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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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hätte.
    »Bitte verzeihen Sie …«, entschuldigte sich die Witwe. »Ich halte Sie von Ihren Ermittlungen ab. Dabei können Sie die Zeit sicher gut gebrauchen, um den Mörder zu jagen und seiner gerechten Strafe zuzuführen.«
    »Ich muss in der Tat noch mit ein paar Leuten sprechen«, räumte Emmanuel ein. »Sobald wir neue Erkenntnisse haben, lasse ich es Sie wissen.«
    Emmanuel verabschiedete sich und ging durch die Hintertür ins Haus. Trauer und Rachegedanken würden in den kommenden Monaten ständige Begleiter von Mrs. Pretorius sein. Er verließ das Haus und betrachtete das beschauliche Straßenbild. Gleich würde er mit Erich Pretorius reden müssen, aber zunächst wollte er die farbige Postangestellte Miss Byrd um den zweiten Gefallen in zwei Tagen bitten.
     
    »Wo ist der Nkosana?«, fragte Emmanuel den schwarzen Halbwüchsigen, der in der Pretorius-Werkstatt die Zapfsäule bediente.
    »Im Büro.« Der spindeldürre Junge wies auf einen Raum neben der eigentlichen Werkstatt.
    Emmanuel bedankte sich und lief hinüber zu einer Tür mit der Aufschrift Pretorius Pty. Ltd.
    Er klopfte zweimal und wartete auf Antwort.
    »Wer ist da?«
    »Detective Sergeant Emmanuel Cooper«, antwortete er.
    »Was ist los?«
    Emmanuel schob die Tür auf. Wenn er dieses Aufeinandertreffen ohne Faust im Gesicht überstand, konnte er von Glück reden. Das Verhör hatte noch nicht einmal begonnen, und der dritte Sohn der Pretorius war jetzt schon schlechter Laune.
    »Was wollen Sie?« Erich sah von einem Stapel Papierkram auf seinem Schreibtisch auf.
    »Nett gefragt heißt das: Was kann ich für Sie tun?« Emmanuel blickte sich in dem unaufgeräumten Büro um. Anders als seiner Mutter machte Erich Pretorius Unordnung nichts aus.
    »Wollen Sie was?« Erich schob die unerledigte Büroarbeit von sich weg und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Muss ein einträgliches Geschäft sein«, sagte Emmanuel und musterte den Kalender einer Firma für Landwirtschaftsbedarf, der das Neueste auf dem Traktorensektor zeigte. »Eine Ecklage auf der Hauptstraße. Da geht es Ihnen bestimmt gut.«
    »Ich komme zurecht. Der Laden läuft.«
    »Ich meine nur, Ihre Geschäfte müssen doch gut gehen, besonders, wo Sie jetzt die einzige Werkstatt in der Stadt sind.«
    Mit einem schmalen Grinsen, das seinem Gegenüber unsägliche Schmerzen verhieß, lehnte Erich sich über den Schreibtisch. »Wer hat Ihnen das denn geflüstert? Dieser Farbige?«
    »King war derjenige, der mir gesagt hat, dass Ihre nächste Rate genau dann fällig ist.« Emmanuel trat zum Kalender und tippte mit dem Finger auf den Dienstag.
    »Was für eine Rate?«
    »Brandschutzversicherung«, sagte Emmanuel nur. »Oder müssen Sie die jetzt, wo Ihr Vater tot ist, nicht mehr zahlen?«
    Im Bruchteil einer Sekunde war Erich aufgesprungen. »Was zum Teufel hat die Rate mit Pas Tod zu tun?«
    »Er war der Einzige, der sich um die Einhaltung der Abmachung gekümmert hat.« Emmanuel spürte förmlich die Rage, die Erich abstrahlte. Jeden Moment konnte er vor Wut platzen. »Jetzt, wo Ihr Pa tot ist, gibt es keinen Beweis mehr, dass Sie Anton auch nur das Geringste schulden.«
    »Glauben Sie etwa, ich hätte meinen eigenen Vater wegen hundertfünfzig Pfund ermordet?«
    Emmanuel wich nicht zurück, obwohl der Afrikaander schon um seinen Schreibtisch herum auf ihn zukam.
    »Es sind schon Leute wegen weniger umgebracht worden, Erich«, bemerkte er in freundlichem Tonfall und versuchte dabei einzuschätzen, wie schnell er bei der Tür sein konnte, wenn es darauf ankam.
    »Raus hier!« Erich war jetzt so nahe, dass Emmanuel seine Speicheltröpfchen auf seinem Gesicht spürte. »Runter von meinem Gelände, Sie englischer Scheißkerl!«
    Emmanuel rührte sich nicht von der Stelle. Erich war zwar ein Großmaul, aber er war es auch gewohnt, nur die Nummer zwei zu sein. Bei den Pretorius-Brüdern war er der Mann fürs Grobe, nicht der Kopf. Sobald klar war, wer hier das Sagen hatte, würde er einknicken.
    »Wo waren Sie an dem Abend, als Ihr Vater ermordet wurde?«, fragte Emmanuel ruhig.
    »Das muss ich Ihnen nicht beantworten.« Erich hatte einen hochroten Kopf.
    »Doch, das müssen Sie.« Ohne seine Angst zu zeigen, starrte Emmanuel den wütenden Mann nieder. Dabei war er hoffnungslos unterlegen. Der Bure war stark genug, um ihm mit einem Schlag den Kiefer zu brechen.
    »Ich war zu Hause bei meiner Familie.« Erich wandte grollend die Augen ab. »Meine Frau und unser Hausmädchen können das

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