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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Velma?“
    „Velma?“ Plötzlich machten das Buch und die Handtücher Sinn. „Bekommt Annie ihr Baby?“
    „Ja, wissen Sie das denn nicht? Wo sind Sie denn sonst hingeritten?“ Hope presste eine Hand auf die Brust und flüsterte: „Gütiger Himmel, Sie haben Velma gar nicht geholt? Was sollen wir denn jetzt machen?“
    Jakob flog die Treppe hoch. Hope war ihm dicht auf den Fersen. Annie lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Um sie herum lagen die Kissen, die Hope ihr gebracht hatte. Jakob trat ans Bett und sah auf seine Schwester hinunter.
    Hope stand mit weit aufgerissenen Augen da und stammelte kaum hörbar: „Sie schläft? Schläft ?“
    Jakob nickte langsam. Er schob Hope sanft zurück auf den Flur. Dann schloss er leise die Tür. Hope sank gegen die Wand. „Sie hat geweint und geschluchzt, da habe ich gedacht –“
    „Annie war nur so bestürzt darüber, wie ich dich behandelt habe.“ Es fiel ihm nicht leicht, das zuzugeben – nicht nur, weil Annie so heftig darauf reagiert hatte, sondern auch, weil es für Hope nun eine zusätzliche Aufregung gewesen war.
    „Ich hab ihr aber doch gesagt, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung ist.“ Hope schien ihm immer noch nicht zu glauben. „Sind Sie sicher, dass sie keine Wehen hat? Vielleicht ist sie ohnmächtig geworden.“
    „Nein. Sie hat sich in den Schlaf geweint. Annie war schon immer so. Wenn ihr etwas Angst macht oder sie Sorgen hat, dann weint sie.“
    Unten hörten sie die Eingangstür.
    „Hallo Phineas! Willst du mal meine Puppe sehen? Ich habe sie in eine wunder-, wunderschöne neue Decke eingewickelt, und Miss Hope hat gesagt, dass ich sie in die Wiege legen darf.“
    Hope starrte ihn an. „Sie haben Phineas geholt.“ Jakob grinste verschmitzt, und plötzlich begann Hope zu verstehen. „Um ihn vor Miss Linette zu retten!“
    Er hörte die Erleichterung in Hopes Stimme. „Ja. Er war dankbar – sehr dankbar. Als ich auf dem Hof ankam, war Linette schon ganz in Fahrt. Sie hat es sogar geschafft, sich mit dem Saum ihres Kleides in der Erntemaschine zu verheddern.“
    Zusammen mit Hope ging Jakob langsam die Treppe hinunter. Fragend schaute Phineas die beiden an. „Hope, hast du die weißen Handtücher nicht erst vor ein paar Tagen gewaschen?“
    „Das stimmt.“ Hope griff sich den ersten Stapel. „Mr Stauffer, wenn Sie das nächste Mal in die Stadt fahren, sollten Sie besser noch ein paar kaufen. Sie wissen schon – wenn Ihre Schwester sie irgendwann braucht.“
    „Noch mehr?“ Phineas starrte ungläubig auf die Handtücher. „Da liegen doch so viele. Ich habe schon gedacht, es hätte hier drin geschneit und –“ Er brach erschrocken ab. „Annie? Bekommt Annie –?“
    „Nein.“
    Bevor Jakob noch etwas sagen konnte, piepste Emmy-Lou aus dem Wohnzimmer: „Tante Annie hat ganz viel geweint. So wie früher immer. Aber dann hat sie mir gesagt, ich soll meine Brille aufsetzen und kurz danach hat sie aufgehört. Sieht meine Puppe nicht hübsch aus in der Wiege?“
    Hope versuchte um den Stapel Handtücher herum einen Blick auf die Puppe zu werfen. „Sie sieht wirklich hübsch aus, Emmy-Lou. Dein Baby sieht glücklich und froh aus wie –“
    „... ein Klops im Haferstroh.“ Emmy-Lou strahlte Hope an.
    Während Hope die Handtücher wegbrachte, murmelte Phineas: „Boss, darauf habe ich die ganze Zeit schon gewartet. Emmy-Lou verdreht die Sprichwörter jetzt auch schon.“
    Jakob legte den Stapel Geschirrhandtücher auf den Küchenschrank. „Magst du denn keine Klöpse?“
    „Ja, aber – Was macht denn das Buch hier auf dem Boden?“ Phineas drehte das medizinische Buch herum. „Ich dachte, Hope könnte nicht lesen.“ Er starrte verwirrt auf die anatomische Zeichnung. „Stimmt irgendwas mit ihrem Fuß nicht?“
    Jakob überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. „Das glaube ich nicht. Sie läuft doch ganz normal.“ Hope tauchte wieder auf, deshalb fragte er: „Hope, tun dir die Füße weh? Brauchst du neue Stiefel oder so etwas?“
    „Was bringt Sie denn auf diese verrückte Idee?“
    „Das Medizinbuch – es war aufgeschlagen und auf der Seite war ein Fuß abgebildet.“
    Entschlossen straffte Hope ihre erschöpften Schultern. „Es war ja keiner da, der es mir vorlesen konnte, und ich wollte doch etwas für Annie tun – wenn ... Sie wissen schon. Deshalb habe ich das Buch aus dem Regal geholt und Gott gebeten, mir zu helfen.“ Sie grinste. „Er hat meine Gebete ja auch mehr als beantwortet. Jetzt

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