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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Autoritätspersonen.“
    „Und sind nicht bereit, ihrer Verantwortung nachzukommen“, ergänzte Lord Granshire eifrig. „Zu unserer Zeit nahm man seine Pflichten als Sohn eines Adeligen noch ernst. Heiratete, zeugte einen Erben, kümmerte sich um die Ländereien, achtete seine Eltern. Die jungen Gecken heutzutage verbringen ihre Zeit an den Spieltischen oder bei käuflichen Frauenzimmern, oder sie reisen in der Weltgeschichte herum und entdecken Dinge, die niemanden sonderlich interessieren.“
    Lord Sturmpole lachte in sich hinein und nickte zustimmend.
    „Natürlich hat mein Sohn meine uneingeschränkte Unterstützung“, beeilte der Earl sich zu versichern, „und nachdem sein Buch ein so großer Erfolg war, sind wir enorm stolz auf ihn.“ Dann schien ihm etwas einzufallen, und er wechselte abrupt das Thema. „Wie lange bleibst du in Bath, Titus? In vierzehn Tagen findet bei uns der alljährliche Jägerball statt, und wenn du dann noch da sein solltest, bist du herzlich eingeladen.“
    „Ich hatte einen etwas längeren Aufenthalt geplant, daher wäre ich entzückt zu kommen, wenn es keine Mühe macht.“
    „Ach was, Mühe! In welchem Hotel bist du abgestiegen?“
    „Im Fox and Hound .“
    „Ah ja, das gute alte Fox and Hound . Erinnerst du dich noch an die Schankmagd … wie hieß sie doch gleich? Die mit den großen Brüsten?“
    „Bessie.“
    „Richtig, Bessie. Sie ist gestorben, nicht wahr?“
    Sturmpole nickte. „Bei einem Unfall, glaube ich.“
    Der Earl schoss seinem Freund einen listigen Blick zu. „War ein ausgesprochen entgegenkommendes Mädchen, die arme Bessie.“
    „Für den richtigen Preis. Wie ich höre, war dein Sohn auf seiner Reise auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit.“
    Lord Granshire wurde rot und warf einen unauffälligen Blick in die Runde. Seiner Miene nach zu urteilen war ihm der Gedanke, dass man ihre Unterhaltung mithörte, nicht gänzlich unangenehm. „So will es scheinen. Weißt du von der Tätowierung? Sie ist eine Auszeichnung für Leistungsfähigkeit auf einem ganz bestimmten Gebiet, aber er prahlt nicht damit.“
    Sturmpole grinste. „Dann ist es kein Wunder, dass er noch nicht verheiratet ist.“
    „Er möchte keine Ehe eingehen, weil er unbedingt noch eine Expedition durchführen will. Aber es gibt Anlass zu hoffen“, fügte der Earl verschwörerisch lächelnd hinzu.
    „Oh! Etwa eine junge Dame, auf die er ein Auge geworfen hat?“
    „Komm zum Ball und sieh selbst. Ich kann nur versuchen, auf meinen Sohn einzuwirken, dass er Vernunft annimmt und sich erklärt. Schließlich hat er schon eine Forschungsreise gemacht – wozu braucht er eine zweite, wenn er eine bildhübsche junge Dame aus erlauchter Familie haben kann, die einer Heirat mit ihm nicht abgeneigt ist und nur darauf wartet, dass er sie fragt? Ich werde nicht ewig leben, und ich will die Erbfolge gesichert wissen, Herrgott noch mal.“
    Als er bemerkte, dass mehrere Leute sich zu ihnen umgedreht hatten und sie musterten, sich indes freilich den Anschein gaben, es nicht zu tun, senkte der Earl seine Stimme. „Aber Lady Eleanor wird ihn besser zur Räson bringen, als jeder Vater es könnte, da bin ich sicher.“
    „Lady Eleanor?“
    Lord Granshire senkte die Stimme noch mehr. „Springford. Ihr Vater ist der Duke of Wymerton, erinnerst du dich an ihn? Ein schrecklicher Langweiler, schon mit zehn, und eine Hasenscharte hatte er obendrein. Seine Frau muss eine Schönheit sein, so hübsch wie die Tochter ist – was einmal mehr zeigt, was für einen sturen Sohn ich habe. Aber in der Hinsicht kommt er ganz nach seiner Mutter.“
    Der Earl schüttelte den Kopf. „Und soll ich dir sagen, wo er Lady Eleanor kennengelernt hat? Du wirst es nicht glauben – in der Postkutsche! Ausgerechnet. Dem Himmel sei Dank, dass der Unfall passierte, sonst hätte er sich wahrscheinlich nicht einmal vorgestellt.“
    Er verstummte, als er bemerkte, wie verdutzt Lord Sturmpole auf einmal aussah, dann fuhr er eilig fort: „Ja, ich finde es auch schockierend, dass sie mit der Postkutsche gefahren sind. Leider hat mein Sohn einen Hang zum gewöhnlichen Volk, und sie … Aber über ihre familiäre Situation sollte ich besser Diskretion wahren, solange die Sache zwischen den beiden nicht geregelt ist. Wymerton war schon damals ein diktatorischer Charakter und wollte uns allen Vorschriften machen. Denk nur an die lächerlichen Regeln, die wir befolgen mussten, als er Aufpasser war.“
    „Wird Lady Eleanor auch auf dem

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