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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ihnen zunächst so einfach vorgekommen war, immer unmöglicher. Mit einem Landspeeder, einem selbstsicheren Suubatar oder irgendwelchen anderen Transportmitteln, die sie über die gehörnten Köpfe der Tiere heben konnte, würde es vielleicht zu machen sein. Aber die Anweisungen der Ältesten, die ihnen der mitleidige Bayaar überbracht hatte, hatten in dieser Hinsicht keine Interpretation zugelassen: Keine Außenwelt-Technologie durfte bei der Erfüllung der Aufgabe eingesetzt und keine Reittiere durften in die Herde geritten werden. Keine Suubatars, nicht einmal die kleineren Sadain.
    Nicht dass das viel ausmachte. Sie hatten ohnehin keinen Landspeeder. Wenn man die Macht meisterhaft beherrschte, könnte das einen für kurze Zeit über einen kleinen Teil der Herde hinwegtragen, aber eine derartige Levitation dauerte nicht lange genug an. Sie mussten etwas anderes versuchen. Barriss stellte sich vor, wie sie durch die elektrische Barriere und bis zur Mitte der Herde ging, vorbei an Tausenden dicht gedrängter Tiere, von denen sich jedes einzelne jeden Augenblick gegen den Eindringling wenden konnte. Ein einziges erschrockenes Schnauben würde genügen, um die Tiere zu alarmieren. Sobald man tief genug innerhalb der Herde war, gab es keine Möglichkeit mehr, einer Stampede zu entkommen. Ein Eindringling würde von Tausenden von Hufen und Millionen Tonnen von Surepp-Masse zerdrückt werden.
    Barriss war nicht die Einzige, der keine Lösung des Problems einfiel. »Wir werden später wieder hierherkommen, direkt vor Sonnenuntergang«, informierte Obi-Wan ihren Gastgeber. »Zumindest«, murmelte er dann leiser, »wird, was immer wir versuchen und wer immer es versucht, eine bessere Chance haben, eins der Albino-Tiere zu finden, wenn sich die Herde für die Nacht zusammengedrängt hat.«
    »Und da man uns keine Außenweltler-Technologie erlaubt, brauchen wir ein Borokii-Messer.« Luminara klang zerstreut, als dächte sie über etwas anderes nach. »Um die Wolle abzuschneiden.«
    Wieder im Besucherhaus angekommen, gab es viele Gespräche darüber, wie man die Forderungen des Rats auslegen konnte. Um sie herumzukommen, schien noch der praktischste Weg zu sein, denn die Bitte einfach zu erfüllen, kam ihnen undurchführbar vor. Zahlreiche Vorschläge wurden vorgebracht, debattiert und ebenso schnell wieder verworfen. Als es Abend wurde, waren sie einer durchführbaren Lösung nicht näher gekommen als zu Beginn ihrer Gespräche.
    Bayaar führte sie erneut, und sie kehrten zu der vorübergehenden Koppel am Rand des Lagers zurück. Sehr zu seinem Unbehagen hatte man den Wächter angewiesen, sich weiterhin um die Besucher und ihre Bedürfnisse zu kümmern. Bayaar war kein Diplomat und alles andere als froh über diesen Auftrag, aber er ergab sich und versuchte sein Bestes.
    Ein beträchtlicher Teil seines Unbehagens kam von der Aufgabe, die der Rat den Fremden gestellt hatte. Er mochte diese blinzeläugigen Außenweltler. Es würde ihn traurig machen, wenn einer von ihnen verletzt, oder noch schlimmer, zu Tode getrampelt würde. Er sah nicht, wie sie die Anforderung des Rates erfüllen sollten, ohne dass so etwas geschah. Vielleicht, dachte er, würden sie sich einfach der Hoffnungslosigkeit der Situation ergeben, eine angenehme, aber bedeutungslose Begegnung mit den Ältesten haben und dann weiterziehen.
    Er konnte ihre fremdartigen Mienen nicht deuten, aber das Verhalten ihrer beiden Alwari-Führer ließen ihn nicht annehmen, dass diese Außenweltler über eine besondere Magie verfügten, die sie befähigen würde, der Forderung des Rats nachzukommen.
    Als sie dicht am Zaun standen, betrachteten die Besucher die Surepp aufmerksam. Die kräftigen, starken Tiere waren für die Nacht zusammengetrieben worden und wurden bereits schläfrig. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie sich ihrer Umgebung nicht bewusst oder ihr gegenüber gleichgültig waren. Ein einziges Brüllen von einem von ihnen würde genügen, die anderen Surepp von jeder Gefahr zu informieren, die ihr Artgenosse glaubte wahrgenommen zu haben.
    Eine kleine Menge von Borokii hatte sich versammelt, nachdem sie gehört hatten, welche Aufgabe den Besuchern gestellt worden war. Sie hofften wahrscheinlich Zeugen zu werden, wie einer der Außenweltler niedergetrampelt wurde. Ein Krieger von Bayaars Position stand über solchen Dingen, aber andere aus seinem Clan zögerten nicht, Wetten auf die Chancen der Besucher abzuschließen. Das einzige Problem war, dass jene, die

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