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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Devaux-Mausoleum zu geben?« Nikki sah finster drein.
    »Es war Doms Idee …«, begann sie schließlich.
    Helen Turner saß bei einer Tasse Tee vor Mrs. Prides Fernseher, als Meredith mit Nikki Arnold hereinkam. Helen blickte überrascht auf und rief:
    »Was um alles in der Welt …?«

    »Hier ist Nikki«, sagte Meredith rasch.
    »Sie hat Ihnen eine ganze Menge zu erzählen, Helen. Sie möchte es sich von der Seele reden, nicht wahr, Nikki?«

    »Ja, schon gut«, sagte Nikki, während sie sich auf die Kante eines Lehnsessels setzte und einen staunenden, anerkennenden Blick auf Mrs. Prides sauberes, ordentlich aufgeräumtes Wohnzimmer warf; wahrscheinlich zog sie insgeheim Vergleiche mit dem Chaos des mütterlichen Haushalts. Nachdem sie Meredith ihr Herz ausgeschüttet hatte, schien sie ihre gewohnte Selbstsicherheit zurückgewonnen zu haben.
    »Kann ich eine Tasse Tee kriegen?«

    »Aber selbstverständlich kannst du!«, erwiderte Mrs. Pride glücklich.
    »Ich setz gleich den Kessel wieder auf. Ich weiß, was du bestimmt auch noch magst, Liebes: Du möchtest ganz bestimmt ein Stück von meinem Biskuitkuchen!«
    Helen warf Meredith einen unbeschreiblichen Blick zu.

    »Nun ja, ich überlass alles Weitere Ihnen«, sagte Meredith unbekümmert.
    »Ich war nämlich noch nicht zu Hause.«
    »Wollen Sie denn nicht wenigstens zum Tee bleiben?«, lud Mrs. Pride sie hoffnungsvoll ein.
    »Wirklich nicht, danke«, sagte Meredith.
    »Ich habe zwei Lammkoteletts im Kühlschrank, und ich bin völlig am Ende«, fügte sie ehrlich hinzu. Doch als sie, nachdem sie Nikki sicher und behütet bei einer Tasse Tee und Kuchen zurückgelassen hatte, endlich zu Hause angekommen war, fand sie schnell heraus, dass die Überraschungen an diesem Abend noch längst nicht vorbei waren. Sie hatte eben mit der Zubereitung ihres bescheidenen Abendessens angefangen, als das Telefon klingelte. Sie sah auf ihre Uhr. Es war nach acht. Sie nahm den Hörer auf und fragte vorsichtig:
    »Hallo?«
    »Meredith!«, drang Barney Crouchs aufgeregte Stimme an ihr Ohr.
    »Wo haben Sie nur gesteckt? Sie müssen auf der Stelle kommen!«
    »Barney! Ich kann nicht, ich bin gerade erst nach Hause gekommen …«
    »Ich bin in der Bar im Crossed Keys!« Barney schnitt ihr das Wort ab.
    »Kommen Sie, so schnell Sie können, und bringen Sie Ihren Wagen mit!« Die Verbindung wurde unterbrochen. Meredith ging in die Küche und schaltete die Bratröhre ab. Es würde offensichtlich eine lange Nacht werden, und sie hatte nicht einmal ein Stück von Mrs. Prides Kuchen als Stärkung zu sich genommen. KAPITEL 18 Meredith kannte das Crossed Keys gut. Es war ein kleines und einfaches Hotel am Market Square; sie hatte ein paar Mal dort übernachtet, bevor sie ihr Haus gekauft hatte. Die
    »Lounge Bar«, wie sich die Hotelbar nannte, war in erster Linie für Hotelgäste und durchreisende Geschäftsleute gedacht, ebenso wie für die wenigen Einheimischen, die den lauten Trubel in den gewöhnlichen Pubs nicht mochten. Im Crossed Keys gab es keine Musikberieselung, kein Billard- oder Snookerzimmer, keine Mahlzeiten. Wer essen wollte, musste nach nebenan in den Speisesaal gehen, und jegliches Anzeichen von Ausgelassenheit hätte die unverzügliche Bitte zur Folge gehabt, das Etablissement zu verlassen. Die Lounge Bar sah aus wie ein Ausstellungsraum. Nicht zueinander passende Sessel in Braun und Dunkelgrün standen zwischen kunterbuntem Nippes, an den Wänden hingen Bilder, die unter einer dicken, dunklen Schicht von Öllack kaum noch kenntlich waren, und in einem Bücherschrank standen staubige Wälzer, die noch nie irgendjemand ausgeliehen hatte. Barney, der wunderbar in dieses Ambiente zu passen schien, hatte es sich in der Ecke eines dick gepolsterten ChesterfieldSofas bequem gemacht und hielt ein Whiskyglas in der Hand. Als Meredith eintrat und sich suchend umsah, fing er ihren Blick auf und verfiel in eine Serie übertriebenen Zwinkerns, Nickens und Bartwackelns, als würde er sich jeden Augenblick den Unterkiefer ausrenken.
    »Barney!«, sagte Meredith, als sie zu ihm trat.
    »Ich hoffe wirklich, Sie glauben nicht, dass Sie sich unauffällig verhalten! Wenn Sie weiter die Augen so verdrehen und so heftig zwinkern, denken die Leute noch, Sie hätten ein Delirium tremens!«
    »Er ist hier!«, knurrte Barney.
    »Was? Wo?« Meredith blickte sich suchend um.
    »Wer ist es?«
    »Vorsicht!«, sagte Barney ärgerlich.
    »Ich soll mich auffällig verhalten? Starren Sie gefälligst nicht

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