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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anzusehen. Andererseits waren sie von unschätzbarem Wert, wenn sich im Aufnahmebereich der Kamera irgendetwas von Belang ereignet hatte. Nur hatte er bis jetzt noch nichts von Belang bemerkt.
    Die öffentlichen Fernsprecher in der Galleria waren über die ganze Einkaufspassage verteilt; zum Teil standen sie in der Nähe der Parkdecks, zum Teil bei den Aufzügen. Der Apparat, von dem Richter Roberts angerufen worden war, stand bei einem der Aufzüge. Wären die Götter Cahill gnädig gewesen, dann hätte man in der Galleria Kameras aufgestellt, um die zentrale Ladenstraße zu überwachen; Pech gehabt. Er musste sich auf die Geschäfte in der Nähe des Telefons beschränken. Die Kameras zur Überwachung der Ladeneingänge waren die einzigen, die auch erfassten, was sich an diesem Telefon abspielte.
    Die meisten davon brachten überhaupt nichts. Meist lag der
    Fernsprecher im toten Winkel; eine Kamera war ausgefallen und auf dem Band befand sich nur eine mehrere Monate alte Aufnahme, was einiges darüber aussagte, wie oft die Videoanlage überprüft wurde. In den meisten Kameras lief ein Endlosband; wenn man die Bänder nicht herausholte, bevor die Schleife von neuem begann, wurde der Anfang des Bandes einfach überspielt. Ein bisschen zu lang gezögert, und schon waren die gewünschten Aufnahmen unwiederbringlich gelöscht.
    Das Beste an den Aufnahmen war, dass Zeit und Datum darauf eingeblendet waren. Er wusste den genauen Zeitpunkt, zu dem Richter Roberts angerufen worden war, sodass er nicht die gesamten Bänder ansehen musste. Weil nicht alle Kameras minutengenau eingestellt waren, begann er fünfzehn Minuten vor der entsprechenden Uhrzeit und schaute bis fünfzehn Minuten danach. Auf diese Weise prüfte er jedes Band über einen Zeitraum von einer halben Stunde und vermerkte dabei genau, wer an den Läden vorbeiging, damit er die entsprechenden Personen auf dem nächsten und übernächsten Band vergleichen konnte. Schließlich landete er einen Treffer: ein Mann in einem hellen Anzug telefonierte von dem Apparat aus, und zwar laut der eingeblendeten Digitalanzeige zwei Minuten vor der Anrufszeit, die ihm die Telefongesellschaft genannt hatte. Cahill schaute weiter, aber während der nächsten fünf Minuten blieb das Telefon unbenutzt. Erst danach ging ein junges Mädchen in Oversize-Jeans und riesigen, klobigen Stiefeln an den Apparat.
    Bingo. Der Mann in dem hellen Anzug kam ganz oben auf die Liste der Verdächtigen.
    Das war gut. Schlecht war, dass die Aufnahme aus einem unmöglichen Winkel gemacht worden war und nur die untere Hälfte des Anzugs zeigte.
    Zurück zu den anderen Bändern, um zu überprüfen, ob ein Mann in einem hellen Anzug auf dem Weg zu diesem Telefon von einer anderen Kamera erfasst worden war.
    Schließlich fand er noch eine Aufnahme, zwar unscharf und mit abgewandtem Gesicht, aber immerhin besser als nichts. Vielleicht war ja irgendetwas zu erkennen, das sie zu dem Typen führen würde, wenn das Bild erst einmal vergrößert und bearbeitet war. Vielleicht würde Sarah oder einer der Angehörigen ihn erkennen.
    »Sarah, Sie müssen bleiben.« Barbara beugte sich vor und ergriff Sarahs Hände. Sie saßen, erstaunlich genug, allein im Salon von Barbaras Suite. »Wir werden das Haus verkaufen müssen, aber im Moment hat keiner von uns die Zeit dazu. Wir haben das bereits durchgesprochen, aber wir sind alle viel zu stark eingespannt. Wir haben schon alle Hände voll zu tun mit den rechtlichen Dingen, Blair ist noch in der Schule, Randalls Enkelin wird bald am Herzen operiert - wir brauchen Sie. Ihr Gehalt bleibt unverändert.«
    Sarah erwiderte Barbaras Händedruck. »Natürlich bleibe ich. Das versteht sich doch von selbst. Ich stehe zu Ihrer Verfügung, so lange Sie mich brauchen.«
    »Sie sind wirklich ein Geschenk des Himmels; Sie können sich gar nicht vorstellen, wie dankbar ich Ihnen bin. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich das alles nicht überstanden.« Barbara war erschöpft, ihr Gesicht von Gram gezeichnet, aber ihre Augen waren trocken.
    »Wissen Sie schon, wie lange -«
    »Mindestens noch einen Monat, vielleicht noch länger. Wir müssen seine Angelegenheiten regeln, seine persönlichen Dinge einpacken, das Mobiliar einlagern. Wir wollen das Haus nicht
    leer stehen lassen, bis es verkauft wird; ein unbewohntes Haus verfällt viel schneller. Vielleicht können wir es ja schon bald verkaufen, vielleicht aber auch nicht.«
    Ein Haus in der Briarwood Road, umgeben von lauter altem

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