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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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gewesen.«
    Er betrachtete sie abschätzend mit besorgtem Blick. Gina spürte, wie Gereiztheit in ihr aufstieg.
    »Es regnet , Euer Gnaden«, sagte er mit Nachdruck, und korrigierte sich dann: »Gina.« Sie öffnete den Mund, aber er war noch nicht fertig. »Wir gehen nicht hinaus, wenn es regnet.« Dies sagte er langsam, jedes einzelne Wort betonend.
    Gina spürte eine derartige Wut in sich aufsteigen, dass sie ihn am liebsten geschlagen hätte. Da stand er, im Schein der Fackeln, die die nasse Terrasse erleuchteten, und war so … so absolut steif . Ihr kam Cams Bemerkung wieder in den Sinn.
    Ihre Gedanken mussten sich wohl in ihrer Miene widergespiegelt haben, denn Sebastian hielt zuvorkommend eine prüfende Hand aus der Tür. Als er sie wieder zurückzog, hatten sich auf dem Handteller zwei, vielleicht drei silbrige Regentropfen gesammelt. »Der Regen wird dein Kleid ruinieren«, sagte er. »Wasser macht Seide fleckig.«
    Gina seufzte und gab es auf. »Dann würde ich mich gern zurückziehen. Kommst du bitte mit in die Bibliothek, Sebastian? Ich habe mein Exemplar von Viel Lärmen um Nichts dort liegen lassen.«
    Sebastian war nur zu bereit und bot ihr seinen Arm. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, gingen sie zur Bibliothek. Gina versuchte, ihre Lage vernünftig zu überdenken – eine schwierige Aufgabe, wo sie doch am liebsten ihre Wut in den Himmel hineingebrüllt hätte.
    Sie wollte Sebastian heiraten, ja, das wollte sie wirklich. Er war ruhig und standhaft. Und er hatte ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, als sie noch sehr jung war, eine verheiratete Frau ohne Ehemann. Er würde einen zuverlässigen, liebevollen Ehemann und Vater abgeben. Und überdies war er ein schöner Mann, die reinste Augenweide. Natürlich wollte sie ihn heiraten!
    Aber dass er so schrecklich steif sein und so strenge moralische Grundsätze besitzen musste! Es war doch absurd, wie starrsinnig er darauf bestand, dass sie das Geschenk ihrer Mutter ablehnte! Vielleicht ist es sogar gut, dass die Gräfin gestorben ist, bevor ich Sebastian heirate, dachte Gina, die sich der vielen Briefe entsann, die sie voller Hoffnung nach Frankreich geschickt hatte. Kein Brief war je beantwortet worden. Doch sie hatte immer wieder geschrieben, bis zu dem Tage, als Rounton sie vom Tod der Gräfin unterrichtet hatte.
    »Willst du wirklich, dass ich das Geschenk der Gräfin Ligny ablehne?«, fragte sie.
    Sie waren in der Bibliothek angekommen. Das Feuer im Kamin war fast heruntergebrannt. Sebastian nahm einen Schürhaken und stocherte in den schwärzlichen Scheiten herum. »Skandalös. Lady Troubridges Diener tanzen ihr auf der Nase herum! Wahrscheinlich, weil sie Witwe ist.«
    »Sebastian?«
    Er lehnte den Schürhaken wieder an den Kamin und drehte sich um. »Ich denke, es wäre das Beste.« Doch aus seinen Augen sprach Besorgnis. »Aber du hast recht. Sie war deine Mutter, Gina. Und sie ist tot. Vielleicht schadet es nicht, ihr letztes Geschenk anzunehmen.«
    Sie atmete vor Erleichterung auf. »Danke!«
    »Ich bin jedoch enttäuscht davon, mit welcher Bereitwilligkeit dein Mann über solche Dinge in der Öffentlichkeit spricht.« Nun blickte Sebastian geringschätzig, fast schon verächtlich drein. »Es scheint ihn nicht zu kümmern, dass deine Lage sehr heikel ist.«
    »Cam hat immer schon mit dem Anstand auf Kriegsfuß gestanden«, erzählte Gina. »Sein Vater war nämlich überkorrekt.«
    Sebastian nickte. »Soweit ich mich erinnere, hat der Herzog in jeder Situation angemessen gehandelt.«
    Gina schritt auf ihn zu und legte ihre Hände sanft auf das Revers des schwarzen Fracks. »Und was ist mit dir, Sebastian? Handelst du auch in jeder Situation angemessen?«
    Er starrte sie an, als hätte sie ihn um etwas Obszönes gebeten. Die zarte Hoffnung, die Gina während des Abends in ihrem Herzen gehegt und aufrechterhalten hatte, erstarb. Sie ließ ihre Hände von seiner Brust gleiten.
    »Gina, fühlst du dich nicht wohl?«, fragte er endlich. In seinem Blick lagen Güte und Zuneigung.
    »Nein, mir geht es gut.«
    »Seit dein Ehemann zurückgekehrt ist, bist du nicht mehr du selbst.«
    »Cam ist doch erst gestern angekommen.«
    Er nickte. »Und du bist nicht du selbst: die Gina, die ich kenne.« Und liebe hing ungesagt in der Luft.
    »Du spielst wohl darauf an, dass ich dich dazu bringen wollte, mich zu küssen«, sagte sie mit der hohen, klaren Stimme, mit der sie stets aufkeimende Tränen überspielte. »Doch bereits bei unserem Picknick, vor

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