Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
mein Hintern würde mir nicht so weh tun.«
    Sie verkniff sich ein Lächeln. »Dein Sattel passt dir nicht?«
    »Mir passt sehr wenig auf diesem Planeten. Ich wünschte, ich wäre anderswo.«
    »Ein seltsamer Planet, dieses Anderswo. Ich habe schon viel davon gehört.«
    Seine Miene änderte sich. »Jetzt machst du dich über mich lustig.«
    »Nein, das tue ich nicht«, erklärte sie, obwohl ihr Tonfall und ihre Miene zwiespältig waren. »Ich denke nur manchmal, dass du ein bisschen zu sehr auf dich selbst konzentriert bist, jedenfalls für einen Jedi. Ein wenig zu konzentriert darauf, was gut und wichtig für Anakin Skywalker ist und nicht darauf, was wichtig wäre für deine Kollegen und die Republik.«
    »>Die Republik<« Er deutete in die Richtung, wo sich die beiden älteren Jedi mit ihren Führern unterhielten. »Du solltest hören, wie Meister Obi-Wan manchmal über die Republik spricht. Darüber, was mit ihr passiert und was in der Regierung los ist.«
    »Du meinst das Gerede über die Separatisten?«
    »Das, und andere Dinge. Versteh mich nicht falsch. Meister Obi-Wan ist ein echter Jedi. Das sieht jeder. Er glaubt an alles, wofür die Jedi stehen, und an alles, was sie tun. So, wie ich es sehe, unterscheidet sich das deutlich davon, an die derzeitige Regierung zu glauben.«
    »Regierungen ändern sich ununterbrochen. Sie sind ein veränderlicher Organismus.« Während dieser Worte schaute sie weiterhin fasziniert zu, wie das Chawix den letzten Rest des unseligen Membibi verschlang. »Und wie jedes Lebewesen wachsen und reifen sie.«
    »Oder sie sterben, wie jedes Lebewesen, und werden ersetzt. An die Republik zu glauben bedeutet nicht, dass man auch an den Senat glaubt.«
    »Ah - dieses überfüllte Treibhaus voller salbadernder Aufschneider.«
    Er sah sie überrascht an. »Ich dachte, du wärest anderer Meinung als ich.«
    »Was die Republik angeht und das, wofür sie steht, ja. Der Senat ist allerdings etwas ganz anderes. Aber Politiker sind auch keine Jedi, Anakin, und Jedi sind keine Politiker. Es ist der Jedi-Rat, dem wir Rechenschaft schulden, es sind seine Anweisungen, die uns anleiten, und solange sich das nicht ändert, kann ich deinen Zynismus bezüglich des Zustands der Republik leider nicht teilen.«
    »Du bist anders aufgewachsen als ich. Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe.« Er schaute auf sie herab. »Und du empfindest nicht die Art von Verlust, die ich verspüre.«
    »Das ist wahr«, gab sie sofort zu. »Das tue ich nicht.« Ihr Tonfall wurde sanfter, wechselte von streitlustig zu neugierig. »Wie ist es, seine Mutter zu kennen? Mit einer Mutter aufzuwachsen?«
    Er schob sich an ihr vorbei und ging wieder auf die anderen zu. »Es führt zu einem Gefühl von Verlust, das schwer zu beschreiben ist. Du solltest einfach nur wissen, dass es wehtut. Ohne diesen Schmerz bist du besser dran, Barriss. Ich meine es nicht persönlich, aber diese ganze Sache ist irgendwie privat. Selbst Jedi haben ein Recht auf eine gewisse Intimsphäre. Sogar Padawans.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Und überhaupt ist das alles lange her. Sehen wir mal, ob unsere Führer glauben, es sei nun sicher weiterzuziehen.«
    Es gab noch mehr, was sie ihn fragen wollte, aber er hatte recht. Jedi und Padawan, die oft lange Zeit aneinander gebunden waren, brauchten auch ein wenig Privatleben. So neugierig und besorgt sie sein mochte, das würde sie respektieren müssen. In ihrer Zeit zusammen hatte Anakin nichts getan, was sie dazu bringen könnte, seine Kompetenz zu bezweifeln. Was Jedi-Lehren anging, war er ebenso verlässlich und wachsam wie jeder Padawan - wenn auch ein wenig störrisch. Was sie ärgerte, waren seine persönlichen Probleme, seine inneren Dilemmas, denen er hin und wieder gestattete, an die Oberfläche zu dringen, wo andere sie bemerken konnten.
    Sie wollte sich nicht mit ihm streiten oder ihn anklagen. Sie wollte helfen. Aber damit sie ihm nützen könnte, würde er sich weiter öffnen müssen. Wenn nicht ihr gegenüber, dann vielleicht gegenüber Obi-Wan. Er hatte eindeutig mehr im Kopf als den Wunsch, gute Arbeit zu leisten und irgendwann zu einem Jedi-Ritter befördert zu werden.
    Vielleicht würde er sich ihr im Lauf der Zeit mehr anvertrauen. Bis dahin würde sie ihr Bestes tun, um seine wechselnden Emotionen zu beobachten und da zu sein, wenn er außer seinem Lehrer noch einen Gesprächspartner brauchte. Und bis dahin würde er für sie weiterhin ein bisschen rätselhaft bleiben. Sie ging

Weitere Kostenlose Bücher