Ein süßer Traum (German Edition)
Sie dem Minister für Telekommunikation stellen. Das Telefonnetz bricht immer wieder zusammen, und es kann Wochen dauern, bis es repariert wird.« Obwohl Edna sprach, sah Mr. Phiri den Ehemann an – den Mann, dem die Führungsrolle zukam. Cedric schien sich seiner Verantwortung nicht bewusst zu sein und sagte nichts.
Mr. Phiri stand da und betrachtete den Frühstückstisch. »Sie frühstücken spät. Mir kommt es vor, als wäre meins schon Stunden her.«
Edna sagte in dem gleichen vorwurfsvollen Ton: »Cedric war um kurz nach fünf draußen auf den Feldern. Es war noch nicht richtig hell. Möchten Sie sich vielleicht setzen und Tee trinken – oder vielleicht noch einmal frühstücken?«
Mr. Phiri setzte sich, die gute Laune war wiederhergestellt. »Ja, vielleicht. Aber es überrascht mich zu hören, dass Sie so früh bei der Arbeit sind«, sagte er zu Cedric. »Ich hatte den Eindruck, dass die weißen Farmer es ruhig angehen.«
»Ich glaube, Sie haben ziemlich viele falsche Eindrücke«, sagte Cedric. »Aber jetzt muss ich Sie bitten, mich zu entschuldigen. Ich muss zurück zum Staudamm.«
»Staudamm? Staudamm? Auf der Karte ist kein Staudamm eingezeichnet.«
Edna und Cedric tauschten Blicke. Sie hatten jetzt den Verdacht, dass der Beamte die Panne nur vorgetäuscht hatte, um einen Blick auf ihre Farm zu werfen. Er hatte es so gut wie zugegeben, als er die Karte erwähnte.
»Soll ich frischen Tee machen lassen?«
»Nein, der Tee in der Kanne wird mir reichen. Und vielleicht diese Eier, die Sie übrig gelassen haben? Ein Jammer, sie zu vergeuden, finde ich.«
»Sie werden nicht vergeudet. Der Koch isst sie zum Frühstück.«
»Das überrascht mich aber. Ich halte nichts davon, das Personal zu verwöhnen. Meine Boys bekommen
sadza
und bestimmt keine Farm-Eier.«
Mr. Phiri war sich seines unpassenden Benehmens offenbar nicht bewusst und saß lächelnd da, während Edna Spiegelei, Speck und Wurst auf seinen Teller legte. Als er zu essen anfing, sagte er: »Vielleicht kann ich Sie begleiten, um den Staudamm zu sehen? Denn es ist mir offensichtlich nicht gegeben, heute Morgen zu der Schule zu gelangen.«
»Warum denn nicht?«, sagte Edna. »Ich bringe Sie mit meinem Wagen hin. Und wenn Sie fertig sind, fährt jemand von der Mission Sie zum Growth Point.«
»Und was ist mit meinem Wagen, der hilflos auf der Straße steht? Er wird gestohlen werden.«
»Das halte ich für mehr als wahrscheinlich«, sagte Cedric, im selben trockenen, ablehnenden Ton, den er von Anfang an angeschlagen hatte und der sehr im Kontrast stand zur offen emotionalen Stimme seiner Frau.
»Dann können Sie vielleicht einem Ihrer Arbeiter befehlen, meinen Wagen zu bewachen?«
Wieder tauschten Ehemann und Ehefrau Blicke. Edna hatte ihr Verantwortungsbewusstsein wiedererlangt, weil ihr Mann so zornig war, und drängte im Stillen darauf, fügsam zu sein. Cedric stand auf, ging in die Küche, kam zurück und sagte: »Ich habe den Koch gebeten, den Garten-Boy zu bitten, Ihren Wagen zu bewachen. Aber vielleicht sollten wir etwas unternehmen, um ihn wieder in Gang zu bringen?«
»Das ist aber eine gute Idee«, sagte Mr. Phiri, der seine Eier aufgegessen hatte und nun von einer zuckrigen Süßspeise aß, die ihm sichtlich schmeckte. »Und wie sollen wir das machen?«
Edna wusste, dass Cedric etwas auf der Zunge lag wie: »Das ist mir doch egal!« – und kam ihm zuvor: »Cedric, du könntest es mit dem Funk probieren.«
»Ah, Sie haben also Funk?«
»Ja, aber die Batterien sind schwach. Es gibt im Moment nirgendwo welche zu kaufen, wie Sie sicher schon festgestellt haben.«
»Das stimmt, aber könnten Sie es dennoch versuchen?«
Cedric hatte nicht zugeben wollen, dass sie Funk hatten, weil er die restliche Energie nicht für Mr. Phiri verschwenden wollte. »Ich versuche es, aber ich kann nichts versprechen.« Damit ging er hinaus.
»Was esse ich denn hier Köstliches?«, sagte Mr. Phiri und ließ es sich schmecken.
»Kandierte Papaya.«
»Sie müssen mir das Rezept geben. Meine Frau soll das auch für mich machen.«
»Sie hat es sicher schon. Ich habe es aus der Radiosendung
Wir machen das Beste aus unseren Produkten
.«
»Es überrascht mich, dass Sie eine Sendung für arme schwarze Frauen hören.«
»Eine arme weiße Frau hört sich Frauensendungen an. Und wenn Ihre Frau sich zu fein dafür ist, verpasst sie viel.«
»Arm …« Mr. Phiri lachte herzlich und aufrichtig und merkte dann, dass sie eine Bemerkung gemacht
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