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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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ihnen einen besseren Geschmack beibringen zu können.
    Sie verzog das Gesicht, und er trat sich insgeheim in den Hintern. »Es waren nicht die richtigen Kekse. Ich konnte keine Gram Crackers finden«, gab sie von sich. Oder etwas in der Art. »Und vor allem kalt schmeckt es nicht gut. Man muss es essen, wenn das Marshmallow noch ganz heiß und klebrig ist und die Schokolade schmilzt.«
    Sylvain bemühte sich, einen leidenden Ausdruck zu vermeiden.
    »Ich werde dir irgendwann mal zeigen, wie man es macht«, entschied sie. Manchmal war es wirklich ein Problem, dass sie nach einer Niederlage nicht lange zu Boden ging. »Du wirst sehen, es macht Spaß.«
    Es gefiel ihm, dass sie Zukunftspläne für sie beide hatte. Und wenn er es vorsichtig anging, könnte es ihm vielleicht auch gelingen, sie zu einem späteren Zeitpunkt von dem Teil mit den klebrigen Marshmallows abzubringen. Sie schien sehr anfällig für erotische Ablenkungen zu sein. Er grinste leicht.
    Ihre Miene hellte sich auf, als sie ihn grinsen sah, und sie deutete die Miene falsch. »Ist das da ein echter Kamin? Ich könnte es dir nach dem Essen zeigen.«
    »Künstliche Flammen.« Er versuchte, seine Erleichterung wie Bedauern klingen zu lassen. »Man darf in Paris kein echtes offenes Feuer machen. Die Leute halten sich nicht immer dran, aber der Kamin hier zieht nicht.«
    Wieder sah sie enttäuscht aus. Und dann richtete sie sich buchstäblich wieder auf: »Du hast doch« – sie brach ab und behalf sich wieder mit Gesten, um ein fehlendes Wort zu veranschaulichen – »so was, um ein Fondue zu erhitzen, oder?«
    Kann sein. Sylvain versuchte der Frage auszuweichen. »Ich habe keine chamallows oder Kekse.« Oder Corey-Riegel, Gott sei Dank, aber sie hatte bestimmt welche in ihrer Tasche. Hatte sie doch immer, oder?
    Sie schaute in Richtung des nassen, dunklen Fensters und zögerte. Sylvain entspannte sich. Dann straffte sie die Schultern. »Wir können rasch rausgehen und welche besorgen. Die épicerie ist gleich die Straße runter.«
    Sie war eine Kreuzung aus Pitbull und Culbuto, einem Stehaufmännchen. Kaum war sie unten, kam sie auch schon wieder hoch. Und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie geradezu verbissen und ließ nicht mehr locker. Nicht dass er sich beschweren wollte. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, seine Schokolade zu bekommen, und deshalb saß er hier und genoss alle Vorteile, die sich daraus ziehen ließen. Ihre unverwüstliche Entschlossenheit hatte etwas Erotisches. Sie war aufregend. Er bekam Lust, sie zu küssen und auszuprobieren, ob sie das genügend ablenken würde, um ihn davor zu bewahren, die zusammengemanschte Mischung aus klebrigen Marshmallows, Keksen und Corey-Riegeln essen zu müssen.
    »Nächstes Mal«, sagte er, und in ihren blauen Augen flackerte es. Ein furchtsamer Schauer überlief ihn. Trotz ihres vorherigen Gebrauchs von »irgendwann« war »nächstes Mal« noch keine ausgemachte Sache.
    Er würde daran arbeiten müssen. Für jemanden, der so darauf versessen war wie sie, hatte er noch einiges an schokoladigen Verlockungen zu bieten.
    Sie nahm einen Bissen von ihrem Steak und schloss die Augen für einen Moment mit beinahe genau demselben Gesichtsausdruck, wie er ihn bei den ravioles du Royan bei ihr gesehen hatte.
    »Es ist köstlich.«
    Er versuchte, bescheiden auszusehen, aber ihm war zu Ohren gekommen, dass dies nicht zu seinen Stärken zählte. »Ach, das ist nichts Besonderes. »Un petit truc.«
    »Und der Wein ist perfekt.« Sie drehte die Flasche um, um sich das Etikett anzusehen; es war recht simpel gestaltet, wahrscheinlich stammte es vom jugendlichen Neffen eines Freundes des vigneron . »Wo hast du den her?«
    »Wenn ich meine Eltern besuche, fahren wir zu verschiedenen kleinen Winzern in der Gegend. Ich werde …«, er unterbrach sich selbst, starr vor Schreck. Er hätte beinahe gesagt: »Ich werde es dir irgendwann mal zeigen«; aber wenn sie sich schon nicht auf ein »nächstes Mal« verlassen konnten, könnte es ein katastrophaler Fehler sein, laut die Annahme zu äußern, sie könnten Monate später unterwegs gen Süden sein, um seine Eltern zu besuchen. Sie war an einer Firma beteiligt, die mehr als dreißig Milliarden Dollar im Jahr machte. Das hier war für sie nur Urlaub. » Non, attends , ich glaube, der hier ist von Jacques.«
    Sie schaute ihn mit ihren blauen Augen fragend an. Er liebte ihre blauen Augen. Unter jedem direkten Blick dieser Augen straffte sich seine Haut,

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