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Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Titel: Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Chadwick
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mal. Das machen sie immer so.« Der Schein einer Taschenlampe huschte über ihr Gesicht. Sie starrte wie verzaubert zu ihm hoch. Sie wirkte nicht viel älter als vierzehn. Als ich meinen Ausgangspunkt wieder erreicht hatte, fand ich mich neben einem Mann wieder, der wie die Frau mit dem Filzhut allein zu sein schien. Er stieß mich an und deutete auf den Holzstoß. »Verdammte Verschwendung würde ich das nennen. Hätte für das Zeug da durchaus noch ein paar Pfund bekommen.« Ich hatte bis jetzt niemanden gesehen, den ich kannte. Bald würden die Felix und die Warmingtons mit ihrem Champagner hier sein. Mir graute vor ihrer lärmenden Auffälligkeit, die mich mit einbeziehen würde.
    Dann sah ich sie. Mr. Felix hielt eine Taschenlampe auf Brusthöhe, was seinen Kopf in einen Totenschädel verwandelte; er sah aus, als wollte er Fremde verscheuchen. Ich ging zu ihnen, hatte aber vor, bald zu verschwinden.
    »Ach, da sind Sie ja, Tom«, sagte Mrs. Felix. »Wo sind Simon und Sheila?« Sie klang jetzt nüchtern und ungewöhnlich gedämpft.
    »Sie ... Sie haben es sich anders überlegt.«
    »Wirklich? Aber dann verpassen sie ja das Beste.«
    Mr. Felix flüsterte ihr etwas zu, worauf sie nickte.
    Mrs. Warmington sagte: »Schade. Sie waren so sympathisch.«
    Mr. Warmington fügte hinzu: »Kannte Simon früher ja recht gut, bis ... Anständiger Kerl, habe ich mir immer gedacht.«
    »Komm, Cedric, mach gleich mal den Schampus auf, du brauchst ja immer so lang. Beide Flaschen.« Mrs. Felix sagte das so laut, als
wollte sie alle wissen lassen, daß es wenigstens einige gab, die zu feiern wußten.
    Ich sagte, ich wollte noch ein paar Worte mit jemandem wechseln, und verließ sie. Der Mann in Gummistiefeln scheuchte mit ausgebreiteten Armen die Leute vom Holzstoß weg und rief: »Zurück! Zurück!«
    Alle verstummten, als er sich dem Holzstoß zuwandte und ihn umkreiste, dann ein Streichholz anriß und ihn anzündete. Die Flammen flackerten und breiteten sich aus, schossen dann mit scharfem Knistern und Zischen in die Höhe, bis der ganze Stapel gleichmäßig brannte. Ein Mann jubelte, nur zwei Frauen folgten seinem Beispiel. Dann rief jemand: »Schaut mal!«
    Am Horizont tauchte ein Schein auf, als das nächste Freudenfeuer an der Küste entzündet wurde. Nun jubelten mehrere, vielleicht ermutigt, oder es sich wünschend, von dem Gedanken, daß überall im Land solche Feuer aufflammten, eine Woge der Verbundenheit, die die Nation umkränzt, wie Mrs. Felix es formuliert hatte. Man wollte sich nicht einsam fühlen. Ein Mann deutete in der Gegenrichtung zum Horizont. »Dort also kein Freudenfeuer, wie ich sehe. Stand in der Lokalzeitung. Kein Interesse, die faulen Säcke.« »Pscht, Darling, die Kinder«, sagte seine Frau.
    Ich ging auf die andere Seite des Feuers, so weit weg von den Felix wie möglich. Neben mir sagte eine Frauenstimme: »Ist das nicht wunderschön? Ich bin so froh, daß wir gekommen sind. Du nicht auch, Arthur?«
    »Hätte es auf keinen Fall verpassen wollen.«
    Es waren Mr. Tomkins und seine Schwester.
    »Na, hallo«, sagte ich und beugte mich vor, damit sie sehen konnten, wer ich war. »Was für ein Ereignis.«
    »O ja «, sagte Miss Tomkins. »Wie schön, daß wir Sie auch wieder einmal sehen. Wir sehen Sie immer vorbeigehen, nicht, Arthur?« Ihre Stimme klang leicht affektiert, die Vokale etwas spitz. Ansonsten aber war absolut keine Affektiertheit an ihr. Ihr Lächeln war völlig ungekünstelt, als wäre ich ein lange verloren geglaubter Freund, obwohl ich mit ihr noch kein Wort gewechselt hatte. Das war ein Gedanke.

    Er beugte sich vor und hob die Hand. »Ja, das tun wir.« Sein Lächeln war ähnlich, auch er freute sich, mich zu sehen.
    Sie fing an, ziemlich schnell zu reden, als hätte sie mich dringend erwartet. Ich mußte mich bücken, um sie zu verstehen.
    »Im Herrenhaus gab es jedes Jahr eins. Ein riesiges Freudenfeuer mit Würstchen im Schlafrock und Kuchen und Bowle und Limonade für die Kinder. Das ganze Dorf kam zusammen. Das und ein Feuerwerk. Dann gab es diesen Unfall, und Ihre Ladyschaft meinte, man sollte statt dessen lieber jedes Jahr eine Party veranstalten. Nicht, Arthur?«
    »Aber den Leuten fehlte das Freudenfeuer. Zumindest einigen.«
    »Was für ein Unfall war das denn?« »Die kleine Molly Farthing. Verbrannte sich Brust und Kinn. Und auch die Hände. Die Farthings, er war einer der Milchmänner, trugen es aber mit großer Fassung, nicht, Arthur?«
    »Er sagte, das könne jedem

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