Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
Vom Netzwerk:
er lächelte, die Augen, in denen sie plötzlich nicht mehr nur Leichtlebigkeit erkannte, sondern zugleich eine versteckte Ernsthaftigkeit. Und Verlangen. Konnte sie diesem Gesicht vertrauen? Konnte sie glauben, dass er wirklich sie begehrte, obwohl ihr beinahe alles fehlte, was er an einer Frau attraktiv fand?
    Nie zuvor hatte sie sich eingestanden, dass sie an sich selbst zweifelte, sich weder schön noch begehrenswert fand. Schon gar nicht für einen Mann wie ihn. Deshalb glaubte sie auch nicht, dass es anders sein könnte, dass er sich wirklich zu ihr hingezogen fühlte und ihr nichts vormachte. Susanna erkannte, dass ihre eigenen Unsicherheiten ein Teil des Problems waren. Irgendwie musste sie es schaffen, ihre Zweifel zu überwinden und an eine gemeinsame Zukunft zu glauben.
    Was allerdings blieb, war diese blöde Wette, die sie praktisch zu Kontrahenten machte. Würde es nur um sie beide gehen, geschenkt. Aber Leo hatte eine Abmachung mit Julian und Peter, sie mit Rebecca und Elizabeth. Beide standen sie also in der Pflicht, die Frauen noch mehr als die Männer, weil es sich hier um die Wahrung eines ruinösen Geheimnisses handelte, das keinesfalls entdeckt werden durfte. Und so musste sie die Sache zu Ende bringen, obwohl sie ihm gerne alles erzählen würde. Das aber konnte sie erst, wenn sie das Gemälde in Sicherheit wussten.
    »Nun, wie sehe ich jetzt aus?«
    Verwirrt hob Susanna den Kopf. Er musterte sie ohne das übliche Lächeln auf seinen Lippen, als würde er seine Frage ernst meinen. Als wolle er wissen, was sie dachte und empfand. Ihr wurde ganz warm bei dem Gedanken. Statt einer Antwort hielt sie ihm den Skizzenblock hin.
    »Du bist ja nicht einmal bis zu meinem Unterkörper gekommen«, tadelte er und zögerte dann. »Aber mein Gesicht …«
    »Ja, jetzt hast du eines.«
    Langsam erhellte ein glückliches Lächeln seine Züge, das ihr Herz zum Rasen brachte. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen. Nein, noch nicht …
    »Na, ich bin doch wirklich ein gut aussehender Halunke, oder?«
    Sie konnte nicht anders, als in sein Lachen einzustimmen.
    Als sie das Abendessen auf ihrem Zimmer zu sich nahmen, war irgendetwas anders als früher. Leo hatte zwar seine Hosen angezogen, doch die nicht nachlassende Erektion blieb Susanna nicht verborgen. Sie selbst war ebenfalls spärlich bekleidet, trug unter dem Morgenrock bloß die Unterwäsche. Und weil sie inzwischen darauf verzichtete, den Morgenrock ständig schamhaft um sich zu ziehen, bot sie einen verlockenden Anblick, der nicht unbedingt dazu beitrug, Leos Verlangen abzukühlen. Jede kleine Berührung von ihr, jedes zärtliche Lächeln ließ es neu auflodern. Er wurde nur noch von einem einzigen Gedanken beherrscht: Sie für sich zu gewinnen, und damit meinte er nicht nur ihren Körper.
    Obwohl es natürlich ein herrlicher Körper war, auch wenn sie das anders sah.
    In Gedanken verweilte er bei der Skizze. Hinter seinem Vorschlag, sie zu malen, standen natürlich andere Beweggründe. Er versprach sich davon so einiges oder hoffte zumindest, dass die neutrale Beschäftigung mit seinem nackten Körper ihre Bereitschaft, mit ihm zu schlafen, fördern würde. Doch jetzt war noch etwas anderes passiert: Sie hatte sein Gesicht gezeichnet, und das schien ihm ausgesprochen bedeutsam. Er nahm es als weiteren Beweis, dass zwischen ihnen am Ende alles gut werden könnte. Richtig gut.
    Als hätte sie seine Gedanken erraten, legte sie ihre Gabel beiseite und lächelte ihn an. »Wir haben die letzten paar Wochen ein ziemliches Katz-und-Maus-Spiel miteinander getrieben.«
    »Das klingt nicht nach einem Bund fürs Leben.« Sein Lächeln verblasste, und ernst schaute er in ihr Gesicht, in dem sich Zweifel und Hoffnung gleichermaßen spiegelten. »Aber vielleicht sind wir wirklich beide Spieler, du genau wie ich. Nur auf andere Weise.«
    Er konnte nicht erkennen, welche Gefühle seine Worte bei ihr auslösten. Wusste nicht, ob er sie gekränkt hatte. Sie erhob sich und kam um den kleinen Tisch herum auf ihn zu. Was mochte sie vorhaben? Erwartungsvoll schaute er sie an, und dann setzte sie sich auf seinen Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals. »Mach Liebe mit mir, Leo«, flüsterte sie an seinem Mund und küsste ihn.
    Das Verlangen nach ihr ließ kein Zögern und keine Fragen zu. Er riss sie an sich und bedeckte ihren Mund mit gierigen Küssen. Jetzt war nicht die Zeit für zarte Verführung und sanfte Zärtlichkeit – jetzt wollte er sie ganz, direkt und

Weitere Kostenlose Bücher