Ein sicheres Haus
und eine
Neutronenaktivierungsanalyse an den Haarproben vorgenommen. Wir haben sie mit Haarproben von Mr. Rees verglichen, die Sie uns gegeben hatten, und haben einige aus dem Haus der Mackenzies. Auf die Ergebnisse der DNS-Tests warten wir noch, aber ich weiß, was sie uns sagen werden. Die Leichen von Daniel Rees und Fiona Mackenzie haben sich zu einem unbekannten Zeitpunkt für eine unbekannte Zeitdauer in Michael Daleys Bootshaus befunden. Das bestätigen meine Funde an den verbrannten Leichen. Es gab keine Hyperämie, keine positive Proteinreaktion, dafür aber eine Menge anderer Zeichen, die beweisen, daß sie schon lange tot waren, als der Wagen in Brand gesteckt wurde.«
»Also war auch Finns, ich meine Fionas Leiche in dem Bootshaus?«
»Haar- und Faserspuren von Fiona Mackenzie wurden an einem Leintuch in einer hinteren Ecke des Bootshauses gefunden. Wir nehmen an, das heißt, wir sind fast sicher, daß es benutzt wurde, um ihre Leiche einzuwickeln. Und jetzt muß ich zum Kanal.«
»Was ist mit Mrs. Ferrer?«
Kale schüttelte den Kopf.
»Ich glaube, das müssen Sie falsch verstanden haben. Ich habe meinen Bericht noch einmal durchgesehen und nichts finden können.«
»Warum sollte er es getan haben?« fragte Baird.
»Ich weiß nicht«, antwortete ich wie betäubt.
Kale streckte die Hand aus.
»Gut gemacht, Dr. Laschen.«
»Gut gemacht?«
»Das ist Ihr Triumph.«
»Es ist nicht mein Triumph.«
Wir gaben uns die Hände, und Kale verließ den Raum.
Angeloglou und Baird grinsten wie Schuljungen mit einem schmutzigen Geheimnis.
»Weswegen sehen Sie denn so glücklich aus?« fragte ich.
»Morgen früh halten wir eine Pressekonferenz ab«, sagte Baird. »Wir werden unsere Erkenntnisse bekanntgeben und verkünden, daß die Mordfälle Leopold und Elizabeth Mackenzie und Fiona Mackenzie und Daniel Rees jetzt abgeschlossen sind.
Es wird keine weiteren Ermittlungen geben. Wir werden Ihnen für Ihre Mitwirkung und Ihr heldenhaftes Verhalten gegenüber Michael Daley danken. Man wird Sie möglicherweise für irgendeine zivile Auszeichnung vorschlagen. Das wird Ihre Position dem Krankenhaus gegenüber festigen. Alle werden zufrieden sein.«
»Übertreiben wir nicht.«
»Ich möchte nicht unsensibel sein, nach dem, was Sie durchgemacht haben«, sagte Rupert, »aber unter den gegebenen Umständen ist dies der bestmögliche Abschluß.«
»Es tut mir leid«, sagte ich. »Ich muß all das überdenken.
Wissen Sie, wie die Morde an den Eltern begangen worden sind?«
»Darüber müssen Sie wirklich mit Kale sprechen. Es sieht so aus, als hätten Daley und das Mädchen die Eltern mitten in der Nacht gefesselt und umgebracht. Danach ließ Fiona sich von Daley mit Klebeband fesseln. Als die Putzfrau kam, benutzte Daley ein Skalpell und fügte ihr einen im Grunde harmlosen Schnitt in den Hals zu und floh dann über die Hintertreppe, die in den Garten führt. Wir haben immer gedacht, daß es da relativ wenig Blut gab, weil Fiona einen Schock erlitten hatte und ihr Blutdruck dadurch massiv abgefallen war. Tatsächlich lag es aber daran, daß ihr die Wunde erst ein paar Minuten vorher zugefügt wurde. Alles in Ordnung? Sie sehen nicht glücklich aus.«
»Ich gehe es im Kopf immer wieder durch und versuche, alles zu entwirren«, sagte ich. »Es war alles gespielt. Finn hat mitgeholfen, ihren eigenen Eltern die Kehle durchzuschneiden, und ließ sich dann selbst den Hals aufschlitzen. Gibt es irgend etwas in ihrer Vergangenheit, das dazu paßt?«
»Sie meinen, ob sie schon vorher jemanden getötet hatte?«
»Nein, das meine ich nicht. Gab es Anzeichen für ernsthafte Konflikte mit ihren Eltern? Oder für eine psychische Labilität?«
»Es gab achtzehn Millionen Pfund. Ich fürchte, es gibt da draußen eine Menge Leute, die ihren Eltern für sehr viel weniger den Hals aufschlitzen würden. Und wir haben uns bei seiner Bank erkundigt. Dr. Daley hat weit über seine Verhältnisse gelebt. Er hatte beträchtliche Schulden.«
»Was ist mit der Schrift an der Wand? Der Verbindung zu den Tierschutzaktivisten?«
»Davon wußte Daley, weil er an der Überwachung der Tierschutzaktivisten beteiligt war. So hatte er eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Verdacht von sich abzulenken.
Es ist alles ganz einfach.«
Ich zwang mich zu denken, wie ich früher in der Schule Kopfrechnen geübt hatte; ich zog dabei Nase und Stirn in Falten und dachte so angestrengt, daß es weh tat.
»Nein, ist es nicht«, sagte ich. »Es stimmt
Weitere Kostenlose Bücher