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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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unverkennbar.
    »Zu Abend?«
    »Oder Mittag?«
    »Das Mittagessen habe ich verschlafen, schon vergessen?«
    »Dann gehen wir jetzt auf einen Hamburger zu Milo’s.«
    Sarah fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sie musste etwas
    essen, aber ihr Magen war immer noch ein einziger fester Knoten. Sie zögerte, bis er nachhakte: »Sarah?«    
    »Ich bin noch dran. Es ist bloß... Mir ist so gar nicht nach Essen.«
    »Machen Sie sich trotzdem fertig. In zehn Minuten bin ich da.« Er legte auf und sie starrte verdattert das Telefon an.
    In zehn Minuten!    
    Trotz ihrer zittrigen Hände hatte sie sich in zehn Minuten angezogen, die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen und zog gerade die Bürste durch ihre Haare, als er an die Tür klopfte. »Sie sehen aus wie ein Gespenst«, begrüßte er sie.
    »Sie sind heute auch besonders hübsch«, erwiderte sie kühl und trat zurück, um ihn ins Zimmer zu lassen. Dass sie angezogen war, bedeutete noch lange nicht, dass sie mit ihm ausgehen würde. Schließlich hatte sie überhaupt nichts angehabt, als er angerufen hatte.
    Er sah auf ihre nackten Füße. »Ziehen Sie Ihre Schuhe an. Und Socken. Draußen sind es nur ein paar Grad über Null.« »Mir ist nicht nach Essen«, wiederholte sie.
    »Dann schauen Sie mir eben beim Essen zu.«
    »Sie sind wirklich ganz außerordentlich charmant.« Trotz des sarkastischen Tonfalls, trotz alledem merkte sie, dass sie zum ersten Mal an diesem Tag lächeln musste. Es war vielleicht kein strahlendes Lächeln, aber es kam von Herzen. Cahill war wie eine Dampfwalze, ohne jedes Feingefühl, aber mit einer Wucht, die alles überrollte.
    »Ja, ich weiß. Ubertroffen allein durch die Größe meines -« er stockte und sah sie kurz von der Seite an, »- Egos«, beendete er den Satz, und sie hätte schwören können, dass seine Wangen dabei leicht rosa anliefen. Offenbar gehörte es sich nicht für einen Polizisten, einer Verdächtigen gegenüber gewagte Bemerkungen zu machen. Er bückte sich, hob ihre Schuhe auf und reichte sie ihr. Sie hatte den Eindruck, dass er sie ihr auch anziehen würde, wenn sie es nicht selbst tat.
    Gehorsam ließ sie sich auf der Bettkante nieder und zog Socken und Schuhe an. »Ich nehme an, Sie sind hungrig und wollen gleichzeitig mit mir reden, und auf diese Weise schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie können annehmen, was Sie wollen.«
    Was um Himmels willen sollte das denn bedeuten? Wie es der Zufall wollte, musste sie ebenfalls mit ihm reden, und zwar über ihre Schlussfolgerungen aus dem Mord an Richter Roberts; es störte sie nicht, ihm beim Essen zuzuschauen, während sie redeten.
    An der Rezeption machten sie kurz Halt, um die hinterlegte Jacke abzuholen. Es war ihre Berber-Vliesjacke, die sie dankbar überzog, ehe sie aus dem Hotel traten. Es hatte gerade erst aufgehört zu regnen, und von den Bäumen tropfte es noch immer. Der Gehweg glänzte dunkel.
    Statt zu dem Wagen, den er vorhin gefahren hatte, führte er sie zu einem dunkelblauen Pick-up. Der Pick-up passte perfekt zu ihm - keinerlei Schnickschnack, dafür Unmengen von PS. Wenigstens gab es ein Trittbrett, sodass sie ohne fremde Hilfe einsteigen konnte. Er öffnete ihr die Tür und wartete, bis sie sich gesetzt hatte, ehe er die Tür schloss und dann um den Wagen herum auf die Fahrerseite ging.
    Milo’s war in und um Birmingham eine Institution und verkaufte, wie die meisten Einheimischen beteuerten, die besten Hamburger und den besten Eistee der Welt. Die Hamburger wurden ohne alle Extras wie Salat und Tomate oder Gurke serviert - nur Käse konnte man bekommen dafür aber mit
    einer dunklen Soße, die es den Geschmacksknospen unmöglich machte festzustellen, woraus sie bestand. Fertig. Doppelte Fleischportion, gehackte Zwiebeln, Soße. Die Burger trieften vor Soße. Manche Gäste bestellten Extraportionen Soße. Sie tunkten ihre Pommes frites hinein, sie ertränkten ihre Burger darin, sie nahmen sie mit nach Hause für ihre selbst gegrillten Burger.
    Unnötig zu sagen, dass Hamburger bei Milo’s eine Riesenschweinerei waren. Selbst wenn Sarahs Magen sich kooperativer gezeigt hätte, wäre ihr nicht nach einer solchen Kleckerei zumute gewesen. Als Cahill sie fragte, ob sie ganz bestimmt nichts wolle, sagte sie: »Ganz bestimmt«, und setzte sich an einen Tisch an der Wand, wo sie auf ihn wartete.
    Als er an den Tisch kam, trug er ein Tablett mit zwei extragroßen Pappbechern voll Eistee, drei Hamburgern und zwei

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