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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Zimmer, obwohl er Gewissensbisse verspürte. Er hätte Stephen nicht so anfahren dürfen. Doch dieselbe Lektion war ihm in seinem Leben einige Male zu oft erteilt worden – von einem Meister der Moral nämlich, seinem eigenen Vater. Voller Verachtung verzog er die Lippen. Verantwortung! Im Namen der Verantwortung hatte sein Vater ihn in jede dunkle Ecke des Hauses gesperrt, jede Achtung vor seiner Mutter zerstört und ihn mit einer Frau verheiratet, die er bis zum Hochzeitstag für seine Cousine gehalten hatte.
    Gina stach aus der Menge im Ballsaal hervor wie eine leuchtende Fackel vor dunklem Hintergrund. Zufällig tanzte sie gerade nicht mit ihrem Marquis, sondern mit einem beleibten Mann in den mittleren Jahren. Cam lehnte sich einen Moment an die Wand und beobachtete das Paar. Seine Frau war keine klassische Schönheit, war nicht auf die Art schön, wie Marissa schön war. Marissa besaß die tief liegenden Augen und hohen Wangenknochen einer Göttin des Mittelmeers. Während Gina … Gina hatte einen wunderschönen Mund. Cam juckte es in den Fingern, seine Form in Marmor zu meißeln. Obwohl es sehr schwierig sein würde, so viel Anmut in Stein einzufangen.
    Marissa sah in Stein gemeißelt gar nicht real aus. Sie sah aus wie die Verkörperung all dessen, was sich Männer bei einer Frau erträumten: sanft, sinnlich, wunderbar träge und stumm. Gina dagegen glich einer Flamme, die immer in Bewegung war. Von wem hatte sie nur diese schräg geschnittenen Augen geerbt? Sie versprühten Ginas Temperament mit einer solchen Klarheit, dass es vermutlich unmöglich sein würde, diesem Feuer in einem Abbild gerecht zu werden.
    Der Tanz näherte sich dem Ende. Cam schlenderte langsam zu der Seite des Saales, auf der Gina stand. Während er auf sie zuging, drehte sie sich um und lächelte ihn an.
    Fast hätte er nach Luft geschnappt.
    Wie groß sie geworden war! Mit elf war sie ein schlaksiges, langbeiniges Irrlicht von einem Mädchen gewesen, mit grünen Augen und Zöpfen, die stets in Auflösung begriffen waren. Nun sah Cam sie in einem Kleid, das kaum ihre Kurven verhüllte. Tatsächlich schien der zarte Stoff förmlich dafür geschaffen zu sein, ihre Brüste und ihre langen, langen Beine zu betonen. Kein Zweifel: Französische Kleider waren für Frauen wie Gina gemacht, dachte Cam. Marissa hätte in ihnen bloß dick gewirkt.
    »Hallo, Cam«, sagte Gina. »Willst du nun doch mit mir tanzen? Leider habe ich diesen Tanz schon … «
    »Dein Mann hat Vorrang«, schnitt er ihr sanft das Wort ab und nahm ihren Arm. Einige Paare stellten sich bereits im Kreis auf. Er zog Gina einfach mit sich und genoss es, wie sie sich wehrte und versuchte, ihren Ellbogen aus seiner Hand zu ziehen.
    »Das ist genug! Das ist genug! Drei Paare nur noch, wenn’s beliebt«, sagte ein ältlicher Herr nervös. »Aufgemerkt, Herrschaften! Wir tanzen jetzt Jenny Pluck Pears. Also achten Sie auf Ihre Seitenschritte, wenn ich bitten darf!«
    Cam schaute lachenden Auges auf Gina. »Wovon zum Teufel redet er?«
    »Von dem Tanz, Dummkopf!«, lautete die geflüsterte Antwort. »Acht Seitenschritte, dann eine Drehung nach links und ein Solopart.«
    »Was?«
    Die Musik setzte ein.
    »Folge mir!«, sagte sie und nahm seine Hand. Das gefiel Cam. Er reichte der beleibten Matrone auf seiner anderen Seite ebenfalls die Hand.
    »Gut, jetzt die Seitenschritte nach links!«, zischte Gina.
    Breit grinsend machte Cam Tanzschritte nach links. Da Gina ihm aber nicht gesagt hatte, wann er stoppen sollte, schritt er fröhlich weiter, bis er gegen ihre Hüfte prallte. Das gefiel ihm ebenfalls. Für eine so schlanke Frau hatte Gina köstliche Kurven. Verwirrt starrte sie ihn an und zog ihn in den Kreis, sodass er ihr gegenüberstand.
    »Jetzt schauen sich die Partner an«, flüsterte sie. »Nein! Nein, mach es mir nach!«
    Cam kicherte. »Und was kommt jetzt?«
    »Wir hüpfen um den Kreis herum.«
    »Hüpfen? Ich hüpfe doch nicht!«
    Sie zog ihn kräftig mit sich, und Cam folgte, einfach weil es so schön war, ihre Hand zu halten.
    Gerade sah er sich lachend um, als Gina ihm schon wieder etwas zuzischte. »Jetzt müssen wir flirten, Cam!«
    »Was?«
    »Ich weiß, es klingt lächerlich, nicht wahr? Aber an diesem Punkt des Tanzes sollen die Partner sich unterhalten.«
    Mit Gina zu flirten kam Cam durchaus nicht lächerlich vor, aber inzwischen hatten sie ihren Platz im Reigen wieder eingenommen, und er verbeugte sich, wie ihm schien, an die zehn Male.
    »Nun, das war doch

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