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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Antwort brachte Bewegung in meinen Körper, so dass meine Beine von seinem Rücken rutschten, meine Füße neben ihm auf den Boden knallten und mein Hintern komplett vom Stuhl glitt und zwischen seinen Schulterblättern landete. Assan kreischte wie ein kleines Mädchen, als mein Gewicht sich verlagerte.

    »Hab’s!«, rief Aidyn. »Und jetzt hol sie von mir runter !«
    Es ist Zeit. Ich weiß, dass es Zeit ist. Warum fällt es mir so schwer, in meinen Körper zurückzukehren? Ich blickte nach oben und stellte mir den nächtlichen Sternenhimmel vor, mit meinem Wächter, der dort in einem schwarzen Jeep Cherokee herumfuhr und seine ganz eigene Version von » When You Wish Upon A Star « sang. Ein großer Teil von mir sehnte sich nach dieser Freiheit. Irgendwann , versprach ich mir, werde ich das alles haben. Wenn der Preis nicht so hoch ist.
    Ich streifte das Zögern ab und glitt wieder in mich selbst hinein, wobei ich versuchte, möglichst sanft und unauffällig vorzugehen. Trotzdem schmerzte die Wiedervereinigung wie ein Ganzkörperkrampf. Ich erwachte schreiend und erschreckte meine Entführer damit so sehr, dass sie ebenfalls losschrien. Aidyn sprang auf die Füße und schleuderte mich so gegen einen Kistenstapel. Ich blieb einen Moment betäubt und wund liegen, bis Assan mich an den Armen packte und auf die Füße riss, wobei das Schwert, das er an der Hüfte trug, gegen meine Schienbeine schlug. Schwert? , dachte ich. Seltsam . Und dann: Heilige Scheiße, er will mir damit die Runen einritzen!
    » Miststück! «, quiekte er und überzog meine Wangen mit Feuchtigkeit, als seine Augen aufflackerten. »Was hast du getan? Was hast du getan? «
    Ich wischte mir das Gesicht ab und rückte meine Kleidung zurecht. »Ich habe Wort gehalten«, sagte ich, zu deprimiert und zu erschöpft, um auch nur daran zu denken, ihm eine reinzuhauen. Herrgott noch mal, ich hatte meinen Körper zurückbekommen. Warum also dieses Verlustgefühl? Es überlagerte alles, sogar die Wut, die ich empfinden sollte, weil ich von diesem verdorbenen kleinen Mann mit seiner verkümmerten kleinen Seele gemaßregelt
wurde. Und dann war da noch Aidyn, der mich verstehen ließ, wie Vayl sich gefühlt haben musste, als er seine toten Söhne fand. Ich wollte, dass er starb, oh ja, aber ganz langsam und unheimlich qualvoll. Oder nicht? Sogar dieser Zorn konnte die schreckliche Trauer nicht überwinden. Ich hoffte nur, dass ich ihn nicht zurückgelassen hatte. Ich wollte ihn so sehr entfesseln, und jetzt fragte ich mich, ob ich ihn überhaupt noch rechtzeitig aufbringen konnte, um heute Nacht unser Überleben zu sichern. Falls nicht, hoffte ich, dass er sich in kleine schwarze Regenwolken verwandeln würde, die für den Rest ihres Lebens über den Köpfen dieser beiden Freaks hängen und in den unpassendsten Momenten Hagelkörner und Blitze auf sie loslassen würden.
    Assan schubste mich so heftig Richtung Tür, dass ich stolperte. Aidyn fing mich auf. »Genug jetzt!«, fauchte er und warf seinem Kollegen einen wütenden Blick zu. »Wir können es nicht gebrauchen, dass sie sich am Abend unseres Triumphes den Hals bricht.«
    Was hast du gesagt?
    Ich riss mich von ihm los, und meine vorübergehende Trauer schmolz unter der Hitze des Zorns, der so plötzlich und heftig in mir aufstieg, dass ich kaum noch atmen konnte.
    »Jasmine!« Vayls Stimme drang undeutlich an mein Ohr. »Was ist passiert? Ich habe noch nie eine solche Wut in dir gespürt!«
    »Wie viele Menschen hast du ausgesaugt, Aidyn?«, fragte ich, und meine Selbstkontrolle begann sich unter der Kraft meiner Gefühle aufzulösen. »Wie viele Hälse hast du gebrochen? Spiel hier nicht den Gentleman. Ich kenne dich besser .«
    »Was?«

    » Jasmine , bei Gott, Jasmine, halt dich zurück!« Vayls Ratschlag war nicht lauter als ein Flüstern. Aber ich hörte ihn.
    »Oh ja, ich werde etwas halten.« Ich schnappte mir das Revers von Aidyns Armani-Jackett. Was auch immer er in meinem Gesicht sah, es ließ ihn die Augen aufreißen. Assan packte meinen linken Arm, aber ich wusste, dass ich es mit ihnen aufnehmen konnte. Eine einfache Drehung mit einem kurzen Druck würde meine Hand an Assans Kehle bringen und die andere freilassen, damit ich Aidyn den Kopf abreißen konnte, um ihn anschließend gegen die Wand zu schlagen. Mehrmals.
    Noch nicht . Es war keine Stimme in meinem Kopf, nicht wirklich. Nur ein silberner Streifen von Vernunft, der bei Cirilai begann und von dort aus in mein Gehirn schoss. Ich ließ

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