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Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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in Unterwäsche zu frühstücken?« Leo lachte, und Susanna merkte zu ihrem Entsetzen, dass sie sich gerade schrecklich prüde angehört hatte. Und das lag eigentlich nicht in ihrer Absicht. Es war bloß eine Ausrede gewesen, weil sie seine weitgehende Nacktheit sehr irritierte und überdies unerwünschte Begehrlichkeiten wachrief.
    »Wir sind verheiratet und können selbst entscheiden, was uns gefällt und was nicht.« Er setzte sich hin und nahm die Haube von einem Teller mit gekochten Eiern und gebratenem Fisch. »Willst du mir nicht Gesellschaft leisten, Mrs Wade?«
    Es ärgerte sie sichtlich, wenn er sie mit diesem Namen anredete, aber solange sie jedes Mal in dieser Weise reagierte, würde er es mit Fleiß tun. Sie musste lernen, es nicht als Beleidigung aufzufassen. Oder als einen Versuch seinerseits, sie zu provozieren.
    Immerhin setzte sie sich an den Tisch, nahm sich von dem Essen. »Dann reisen wir also morgen ab?«, fragte sie.
    »Wenn du willst. Wir können auch noch bleiben – ganz wie du möchtest. Es sind schließlich unsere Flitterwochen.«
    Sie sah ihn verwirrt an, weil er es offensichtlich ernst meinte. »Flitterwochen?«
    Er grinste nur und zog vielsagend eine Augenbraue hoch.
    »Wir müssen Lord Bramfields Kutsche zurückbringen«, beharrte sie.
    »Er hat noch andere. Ich habe es nicht eilig. Musst du dringend irgendwohin?«
    »Das spielt doch keine Rolle mehr, oder?«
    Sein Lächeln schwand. »Für mich schon. Deine Wünsche und Pläne sind mir wichtig. Ich habe nämlich nicht die Absicht, dir vorzuschreiben, was du tun und was du lassen sollst.«
    »Das tust du ja schon.«
    »Das steht auf einem ganz anderen Blatt, und das weißt du auch. Ich werde dich jedenfalls nicht etwa zwingen, in London zu leben, wenn es dir dort nicht gefällt. Du ziehst ja angeblich das Land vor, nicht wahr?«
    »Wo werden wir überhaupt leben?«
    Er legte seine Gabel ab. »Ich muss gestehen, dass ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Entgegen deiner Vermutung gab es keine finsteren Pläne, um eine Heirat zwischen uns zu erzwingen.« Er atmete tief ein. »Mein Bruder und seine Frau werden uns nur zu gerne vorerst bei sich aufnehmen, dann können wir weitersehen.«
    Sie nickte und fragte sich, was der Viscount Wade wohl von ihrer überstürzten Heirat halten mochte. Würde er es als Schande empfinden und entsetzt sein? Oder wunderte ihn so etwas bei seinem Bruder längst nicht mehr? Mit Sicherheit ging sie jedoch davon aus, dass Lady Wade die Angelegenheit missbilligte.
    »Aber wir lassen uns mit der Rückreise nach London Zeit«, fuhr Leo fort. »Ich kenne hier im Norden ein paar Leute, die ich lange nicht gesehen habe und die ich dir vorstellen möchte.« Susanna nickte zustimmend. Was blieb ihr sonst übrig.
    »Außerdem habe ich noch andere Gründe, unsere Heimkehr zu verzögern«, erklärte er mit plötzlich belegter Stimme.
    Überrascht schaute sie ihn an. Er musterte sie träge aus halb geschlossen Augen. Ein Blick, der sie in Aufruhr versetzte. Sie schluckte und schaute ihn fragend an, wartete auf seine Erläuterung. »Ich möchte alles über dich herausfinden, Mrs Wade«, murmelte er. »Jede Stelle deines Körpers entdecken, die auf mich reagiert, jedes Geheimnis enthüllen, das diese dunklen Augen vor mir verbergen.«
    Obwohl in ihrem Innern ein Sturm losbrach, schaffte sie es, ihn einigermaßen kühl zurechtzuweisen. »Dann wirst du lange warten müssen.« Sie hoffte bloß, dass ihre atemlose Stimme sie nicht verraten hatte.
    »Ich habe ein Leben lang Zeit dafür.« Er bedachte sie mit einem frech-sinnlichen Grinsen.
    Ein Leben lang . Angelegentlich beschäftigte sie sich mit der Zeitung, während er sein Frühstück beendete. Sie wollte nichts Gutes bei ihm gelten lassen, suchte nur nach Dingen, die gegen ihn sprachen. Dass er etwa kein Interesse zu haben schien, die Zeitung zu lesen. Für Susanna ein Indiz, dass er nichts anderes im Sinn hatte als sein Vergnügen. Egal ob Kartenspielen oder Frauen. Dabei war er durchaus klug und wusste über vieles Bescheid, doch er verbarg es, als handle es sich um einen Charakterfehler. Merkwürdig. Susanna wurde aus dem Mann, mit dem sie jetzt verheiratet war, einfach nicht schlau.
    Als er aufstand, um sich anzuziehen, wandte sie den Blick ab. Er rasierte sich alleine, was er sicher nicht gewöhnt war, und während er das tat, überlegte sie, wie sie sich mit ihm im gleichen Zimmer zurechtmachen sollte.
    Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte er: »Mrs

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