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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht mehr weit entfernt sein. Dieser Gedanke spornte ihn an, sie tiefer zu schmecken, alles zu nehmen, was sie ihm bot, und noch tiefer zu forschen, zu suchen und sie immer weiter zu treiben.
    Sie gab - eher bereitwillig als leicht, tastete sich in vorsichtigen, kleinen Schritten einen Weg entlang, den sie, wie er instinktiv wusste, noch nie gegangen war. Sie war noch nie leidenschaftlich geküsst worden, ihre Sinne waren noch nie in dieser Weise geweckt worden. Er wunderte sich über ihren verstorbenen Ehemann und fragte sich, ob sie überhaupt einmal wirklich erweckt worden war.
    Er hielt sie fest, nötigte sie zu mehr, küsste sie jetzt erbarmungslos, fast schon hart. Er hätte sie noch weiter treiben können, viel weiter, doch für heute Nacht neigte sich ihre Zeit dem Ende zu.
    Die Kutsche fuhr langsamer und kam mit einem Ruck zum Stehen.
    Widerstrebend gab er ihre Lippen frei. Für einen Moment, als ihrer beider Atem sich mischte, geriet er in Versuchung … Dann zog er seine Hand zurück und ließ den Schleier fallen. Sie würde sich ihm zu erkennen geben, wenn sie so weit war. Und diesen Moment würde er auskosten - bis zur Neige.
    Er richtete sich auf. Sie sank gegen die Rückenlehne. Als sie etwas sagen wollte, verschluckte sie sich beinah. Sie räusperte sich und nahm einen neuen Anlauf: »Mr Cynster …«
    »Ich heiße Gabriel.«
    Durch den Schleier hindurch verfingen sich ihre Blicke. Sie starrte ihn an, ihr Busen hob und senkte sich unter dem Mantel. »Ich dachte, Sie müssten unseren nächsten Schritt planen.«
    Sein Blick war unverwandt auf sie gerichtet. »Glauben Sie mir, das tue ich bereits.«
    Er wartete. Als sie darauf nichts erwiderte, ihn jedoch weiterhin anstarrte, nickte er ihr kurz zu. »Bis zum nächsten Mal.« Er griff nach der Tür. »Apropos, wann wird das sein?«
    Sie brauchte einen Moment, bis sie antworten konnte: »Ich werde mich in ein oder zwei Tagen mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Sie war immer noch atemlos; er verbarg sein triumphierendes Lächeln. »Sehr gut.« Dann schenkte er ihr einen wohl berechneten, strengen Blick, der sie förmlich an ihren Sitz fesselte: »Aber Sie werden sich an das halten, was ich gesagt habe. Swales überlassen Sie mir.«
    Obwohl das keine Frage war, wartete er ab. Schließlich nickte sie, ihr übliches kurzes Nicken. »Ja, in Ordnung.«
    Zufrieden öffnete er die Tür und sprang auf die Straße. Während er die Tür schloss, gab er dem Kutscher ein Zeichen. Die Zügel schnalzten, die Kutsche fuhr rumpelnd an.
    Er sah ihr noch nach, wie sie davonfuhr, dann wandte er sich um und stieg die Stufen hinauf, mehr als nur zufrieden mit dem, was er in dieser Nacht erreicht hatte.

4
    S o atemlos war sie noch nie in ihrem Leben gewesen.
    Einen Ellbogen auf den Esstisch gestützt, spielte Alathea mit ihrem Toast herum und versuchte angestrengt, Ordnung in das Chaos in ihrem Kopf zu bringen. Keine leichte Aufgabe, denn da ging es drunter und drüber.
    Wie naiv war sie gewesen, die verhängnisvolle Bedeutung dieses ersten ach so unschuldigen Kusses zu verkennen! Einen Pakt hatte sie damit besiegelt, nichts anderes! Sie war überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass er sie mit aller Wahrscheinlichkeit wieder küssen würde, wenn sie sich nicht äußerst kratzbürstig zeigte, um ihn davon abzuhalten. Jetzt hatte sie die Bescherung; sie war verwirrt und durcheinander wie nie zuvor. Allein der Gedanke an den Kuss der letzten Nacht - an die Reihe von Küssen - genügte schon, um ihr den Verstand zu rauben. Wie auch immer, eines war auf jeden Fall klar: Ihr irregeleiteter Ritter glaubte, sie sei eine verheiratete Frau - eine erfahrene verheiratete Frau - eine, mit der er ungehemmt schäkern konnte. Doch das war sie nicht. Bis jetzt ahnte er ja noch nichts davon, aber wie weit konnte sie seinen Belohnungen nachgeben, ohne sich zu verraten?
    Ohne gezwungen zu sein, sich zu verraten?
    All das war schon schlimm genug, doch kam ja noch hinzu, dass er ihr die Zügel aus der Hand genommen hatte. Gott allein wusste, was jetzt aus ihren so sorgsam ausgearbeiteten Plänen werden würde.
    Sie hätte vorhersehen müssen, dass er versuchen würde, die Oberhand zu gewinnen; bei ihren Kinderspielen war er stets der Anführer gewesen. Aber jetzt waren sie keine Kinder mehr, und in den letzten zehn Jahren hatte sie sich daran gewöhnt, selbst zu bestimmen. So ohne viel Federlesens auf den zweiten Platz verwiesen zu werden war ziemlich schwer zu ertragen.
    Um sie herum unterhielt

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