Käse und der Butter knabbern , ist nicht sehr appetitlich.“
    „Katrin, du hast versprochen, dass du nichts Mama und Papa sagst!“ , rief Otto jetzt alarmiert.
    Katrin seufzte. „Also schön. Ich sag schon nichts. Aber versprich mir, dass du wenigstens versuchst, sie künftig in deinem Zimmer zu halten. Füttere sie eben da und mach das Loch zur Butterkammer zu. Versprochen?“
    „Ich werd es versuchen“, sagte er niedergeschlagen. „Was machst du eigentlich hier, Katrin?“, fragte er dann mürrisch.
    „Ich wollt mal sehen, wie weit ihr schon gekommen seid.“
    „Aber wir sind doch eben erst losgegangen.“
     
    Da hatte Otto Recht. Katrin suchte krampfhaft nach einer Erklärung. „Na und?“, sagte sie schließlich. „Außerdem sind Sofia und Georg zu Besuch gekommen. Das wurde mir zu viel Trubel.“ Verlegen dachte sie daran, wie sie ihren Verehrer hatte sitzenlassen, um stattdessen ihrem Bruder und dem Knecht Gesellschaft zu leisten. Das hörte sich, selbst für ihre Ohren, etwas merkwürdig an. Daher beschloss sie, Karl lieber nicht zu erwähnen.
    Otto schien die Antwort zufriedenzustellen. Oder es interessierte ihn nicht. Er nahm einen kleinen Stock und schleuderte ihn für Hennes in den Wald.
    „Also, ich wollte euch nicht von der Arbeit abhalten“, sprach sie schließlich in die eintretende Stille. Als Kalter daraufhin wieder anfing zu hämmern, dachte sie daran, wie er sie vorhin angestarrt hatte. Was mochte er da gedacht haben? Schnell drängte sie diesen Gedanken beiseite. „Wie ich hörte, bist du mit meinem Schwager aneinander geraten“, versuchte sie, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Sie würde jetzt bestimmt nicht wieder nach Hause gehen. Karl saß auf jeden Fall noch an Mutters Kaffeetafel.
    „So ein aufgeblasenes Arschloch“, sprach er ohne nachzudenken. Dann

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