Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

augenblicklich lebendig wurde. Er verspürte den beinahe überwältigenden Drang, sie zu beißen; nicht um sich zu nähren, sondern einfach, weil er sie mit einem Zeichen versehen wollte, um jeden Mann wissen zu lassen, dass sie ihm gehörte, ihm allein.
    Cora drehte sich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. Ich gehöre dir nicht, Alec. Obwohl das mit dem Beißen wirklich sehr … Nein! Vergiss es. Das habe ich jetzt nicht gedacht.
    Es überraschte ihn, dass sie seine Gedanken mitbekommen hatte, weil es ihm bisher immer gelungen war, sie vor ihr zu verbergen.
    Wer projiziert denn jetzt? , fragte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln.
    Er kniff sie in den Hintern, und während er ihre herrlichen Rundungen streichelte, fragte er: »Wo sind wir eigentlich, Noëlle?«
    »In Arizona. In der Nähe von Flagstaff, um genau zu sein. Wie haben Sie Mr de Marco eigentlich außer Gefecht gesetzt? Ich habe gar nicht gesehen, dass Sie irgendetwas getan haben.«
    Cora sank in seine Arme und kraulte ihn gedankenverloren im Nacken. Er fragte sich, wie lange er es wohl aushalten konnte, ohne die Beherrschung zu verlieren und über sie herzufallen.
    Sie hielt einen Moment inne und sah ihn aus dem Augenwinkel an, dann spielte ein verschmitztes Lächeln um ihre Mundwinkel.
    »Wohin fahren wir?«, fragte Noëlle. »Ich habe den Mietwagen nur noch für einen Tag, wenn Sie also weiter wegwollen, kann ich Ihnen leider … «
    »In die nächste Stadt, dann zum Flughafen«, entgegnete Alec, während er mit seinem Verstand und dem Verlangen rang, Cora abermals zu erobern – ihren Mund, ihren Körper, ihre Seele …
    »Wird gemacht!«, entgegnete Noëlle und bog auf eine Hauptverkehrsstraße ab.
    »Zum Flughafen?«, fragte Cora. »Wohin wollen wir denn?«
    »Wo wohnst du?«, erwiderte er.
    »Außerhalb von San Francisco.«
    »Dann suchen wir zuerst einen Arzt auf und fliegen dann nach San Francisco, damit wir deinen Pass holen können und alles, was du sonst noch mitnehmen willst.«
    »Mitnehmen? Wohin?«, fragte sie und Alec sah an ihrer Körperhaltung, dass ihre Schmerzen schlimmer wurden. Er wünschte, er könnte sie davon erlösen, und liebkoste zärtlich ihren Nacken, um sie ein wenig abzulenken.
    »Nach Florenz.«
    »Italien?«, fragte Cora und quiekste, als er sacht an ihrem Ohrläppchen knabberte. Jesus, Maria und Josef! Saug noch mal an der Stelle hinter meinem Ohr!
    Er saugte und sie stöhnte in seinen Kopf.
    Was wollen wir in Italien?
    Da wohnen mein Freund und seine Auserwählte.
    Der Freund, den du verraten hast?
    Ja. Kristoff und Pia kennen de Marco und Ulfur. Sie werden uns helfen.
    Warum um alles in der Welt sollten sie das tun, nachdem du ihn verraten und sie verführt hast?
    Er lächelte über die Eifersucht, mit der sie jedes Mal zu kämpfen hatte, wenn sie an Pia dachte.
    Wir hatten keinen Sex, mi corazón. Sie hat mich ein bisschen angefasst, ich habe sie angefasst und das war’s. Man könnte das vielleicht als eine Art Minimalsex betrachten, aber du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein.
    Ich bin nicht … Ach, egal. Warum werden sie uns helfen?
    Weil ich ihnen keine andere Wahl lassen werde, entgegnete er und drängte sie sanft aus seinem Bewusstsein. Er musste planen.
    Zwei Stunden später humpelte Cora tapfer auf Noëlles Auto zu und funkelte Alec wütend an, als er ihr anbot, sie zu tragen.
    »Die Tetanusspritze hat mehr wehgetan als die Kugel. Hör auf mit dieser Beschützertour, Alec! Mir geht es gut. Es zwickt nur ein kleines bisschen. Hast du eigentlich irgendetwas mit mir gemacht, damit meine Verletzung schneller heilt? Der Arzt hat nämlich gesagt, es sähe so aus, als wäre die Wunde ein paar Tage alt, weil sie schon so gut wie verheilt ist.«
    Alec hielt sich im Schatten des Ärztehauses, dann stieg er rasch ein und setzte sich neben sie. »Nein, ich habe nichts gemacht. Es könnte sein, dass du durch das Werkzeug … mehr geworden bist.«
    »Mehr? Was soll das heißen?« Cora sah ihn verblüfft an.
    »Mehr als eine gewöhnliche Sterbliche, denke ich«, sagte Noëlle, ließ den Motor an und drehte sich zu ihnen um. »Wir Auserwählte sind irgendwie … so was wie Superfrauen, finde ich. Wir haben besondere Fähigkeiten, wie zum Beispiel, dass Verletzungen schneller heilen. Wir sind einfach generell widerstandsfähiger.«
    »Wir Auserwählte?« Cora verschluckte sich fast an dem Wort.
    Sie hält dich für meine Auserwählte. Lass sie bitte in dem Glauben, das vereinfacht die ganze