Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
Vom Netzwerk:
Joyes gearbeitet hatte. Sein Finger berührte eine Blumenzwiebel.
    Er schlenderte den Gang entlang, vorbei an mehreren eingetopften Zitronenbäumen und Tischen mit blühenden Blumen. Am Ende des Gebäudes war ein Weinstock an der Glaswand hochgewachsen. Die Wurzel lag außerhalb, aber die Pflanze war durch ein Loch in der Ziegelwand hineingewachsen. Ihre diversen Ranken schlängelten sich an einem Rankgitter bis zu ein paar Eisenstangen einen halben Meter über seinem Kopf empor. Unter diesem natürlichen Dach standen ein Steintisch und vier Stühle.
    »Das war ein Experiment«, erklärte Mrs Joyes, als sie sich wieder zu ihm gesellte. »Die Weinrebe. Ich hätte nicht gedacht, dass es funktionieren würde.«
    »Es muss angenehm für Sie sein, an sonnigen Wintertagen hier zu sitzen. Dies ist ein bemerkenswerter Wintergarten.«
    »Es ist ein Gewächshaus. Meistens ist das, was die Leute Wintergarten nennen, eigentlich ein Gewächs- oder Treibhaus. Ich nehme an, dass es nicht extravagant genug klingt, also hat sich der falsche Name eingebürgert. Ein richtiger Wintergarten ist nur genau dafür da, er lässt Pflanzen im Winter überleben, denen es ansonsten zu kalt wäre. So etwas haben wir hier auch, hinten im Garten.«
    Wieder fesselte ihr Gesicht seine Aufmerksamkeit. »Bitte entschuldigen Sie, aber ich glaube, ich war unbeabsichtigterweise unhöflich. Ich bin mir sicher, dass wir uns schon einmal getroffen haben, aber ich kann mich nicht erinnern, wo das gewesen sein könnte.«
    »Das haben wir tatsächlich. Es ist viele Jahre her. Ich war die Gouvernante der Familie des Herzogs von Becksbridge. Wir wurden einander auf einem Gartenfest vorgestellt, an dem ich zusammen mit der ältesten Tochter teilnehmen durfte. Sie haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis für die unbedeutenden Personen, die Ihren Weg kreuzen, Lord Sebastian.«
    Wenn sie tatsächlich unbedeutend wäre, hätte er das Lob vielleicht verdient, aber so bezweifelte er, dass irgendein Mann sie je vergessen konnte. »Es gab noch mehr Feste, bei denen die Kinder anwesend waren. Ich erinnere mich nicht, Sie auch bei diesen gesehen zu haben.«
    »Ich war nur ein Jahr bei ihnen, bevor ich Kommandant Joyes traf und meine Anstellung aufgab.«
    Von einem Mann im Haus hatte man ihm nichts gesagt. »Ist Ihr Mann bei der Marine?«
    »Er war in der Armee. Er starb im Kampf auf der Iberischen Halbinsel.« Die Frage hatte nichts an ihrer anmutigen Haltung geändert, aber ihr Blick verdüsterte sich genug, um ihm klarzumachen, dass sie das Thema immer noch bedrückte. »Wenn Sie mich bitte erneut entschuldigen würden, sehe ich noch einmal nach, was Audrianna so lange aufhält. Sie hätte inzwischen längst wieder da sein sollen.«
    Audrianna starrte auf die Karte, die Daphne bei Celia gelassen hatte. Lord Sebastian Summerhays war hier.
    Warum? Und wie hatte er sie überhaupt gefunden?
    Die Antwort fiel ihr auch gleich ein. Er musste zuerst zum Haus ihrer Mutter gegangen sein. Mama würde ihr schon bald schreiben und wissen wollen, was Vaters Verfolger wieder auf die Spur ihrer Familie gebracht hatte.
    »Setz dich bitte, Audrianna. Selbst wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle, komme ich kaum heran«, sagte Celia.
    Audrianna sank in einen Sessel, damit sich Celia mit ihren Haaren beschäftigen konnte. Sie war die Beste darin und präsentierte ihre eigenen blonden Locken in einer endlosen Vielfalt von Frisuren.
    »Sie hat gesagt, dass ich sofort kommen soll«, erinnerte Audrianna Celia an Daphnes Botschaft.
    »Daphne wird nichts dagegen haben, wenn du dir eine Minute Zeit nimmst, um dich ein wenig in Ordnung zu bringen«, erwiderte Celia, während sie mit ihren Händen Wunder wirkte. »Das ist der Bruder eines Marquess` dort im Gewächshaus. Außerdem ist er ein Parlamentsmitglied. Das steht auf seiner Karte.«
    Da Celia nicht wusste, dass Lord Sebastian für sie kein Fremder war, entschied Audrianna, dass Schweigen die beste Antwort war.
    »Er ist ein sehr wichtiger Mann und sein Name steht dauernd in der Zeitung. Du kannst ihn nicht empfangen, wenn du so aussiehst, als hättest du den ganzen Nachmittag auf dem Deck eines Schiffes gestanden.«
    Audrianna wollte ihn überhaupt nicht empfangen. Sie betete, dass er keine schlechten Neuigkeiten von diesem Friedensrichter überbrachte. Was, wenn Sir Edwin doch entschieden hatte, dass sie zur Gerichtssitzung erscheinen musste?
    »Mehr kann ich nicht tun, außer ich fange ganz von vorne an. Es ist deine Schuld, weil du auf dem

Weitere Kostenlose Bücher