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Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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…«
    »Ja, ich weiß, aber …« Caroline ließ den Satz in der Luft hängen, schüttelte nur den Kopf.
    »Hast du einen Moment geglaubt, ich könnte Mr Wade vorziehen?«
    »Vielleicht nicht bewusst …«
    Susanna merkte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. »Es besteht kein Zweifel, dass seine Fähigkeit, sich immer so durchzulavieren mit seinen Narrheiten und Fauxpas, einen gewissen Reiz auf manche ausüben mag. Ich denke da insbesondere an Victoria Randolph, doch meine Sache ist das nicht.«
    »Mir ist ihre Bewunderung für ihn ebenfalls aufgefallen.« Caroline warf dem Mädchen einen kurzen Blick zu.
    »Oh, du kannst mir glauben – Mr Wade hat es desgleichen bemerkt.«
    »Und woher weißt du das alles?«, fragte Caroline und sah sie neugierig an.
    »Weil …« Susanna unterbrach sich. Sie konnte schließlich nicht preisgeben, was sie im Wintergarten beobachtet hatte. Und schon gar nicht, dass sie ihm gefolgt war. »Verzeih mir, aber das ist vertraulich.«
    Zu ihrer Erleichterung drang Caroline nicht weiter in sie.
    Wie sollte sie bloß herausfinden, was mit dem Fechtduell war. Wann es stattfand. Susanna verbrachte den Abend in wachsender Ungeduld, beteiligte sich unkonzentriert am gemeinsamen Kartenspiel und wartete nur darauf, dass die Damen sich zurückzogen. Auch sie suchte scheinbar ihr Zimmer auf, kehrte jedoch um, sobald alles ruhig war.
    Ihr Ziel war ein kleiner Raum neben dem Herrenzimmer, in dem die Männer noch bei einem Drink oder mehreren zusammensaßen. Sie hockte sich auf ein Sofa und wartete. Endlos lange. Immer wieder nickte sie ein, bis brüllendes Gelächter sie hochschrecken ließ. Verbrachten die Männer etwa jeden Abend in dieser Weise? Wie schafften sie es da, am Morgen früh aufzustehen? Vielleicht waren solche Landpartien gar nicht so entspannend für die geladenen Gentlemen.
    Schließlich hörte sie, wie die Älteren nebenan nach und nach aufstanden und sich empfahlen, sodass nur noch die Vertreter der jüngeren Generation zurückblieben. Dann Geräusche, als würden schwere Möbelstücke über den Holzboden gerückt. Wurde jetzt eine Fläche für den Kampf frei geräumt? Sie spürte die wachsende Erregung – und die Furcht, dass einer der beiden ernsthaft verletzt werden könnte.
    »Mein Vater bewahrt in seinem Arbeitszimmer ein paar Degen auf«, rief Lord Swanley voller Vorfreude auf das bevorstehende Spektakel. »Holen wir uns die Dinger.«
    Susanna riskierte einen kurzen Blick in den Gang und sah, wie die Männer, die in der Zwischenzeit Jacken und Westen abgelegt hatten, sich unter Gelächter und Rempeleien entfernten. Ohne lange zu überlegen, damit sie der Mut nicht verließ, eilte sie zum Nebenzimmer und spähte vorsichtig hinein. Tatsächlich! Alle Möbel waren an die Wand geschoben und die Teppiche zusammengerollt worden.
    Sie schaute sich suchend um: Wo konnte sie sich bloß verstecken?
    Während sie noch unschlüssig die Möbelstücke betrachtete, hörte sie lauter werdende Stimmen. Die Männer kamen zurück! Jetzt blieb keine Zeit mehr für langes Nachdenken. Sie hastete zum nächsten Sofa, das vor den Fenstern stand, rückte es ein kleines Stückchen weiter ab und zwängte sich in den Spalt.
    Gerade noch rechtzeitig, denn schon betraten die Männer den Raum. Ihren Reden entnahm Susanna, dass alle fechten würden, nicht nur ihre beiden Verehrer. Vorsichtig linste sie über den Rand des Sofas.
    Kerzen erhellten den Raum, und die Männer waren alle in Hemdsärmeln. Evans, Lord Keane, Tyler, Lord Swanley, Frobisher und Leo: sechs Kombattanten für drei Kämpfe.
    Von Tyler war bislang nichts zu hören gewesen. Jetzt sprach Leo ihn an, dass er einen der Degen auswählen solle.
    »Jede Klinge ist mir recht«, antwortete er schlicht.
    »Ein Mann sollte seine Waffe sorgfältig wählen«, erklärte Leo ihm, während die anderen lachten. »Sie muss sich so anfühlen, als sei sie für Sie gemacht – wie eine Verlängerung Ihres Armes.«
    Wie bei ihr mit den Pinseln, kam es Susanna in den Sinn. Nur gefährlich.
    »Das klingt ziemlich, wie soll ich sagen, passioniert«, erwiderte Tyler. »Dann nehme ich diesen Degen hier. Wie ich sehe, ist die Spitze abgedeckt.«
    Susanna atmete erleichtert auf. Zum Glück schienen sie nicht mit scharfen Klingen kämpfen zu wollen. Wer würde als Erster den Fechtboden betreten?
    Leo und Tyler.
    Während die anderen Gentlemen es sich auf den Sofas bequem machten, gingen die beiden in Position, musterten einander einen Moment lang, und Susanna

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