Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)
bei ihrem Sohn macht sie eine Ausnahme.
„ Machs gut, Mütterchen und feiere schön mit Laura! Du wirst mich sicher würdig vertreten.“
Laura frohlockt insgeheim. Wenn die beiden wüssten, wie weit weg sie ihren Geburtstag feiern wird.
Manfred umarmt Laura, die aufgestanden ist, um ihren Mann wie üblich zur Garage zu begleiten, wenn er zur Dienstreise aufbricht.
„Sei nicht allzu traurig, mein Schatz! Ich rufe dich auf jeden Fall am Samstag an. Und sag Max tschüss von mir. Ich konnte mich wegen seines Frühdienstes nicht mehr von ihm verabschieden.“
„Kein Problem“, kommt es von Laura zurück. „Ich werde es mir auf jeden Fall nett machen.“ Was sie wirklich mit dieser Äußerung meint, kann Manfred nicht mal erahnen.
Das elektrische Garagentor öffnet sich, und er verstaut seinen Koffer im Mercedes.
„Kannst du nicht mit dem Golf zum Flughafen fahren?“, hört sich Laura zu ihrer eigenen Überraschung fragen.
Perplex schließt Manfred den Kofferraumdeckel. „Wie kommst du denn auf die Idee?“
„Dann könnte ich am Samstag mit dem Mercedes zum Baldriansee. Der schafft die Berge besser als der Golf.“
„Blödsinn! Ich soll in der Schüssel zum Flughafen? Ne, das kannst du nicht von mir verlangen. Dann fahr mit Helene woandershin! Ich muss mich jetzt beeilen!“
Laura ist stinksauer. Nicht einmal den Gefallen tut ihr Manfred zum Geburtstag. Den Egoismus hat er offensichtlich von seiner Mutter geerbt. „Vielen Dank für deine Kooperation!“ Sie dreht sich auf dem Absatz um und lässt Manfred stehen, wütend die Hand zur Faust geballt. Die werden sich alle wundern, ihr Mann und die Zwergin !
Laura überlegt fieberhaft, ob sie in der Nacht das Weite suchen soll oder erst am nächsten Morgen ganz in der Früh. Nein, sie muss erst Max reinen Wein einschenken, denn schließlich muss er seine Großmutter im Zaum halten.
Geschickt fängt sie ihren Sohn ab, als er am Abend nach Hause kommt, ohne dass Helene etwas bemerkt, die offensichtlich vor dem Fernseher eingeschlafen ist. Ein Grunzen und Luftschnappen aus dem angrenzenden Wohnzimmer lassen unmissverständlich darauf schließen.
Wenn Laura angenommen hat, Max würde aus allen Wolken fallen und versuchen, ihr den Trip nach Köln auszureden, so hat sie sich gründlich in ihm getäuscht.
Er klopft seiner Mutter auf die Schulter und freut sich richtig, dass sie ihren Geburtstag einmal so gestalten kann, wie sie es sich vorstellt. „Ich bin gespannt auf Omas Gesicht, wenn sie sich entweder den Krapfen selbst herrichten oder hungern muss. Ich werde ihr verklickern, dass es keine Torte und keinen Ausflug geben wird und mich nach dem Dienst um sie kümmern, damit sie keine Dummheiten macht.“
Laura drückt ihre Dankbarkeit aus, indem sie Max einen Schein in die Hand schiebt. „Mach damit etwas Schönes mit Eva. Vielleicht läuft etwas Romantisches im Kino!“
Max errötet. „Du weißt von uns?“
„Was denkst du denn? Ich habe Augen im Kopf und sofort auf dem Maibaumfest bemerkt, dass es zwischen euch knistert.“
„Ich bin froh, dass du das so locker siehst, Ma! Ich hatte schon Angst, du würdest meine Freundschaft zu Eva wegen Omas Standesdünkel nicht gutheißen.“
Laura täuscht Entrüstung vor: „He y , du weißt genau, wie ich über Helenes Ansichten denke. Du sollst glücklich werden. Das ist für mich das Wichtigste! Außerdem mag ich Eva sehr. Sie ist ein gescheites, liebes Mädchen.“
Laura ist sehr erleichtert, dass Max über ihren Ausflug Bescheid weiß, denn so komisch es klingt, sie fühlt sich irgendwie für das Wohlergehen ihrer Schwiegermutter verantwortlich.
Max kratzt sich plötzlich am Kinn. „Aber was mache ich mit Papa, wenn er dir übermorgen gratulieren will und hier anruft? Womöglich hechtet Oma ans Telefon und sagt ihm, dass du gar nicht da bist.“
Laura lächelt verschmitzt: „Keine Sorge. Ich habe ihm erzählt, dass ich mit Helene schon ganz früh zum Baldriansee aufbrechen werde und er deshalb auf dem Handy anrufen soll.“
Jetzt schaut Max seine Mutter schräg von der Seite an.
„Warum soll Papa eigentlich nicht wissen, dass du deinen Geburtstag mit Kerstin in Köln feierst? Oder steckt in Wirklichkeit ein fremder Kerl hinter deiner Flucht?“
Laura beginnt zu lachen: „Wo sollte ich den denn in diesem Kaff kennengelernt haben?“, dann voller Ironie: „Keine Sorge! Ich bleibe diesem Haushalt als Magd erhalten.“
„Dann bin ich beruhigt. Ich gönne dir deine Auszeit, will dich aber
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