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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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war aus nachtblauem Samt und verlieh ihren Augen ein Strahlen, das Lucas bis ins Herz traf. Ihre roten Haare waren in einer Lockenfrisur gebändigt, aber ein paar Strähnen hatten sich gelöst und fingen das Licht ein. Sie sah bezaubernd aus.
    Eve Brodys Schönheit ist gefährlich, schoss es ihm durch den Sinn. Sie berührt einen Mann bis in die Tiefe seiner Seele . Sie durchdrang auch seine Fassade, fand die schwachen Stellen in der Mauer, die er um sich errichtet hatte, um sich zu schützen. Diese Frau brauchte einen Mann nur anzusehen, und es war um ihn geschehen.
    Ohne den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, verließ Eve ihren Platz an der Tür und ging auf Lord Stainton zu.
    Plötzlich fühlte Lucas sich sämtlicher Verteidigungsstrategien beraubt. Was hatte sie nur an sich, das ihn so wehrlos machte? Warum besaß sie solche Macht über ihn – die Macht, ihn aus der Reserve zu locken? Vielleicht ist es ihr Mut, überlegte er. Außer Maxine, seiner geschiedenen Frau, hatte es nie jemand gewagt, ihm die Stirn zu bieten. Dabei konnte es sein, dass Eve ihn nicht einmal mochte. Dieser Gedanke versetzte ihm einen Stich.
    „Ich bin auch hier, um Ihnen zu danken, Mrs. Brody“, fuhr er fort.
    „Zu danken? Wofür?“
    „Dass Sie sich neulich morgens im Park Miss Lacys und der Kinder angenommen haben.“
    „Ich tat nur, was jeder verantwortungsvolle Mensch getan hätte.“
    „Nein, nein, es ging weit darüber hinaus … und wegen unseres letzten Zusammentreffens …“
    „Sie waren wütend … Sie haben sich überrumpelt gefühlt. Aber inzwischen hatten Sie ja Gelegenheit, in Ruhe über alles nachzudenken.“
    Er nickte. „Das habe ich getan, und ich muss gestehen, dass Ihr Vorschlag für mich sehr von Vorteil wäre – auch wenn das Arrangement nur vorübergehend getroffen würde. Es freut mich übrigens, dass Sie in diesem Punkt so aufrichtig waren.“
    „Das liegt in meinem Naturell, Lord Stainton. Ich verfüge über eine gute Menschenkenntnis. Und ich wusste, dass Sie meinem Vorschlag nicht so ohne Weiteres zustimmen würden. Sie können sich gerne bei Beth und William Seagrove über mich erkundigen.“
    „Ich würde lieber von Ihnen hören, warum Sie sich für befähigt halten, meine Töchter zu erziehen.“
    „Nun, ich verfüge über eine gewisse Intelligenz und Bildung. Ich bin einfühlsam und belesen. Ich habe Französisch, Latein und Griechisch gelernt. Außerdem kann ich nähen. Aber das Wichtigste dürfte sein, dass ich sehr gut mit Kindern umzugehen weiß. Es wird mir viel Freude bereiten, Ihre Töchter besser kennenzulernen. Es sind wirklich ganz entzückende Kinder.“
    „Finden Sie?“, fragte Lucas überrascht.
    „Was für eine seltsame Frage. Lieben Sie Ihre Töchter denn nicht?“
    Er zuckte die Schultern. „Was soll ich dazu sagen? Kinder sind eben Kinder, Mrs. Brody.“
    „Ja, aber die eigenen … die sind doch ein Teil von einem selbst.“
    „Sie wissen, dass ihre Mutter … dass wir geschieden sind?“, wechselte er abrupt das Thema.
    „Ja. Ich habe davon gehört. Es ist sicher sehr schwierig für Sie, Lord Stainton … und für Sophie und Abigail. Ich versichere Ihnen, alles zu tun, damit die Kinder Geborgenheit finden. Und wenn der Tag kommt, an dem ich meine Stellung wieder aufgeben muss, werde ich mit der größtmöglichen Behutsamkeit vorgehen, um ihnen den Trennungsschmerz so weit wie möglich zu ersparen.“
    Die Wärme und Leidenschaft, mit der Eve über seine Töchter sprach, rührte Lucas. Sie war wirklich eine sehr ungewöhnliche Frau.
    „Wann können Sie anfangen?“, fragte er unvermittelt.
    „Anfangen?“
    „Ja. Ihre Stellung antreten.“
    „Also … ich … ich denke … sofort.“ Erleichterung malte sich auf ihren Zügen. Es war nicht zu übersehen, wie sehr sie sich diese Wendung der Dinge gewünscht hatte. „Wann wird Sarah … Miss Lacy … Sie verlassen?“
    „In zwei Tagen. Uns bleibt also nicht viel Zeit. Kommen Sie morgen zu mir. Wir müssen die Details besprechen. Ihren Lohn zum Beispiel … und Miss Lacy kann Ihnen dann auch alles Notwendige zeigen. In vier Tagen werde ich nach Oxfordshire fahren und mein Anwesen inspizieren. Ich bin lange nicht mehr dort gewesen. Es wird Zeit, nach dem Rechten zu sehen.“
    „Und die Kinder?“
    „Die kommen natürlich mit. Die Landluft wird ihnen guttun. Sie werden sie selbstverständlich begleiten.“
    „Und meine Tochter?“ Siedend heiß fiel Eve ein, dass sie noch gar nicht über Estelle gesprochen hatten.

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