Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)
glitt. Ihre Füße, vom langen, unbequemen Sitzen ganz taub, hatten Schwierigkeiten, einen festen Stand zu finden. Sie taumelte und landete direkt in seinen Armen.
Ihre Hände auf seiner nackten Brust hoben und senkten sich mit seinen Atemzügen. Seine Haut fühlte sich feucht und ganz heiß an, und in ihrem Innern schien sich etwas immer fester zusammenzuziehen. Langsam glitt ihr Blick über seinen Hals und sein energisches Kinn nach oben, bis sie ihm in die Augen schaute, die unergründlich wirkten wie ein tiefer grüner See. Aller Spott war aus ihnen verschwunden, und plötzlich überfiel sie eine Ahnung, dass sich etwas Gefährliches anbahnte.
Sie stieß sich von seiner Brust ab. »Mein Skizzenbuch.«
Während sie sich hinkniete und im Dunkeln danach tastete, meinte er: »Vielleicht solltest du dich selbst noch ins Bild zeichnen. Eine Jungfer aus früheren Zeiten, die hinter mir steht und deren Ehre ich verteidige.«
Ihr Gesicht glühte, als würde es brennen. »Das könnte ich nie.«
Sie angelte gerade das Skizzenbuch unter dem Sofa hervor, als sie ihn plötzlich spürte, denn ganz dicht hockte er hinter ihr.
»Du würdest dich nie selbst malen?«, fragte er. »Nie in einen Spiegel schauen und dann ein Selbstbildnis anfertigen? Warum nicht, Susanna?«
»Ich …« Verlegen schwieg sie.
Er streckte die Hand nach ihrer Brille aus und zog sie ihr von der Nase, legte sie auf den Tisch hinter sich. »Da ist nichts verkehrt mit deinem Gesicht. Allein diese hohen Wangenknochen …« Sanft strich er mit den Fingern darüber.
Er war zu nah, viel zu nah. Gefährlich nah. Seine Schenkel waren gespreizt, und sein Oberkörper schimmerte im Kerzenlicht. Sie versuchte rückwärts aus seiner Reichweite zu kriechen, verhedderte sich jedoch in ihren Röcken. Sie spürte, wie eine sündhafte Wärme sich in ihrem Bauch ausbreitete und ihren ganzen Körper erfasste. Es drängte sie, ihn zu berühren, seine feuchte Haut zu schmecken.
Er rutschte näher zu ihr heran. »Du hast einen schönen Mund mit sinnlichen Lippen«, flüsterte er.
»Er ist zu groß.«
Sein Lächeln wirkte angespannt. »Kein Mann würde je auf die Idee kommen.«
Sie bemühte sich, ihm in die Augen zu schauen. Besser das, als woandershin zu sehen, sagte sie sich. Doch sie wurde schwach. Sündig langsam begann ihr Blick über seinen Körper zu gleiten – nicht mit dem forschenden Interesse der Künstlerin an einem Modell, sondern mit dem sehnsüchtigen Verlangen einer Frau. Er ließ sie gewähren, sagte nichts. Jetzt aus der Nähe sah sie trotz der Dunkelheit, dass die feinen Härchen auf seiner Brust sich zu einem schmalen Strich verengten, der unter seinem Hosenbund verschwand.
Fast automatisch folgte ihr Blick der Linie, bis sie den Beweis seines Verlangens sah, der sich gegen seine Hose drückte. Auch wenn ihr selbst die einschlägigen Erfahrungen fehlten, wusste sie sehr wohl, was das zu bedeuten hatte.
Leo wollte sie.
Und dann kam er noch näher. Abwehrend bog sie den Oberkörper zurück und hielt den Atem an, schaute ihm dabei jedoch unverwandt in die verhangenen Augen. Er stützte sich mit den Händen zu beiden Seiten ihrer Hüften ab, sodass sie in der Stofffülle ihrer Röcke verschwanden, und murmelte: »Das ist nicht fair. Du siehst ganz viel von mir bei Kerzenschein oder im Sonnenlicht, doch ich sehe nie etwas von dir.«
»Aber, aber …«
»Ich will sehen, wie deine bloßen Hüften im Kerzenschein aussehen.«
Sie starrte ihn mit großen Augen an, war kaum noch in der Lage, sich zu rühren, als er auch schon den Kopf senkte und den Mund auf ihre Hüfte drückte. Trotz der vielen Lagen Stoff fühlte es sich verrucht an. Susanna zitterte am ganzen Körper – nicht etwa vor Angst, sondern weil eine unbeschreibliche Lust sie erfüllte. Ein Sehnen, das ihren Körper zum Schmelzen zu bringen schien und sie in Flammen setzte. So etwas hatte sie noch nie erlebt – und nie gedacht, dass es solche Empfindungen überhaupt gab.
»Wenn du auf dem Rücken liegst«, fuhr er mit rauer Stimme fort, »wird dein Bauch ganz flach.« Sein Gesicht glitt von ihrer Hüfte zu ihrem Bauch. »Der Kerzenschein würde tief in deinem Nabel einen Schatten erzeugen, wenn du nackt wärst, und ich könnte mit meiner Zunge hineingleiten.«
Sie hatte die Kontrolle über ihren Körper verloren und zuckte und zitterte unter ihm, während er langsam an ihrem Körper nach oben glitt.
»Und dann kommen wir zu deinen Brüsten.« Seine Stimme klang ganz heiser. »Zarte
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