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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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erlebt.«
    »Mit Tuppy ist alles anders. Ich kann es nicht erklären. Ich bekomme feuchte Hände und bringe kein Wort mehr heraus.«
    »Ich komme mit.« Gina tätschelte den Arm ihrer Freundin. »Ich fange ein Gespräch an, und du schaltest dich ein, wann du willst.«
    Carola nickte und zerrte Gina so rasch durch den Salon, dass ein älterer Gentleman, an dem sie vorbeirauschten, fast sein Glas Wein verschüttet hätte.
    »Langsamer!«, zischte Gina. »Du willst doch kein Aufsehen erregen!«
    Carola blieb erschrocken stehen. »Ich weiß«, sagte sie. »Wie sehe ich aus?«
    Gina lächelte sie aufmunternd an. »Du siehst ganz bezaubernd aus. Hat Esme das Kleid ausgesucht?«
    »Ja. Ich wollte eigentlich ein gelbes Kleid tragen, weil Gelb fröhlicher wirkt. Es hat Rüschen am Saum, und man trägt einen entzückenden kleinen Sonnenschirm dazu. Doch Esme meinte, dieses Kleid sei eleganter. Auf jeden Fall hat es einen tieferen Ausschnitt. Meinst du, ich sollte mich doch lieber umziehen?«
    »Auf keinen Fall! Du siehst reizend und wunderschön aus.«
    »Nicht verzweifelt?«, fragte Carola verzweifelt.
    »Nein. Und nun lass uns anmutig zu Tuppy hinübergehen. Dort drüben steht er ja. Schreite dahin, Carola, schreite !«
    Carola sah gequält drein. »Schreiten«, murmelte sie und machte seltsame Seitwärtsschritte wie eine Krabbe.
    Gina schluckte ein Kichern hinunter. Einen Augenblick später traten sie anmutig vor Lord Perwinkle. Gina stellte erfreut fest, dass Carola offenbar nicht beabsichtigte, in Ohnmacht zu fallen. Noch interessanter war der Umstand, dass ihr Mann zur Salzsäule erstarrte. Sehr aufschlussreich.
    Nun fiel Carola zwar nicht in Ohnmacht, sie steuerte aber auch nichts zum Gespräch bei. Gina wurde also ganz Herzogin. Der Herzoginneneffekt wirkte wahre Wunder bei jenen, die sich unbehaglich fühlten: Sie erzählte Geschichten oder auch einen oder zwei dumme Witze und lachte selber darüber. Sie lächelte ermutigend und stellte Tuppy Frage um Frage, bis der Mann sich wieder gesammelt hatte und höflich antworten konnte.
    Schließlich unterhielten sie sich nach einer halben Stunde angeregt über das Leben der Forelle. Carola hatte allerdings immer noch kein Wort zu dem Gespräch beigesteuert, und Gina hatte allmählich genug von der schwimmenden Fauna.
    »Mylord«, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. »Es war mir ein außerordentliches Vergnügen. Ich hoffe sehr, dass wir in Kürze Gelegenheit haben werden, uns erneut über Ihre erstaunlichen Experimente zu unterhalten.«
    Lord Perwinkle verneigte sich. »Mit dem größten Vergnügen, Euer Gnaden.« Er war mittlerweile aufgetaut. Gina verstand nun auch, was Carola an diesem hoch aufgeschossenen, ungeschliffenen Menschen faszinierte. Wenn er sich voller Begeisterung über junge Forellen ausließ, fiel ihm das Haar in höchst bezaubernder Weise in die Augen.
    »Ich muss meinen Gemahl begrüßen«, sagte Gina. »Er ist eben gekommen.« Und geschwind eilte sie davon, während Carola und Tuppy einander schweigend anstarrten.
    Bei Cam angekommen nahm Gina seinen Arm und drehte ihn herum, sodass es aussah, als unterhielten sie sich, während sie in Wahrheit über seine Schulter hinweg die Perwinkles beobachtete.
    »Was zum Teufel soll denn das?«, brummte Cam.
    »Pssst!«
    Cam wollte sich umdrehen, doch sie zerrte ihn wieder so herum, dass er sie anschauen musste. »Nein, du tust jetzt so, als würden wir uns angeregt unterhalten.«
    »Klingt ja interessant.« Cam begann die Sache Spaß zu machen. Er hatte die halbe Nacht wach gelegen, und als er endlich eingeschlafen war, hatte er von seiner verführerischen Ehefrau geträumt, die sich in eine nackte Statue verwandelte. Den ganzen Morgen hatte er auf den Marmorblock in der Zimmerecke gestarrt. Sollte er Gina als nackte Aphrodite aus rosa Marmor erschaffen? Der Gedanke war verlockend.
    Doch noch verlockender war die Herzogin, wenn sie ihm in Fleisch und Blut gegenüberstand. Gina würde eine bezaubernde, wenn auch ungewöhnliche Aphrodite abgeben. Sie war schlanker als seine üblichen Modelle, und in ihrer Miene spiegelte sich größere Intelligenz. Die Aphroditen, an die er sich erinnerte, besaßen sinnliche, träge Gesichter wie Ginas Statue. Ginas Gesicht hingegen war schmal und drückte nie versiegende Wissbegier aus. Und warum musste Aphrodite, die Göttin des Eros, des sinnlichen Verlangens, unbedingt als träge Person dargestellt werden? Sie konnte doch ebenso gut diese besondere Unschuld verkörpern,

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