Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)
anderen Grund nicht an eine Affäre geglaubt: Du würdest dich nicht gedankenlos in so etwas hineinstürzen. Schließlich hast du sogar deinen Ehemann warten lassen.«
Sie spürte, wie Tränen ihr in die Augen zu treten drohten, doch sie unterdrückte sie. Stattdessen legte jetzt sie die Hände an seine Wangen. »Hör nicht auf. Ich will alles spüren …«
Ein Zittern ging durch seinen Körper, und sie merkte, wie er in ihr pochte und nach Erfüllung verlangte. »Ich versuche vorsichtig zu sein.«
»Leo, ich bin kein zerbrechliches Püppchen. Wenn ich richtig informiert bin, ist das Schlimmste ohnehin vorüber.«
Er drückte seine Lippen auf ihren Mund und hob ihren Körper an, zog sich kurz aus ihr zurück, um sogleich wieder einzudringen. Susanna spürte keinen Schmerz mehr, sondern nur noch ein Aufwallen von Lust. »Oh«, hauchte sie an seinem Mund.
Er lächelte sie zufrieden und liebevoll an, beugte sie dann nach hinten, um ihre Brüste besser mit seinen Lippen liebkosen zu können. Alles um sie herum löste sich auf in berauschender Leidenschaft, im ekstatischen Verschmelzen ihrer Körper. Sein heißer Mund saugte, seine Zähne knabberten, seine ganze erregte Männlichkeit drang wieder und wieder in sie ein. Und Susannas Körper fiel in den Rhythmus ein, kam ihm entgegen, um sich jedes Mal aufs Neue mit ihm zu vereinigen. Sie wusste nun, was sie wollte, verstand die Sprache ihres Körpers und des seinen und genoss diese vollständige Hingabe an die Lust, die sie einander bereiteten.
»Jetzt, Susanna, jetzt!«, rief er stöhnend und steigerte das Tempo seiner Stöße. Sie fühlten sich emporgehoben von einer gewaltigen Woge, die auf dem Höhepunkt über ihnen zusammenbrach und die Erlösung brachte. In diesem Moment bäumte Leo sich auf, am ganzen Körper bebend, und ergoss sich in sie.
Dann hielten sie sich still in den Armen. Ihr Kopf lag auf seiner Schulter, und sie fühlte, wie seine schweißnasse Brust sich schwer atmend hob und senkte, während seine Körperhaare ihre empfindliche Haut auf dem Busen kitzelten. Er war immer noch tief in ihr, und sie wünschte sich, diesen Moment der vollkommenen Harmonie festhalten und zum Maß aller Dinge in ihrer Ehe machen zu können.
Dachte Leo genauso, fragte sie sich. Für ihn war es schließlich keine neue Erfahrung. Und damit vermutlich nichts Besonderes. Trotzdem fühlte sie sich für den Augenblick zu glücklich, um sich unnütz Sorgen zu machen. Sie war seine Frau und keine andere, und sie war es, die er begehrte. Und es lag auch an ihr, dass dies so blieb.
Sie setzte sich langsam auf und merkte, dass er in ihr bereits wieder härter wurde. »Bedeutet das, dass wir es noch einmal tun?«, fragte sie.
»Oh, das werden wir auf jeden Fall, mein Liebling, glaub mir. Aber jetzt solltest du dich erst einmal erholen. Gütiger Himmel, und ich muss mich erholen.«
Sie ertappte sich dabei, wie sie kicherte. Ihr sollte alles recht sein. Dann stand er auf, ohne sich aus ihr herauszuziehen, und hielt sie auf sich fest. Sie sah ihn mit großen Augen an. »Was machen wir jetzt?«
Statt einer Antwort ging er zum Bett und ließ sie auf die weiche Matratze fallen, streifte seine Hose ab und schob sich neben sie aufs Laken. Sie freute sich schon darauf, sich die ganze Nacht dicht an ihn zu schmiegen, und vielleicht bewahrte ihn ihre Gegenwart ja vor seinen quälenden Träumen.
»Hast du nicht etwas vergessen?«, fragte er. »Oder willst du in deinem Korsett schlafen?«
Nein, wollte sie natürlich nicht, und folgsam legte sie das unbequeme Teil ab, stand in ihrem dünnen Hemdchen vor ihm. Er streckte die Arme nach ihr aus. »Mach die Kerze aus, Liebste.«
Als zwei Tage später Madingley Court in Sicht kam, beobachtete Susanna Leos Gesicht.
Angesichts des hoch aufragenden Palasts mit seinen Türmen und Zinnen und Hunderten in der Sonne blitzenden Fenstern grinste er sie nur an und meinte: »Wenn du hier groß geworden bist, wundert es mich nicht, dass du lieber auf dem Land lebst. Es ist herrlich.«
Sie versuchte zu lächeln, während sie verkrampft neben ihm am Rückenpolster lehnte.
Er nahm ihre Hand. »Du fühlst dich ganz kalt und feucht an«, sagte er und rieb ihre Hände zwischen seinen. »Und das obwohl es angenehm warm ist.«
»Du weißt, dass mir nicht kalt ist.«
»Es ist wegen deiner Eltern.«
»Ich liebe sie sehr. Aber diese Situation … Ich hätte ihnen doch einen Brief schreiben sollen. Vielleicht sind sie ja noch in der Stadt, und wir sind umsonst
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