Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
Vom Netzwerk:
Und es tut gut zu wissen, dass mein Vater am Leben ist, egal, wie ich davon unterrichtet wurde. Ohne Sie und Ihren Freund hätte ich es vielleicht nie erfahren.“
    „Er hat die Hälfte seiner Strafe verbüßt.“ Lord Bromwell legte das feuchte Tuch beiseite. „In etwa drei Jahren ist er frei und darf zurückkommen.“
    Als kehrte ein Toter zurück.
    Wie sollte ihr Vater sie finden, wenn sie unter einem falschen Namen lebte? Wie sollte sie ihn finden, wenn sie ihn in drei Jahren suchte?
    Lord Bromwell erhob sich und stellte die Waschschüssel auf den Tisch. „Dann hat meine Mutter also von Anfang an gewusst, dass Sie nicht Lady Eleanor sind“, wechselte er entschlossen das Thema. „Und sie nahm tatsächlich an, ich würde meine Geliebte unter falschem Namen mit nach Hause bringen und sie meinen Eltern vorstellen?“
    Sie musste später darüber nachdenken, was sie tun würde, wenn ihr Vater wiederkam, und sich auf die gegenwärtige Situation konzentrieren. „Sie hoffte , ich sei Ihre Mätresse und könnte Sie dazu bewegen, in England zu bleiben.“
    Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, und seine widerspenstige Locke fiel ihm in die Stirn. „Was haben Sie erwidert?“
    Sie setzte sich auf. „Dass ich nicht Ihre Geliebte bin und niemals versuchen würde, Sie von Ihren Plänen abzubringen, selbst wenn ich es könnte.“
    „Ich verstehe.“ Er griff nach dem Kessel und schüttelte ihn, um zu hören, ob noch Wasser darin war. „Wie reagierte sie darauf?“
    „Sie bat mich, als ihre Gesellschafterin dazubleiben. Ich fürchte, Ihr Vater ist kein besonders verständnisvoller Ehemann.“
    „Nein“, gab Lord Bromwell ihr recht und goss Wasser aus dem Krug auf dem Büfett nach. „Und schon gar nicht, wenn es um mich geht.“
    Sein sachlicher, nüchterner Ton machte ihr klar, wie wenig Macht sie über ihn hatte, selbst wenn er zärtliche Gefühle für sie hegen mochte.
    Es spielte ohnehin keine Rolle. „Unter den gegebenen Umständen werde ich natürlich nicht bleiben können.“
    Er blickte sie kurz an, dann hängte er den Kessel an den Haken über der Feuerstelle. „Weshalb nicht?“
    „Mein Vater ist ein verurteilter Verbrecher, und ich könnte ebenfalls verhaftet werden.“
    „Ich glaube nicht, dass es so weit kommt. Drury und sein Freund, der Anwalt, sind recht zuversichtlich, was Ihren Fall betrifft. Sie denken, dass Sturmpole auf eine Anzeige gegen Sie verzichtet, wenn sie ihm drohen, seine eigenen Straftaten ans Licht zu bringen. Und dabei werden sie es nicht belassen. Sie sind überzeugt, dass es außer Ihnen noch andere Opfer unter seinen Bediensteten gibt, und wollen dem Kerl das Handwerk legen.“
    Sie verspürte eine gewisse Erleichterung, auch wenn sie nicht glücklich war. Aber wahrscheinlich würde sie ohnehin nie wieder richtig glücklich sein können. „Trotzdem halte ich es für besser, wenn ich Granshire Hall so schnell wie möglich verlasse. Ihnen könnten Schwierigkeiten entstehen, wenn Sie weiterhin mit mir zu tun haben.“
    „Wollen Sie das wirklich?“
    Wollen? Sie erhob sich. Welche andere Wahl hatte sie? „Ich bin sicher, Ihre Mutter wird eine geeignetere Gesellschafterin finden.“
    „Sicher“, murmelte er, und im nächsten Moment begann der Kessel zu pfeifen. „Wo werden Sie hingehen?“
    Woandershin. Irgendwohin. Es war unwichtig, weil er dort nicht sein würde. „Vielleicht nach Irland. Oder Amerika.“
    „So weit fort?“
    „Und das von einem Mann, der zum zweiten Mal die Welt umsegeln will?“ Sie versuchte ihren Kummer nicht zu zeigen, als sie auf ihn zuging.
    „Es ist etwas anderes, wenn Sie diejenige sind, die fortgeht.“ Er stellte den Kessel beiseite und drehte sich zu ihr um, als wären sie durch ein unsichtbares Band verbunden.
    Ihre Blicke verfingen sich ineinander, bis er, wie um sie auf Abstand zu halten, die Hände hob.
    „Ich habe diese Expedition monatelang vorbereitet.“ Er klang beinahe verzweifelt, doch in seinen Augen stand Entschlossenheit. „Sobald ich zurück war, fing ich an, die notwendigen Geldmittel aufzutreiben und die Mannschaft zusammenzustellen. Jetzt habe ich das Schiff und die Männer, die ich wollte, und sobald der Proviant bezahlt ist, kann ich Segel setzen. Es steckt zu viel Arbeit und Planung in diesem Vorhaben, als dass ich es aufgeben könnte. Und es geht nicht nur um Spinnen. Vielleicht finden wir Pflanzen, deren Früchte essbar sind oder aus denen sich Heilmittel gewinnen lassen. Ich will diese Forschungsreise machen,

Weitere Kostenlose Bücher