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Ein Traummann auf Mallorca

Ein Traummann auf Mallorca

Titel: Ein Traummann auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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Brüder nicht abstreiten. Doch die Geschichte, die die vermeintliche Laura ihnen auftischte, war einfach nur absurd. Sie behauptete, dass sie vollkommen orientierungslos und ohne Gedächtnis im knapp zweihundert Kilometer entfernten Barcelona aufgefunden worden war. Da man sie nicht mit der verschwundenen Santiago-Tochter in Verbindung gebracht hatte, sei sie nach verschiedenen medizinischen Untersuchungen zuerst in ein Kinderheim und später in eine Pflegefamilie gegeben worden. Und angeblich hatte erst ein Unfall, in den sie kürzlich verwickelt gewesen war, ihre Erinnerung zurückkehren lassen.
    Javier, Luís und Alejandro fanden die Geschichte mehr als fadenscheinig. Und sogar ihre Mutter Gabriela hatte zumindest leise Zweifel geäußert. Doch Miguel Santiago, das Oberhaupt der Familie, war so überwältigt gewesen, seine verlorene Tochter endlich wieder in die Arme schließen zu können, dass er überhaupt keinen Einwand zugelassen hatte.
    Das war nun etwas mehr als ein halbes Jahr her, und die Skepsis der drei Brüder ihrer vermeintlichen, inzwischen dreiundzwanzig Jahre alten Schwester gegenüber wuchs von Tag zu Tag. Laura ließ sich von Miguel nach Strich und Faden verwöhnen. Er finanzierte ihr jeden erdenklichen Luxus. Sie brauchte nur zu erwähnen, dass ihr etwas gefiel, und schon bekam sie es. In Javiers Augen verhielt sich so keine liebende Tochter. Vor allem, da es sie nicht im Geringsten zu interessieren schien, wie sich ihre Verschwendungssucht auf ihr Umfeld auswirkte.
    Jahrelang hatte Miguel Santiago das Familienunternehmen sträflich vernachlässigt und seine Zeit stattdessen darauf verwendet, die Suche nach Laura auf eigene Faust fortzuführen. Javier und seine Brüder waren gezwungen gewesen, die Geschäfte der Reederei zu übernehmen, sobald sie ihr Studium beendet hatten – Luís und Alejandro mehr aus Pflichtgefühl, Javier aus voller Überzeugung. Mit viel Kraft und Energie war es ihnen gelungen, die Firma wieder auf einen guten Kurs zu bringen. Und nun – nach Jahren der Untätigkeit! – kam ihr Vater daher und warf das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus.
    Doch damit nicht genug. Die Nachricht, die Señor Ortiz, der Familienanwalt der Santiagos, den Brüdern unter dem Siegel der Verschwiegenheit hatte zukommen lassen, überstieg selbst ihre schlimmsten Befürchtungen. Denn nun wollte ihr Vater allem Anschein nach auch noch einen Teil der Reederei an seine verlorene Tochter überschreiben.
    Da er offiziell noch immer Hauptgeschäftsführer war, besaß er dazu rein rechtlich gesehen durchaus die Befugnis. Trotzdem bedeutete dieser Schritt ihres Vaters für Javier und seine Brüder einen Schlag ins Gesicht. Vor allem, da sie alle drei mehr denn je davon überzeugt waren, dass Miguel Santiago einer dreisten Betrügerin aufgesessen war.
    „Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass es so weit kommt!“, begehrte Alejandro, schon immer der Heißsporn unter ihnen, auf.
    „Und wie willst du es verhindern?“, wandte Luís ein. „Es ist seine Firma, er kann damit tun und lassen, was immer ihm gefällt.“
    „Aber wir waren es, die alles am Laufen hielten, während er sich jahrelang um nichts gekümmert hat!“ Alejandro fluchte. „Es muss doch irgendeinen Weg geben, ihn davon abzuhalten, maldición !“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Sie alle wussten, dass ihr Vater im Begriff stand, einen folgenschweren Fehler zu begehen. Selbst wenn Laura tatsächlich die war, die sie zu sein behauptete – sie besaß nicht die geringste Qualifikation, die Geschäfte einer Reederei zu führen. Die einzige Fähigkeit, die sie bislang unter Beweis gestellt hatte, war die, bei einem einzigen Besuch in einer Designerboutique auf dem Passeig des Born, der Edel-Einkaufsmeile von Palma, mehr Geld auszugeben, als ein normaler Arbeiter im Monat verdiente.
    „Alejandro hat recht“, sagte Javier nach einer Weile. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um das zu verhindern. Wenn wir Papá nur beweisen könnten, dass sie eine Betrügerin ist …“
    „Ein Detektiv“, schaltete Luís sich ein. Er beugte sich vor und stützte sich mit beiden Händen auf die Schreibtischplatte. In seinem Blick lag eine Entschlossenheit, die Javier von ihm gut kannte. Wenn Luís sich einmal zu etwas entschlossen hatte, dann zog er seine Pläne auch durch – ganz egal, was der Rest der Welt darüber dachte. „Wir müssen jemanden einschalten, der die Vergangenheit dieser Frau durchleuchtet. Jemanden, der sein

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