Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
nicht erwartet“, murmelte er. „Oder war das vielleicht nur ein Zufall?“
    Grace versuchte zurückzuweichen, geriet dabei aber ins Taumeln. Irgendetwas stimmte mit ihren Beinen nicht. Sie hielt sich an seinen Armen fest, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Er fühlte sich hart, warm und sehr stark an.
    Donner grollte.
    Das brachte sie zurück in die Wirklichkeit. Sie nahm sich zusammen, trat einen Schritt zurück und wischte sich über den Mund, wobei sie ihn aufgebracht anstarrte. Erst jetzt merkte sie, dass ihre Hand noch immer auf seinem Arm lag, und sie nutzte die Gelegenheit, um ihn zum Stalltor zu ziehen. „Eine Kutsche ist umgekippt, es gab einen Unfall.“
    „Ja, das sagten Sie bereits. Niemand ist ernsthaft verwundet worden, und alle befinden sich noch in der Kutsche, geschützt vor dem Regen. Bevor ich Ihnen folge, muss ich aber erst noch etwas überprüfen.“ Wieder küsste er sie rasch, und wie beim ersten Mal verdrängte dieser Kuss jeden zusammenhängenden Gedanken aus ihrem Kopf. Ihr war schwindelig, als er sie freigab.
    „Aha“, meinte er nachdenklich. „Also doch kein Zufall. Wer hätte das gedacht?“ Er lächelte zufrieden.
    Sie trat ihm fest gegen das Schienbein.
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Au“, meinte er leichthin, fast im Plauderton.
    Sie trat noch härter zu.
    „Es hätte vielleicht mehr Wirkung, wenn ich nicht diese hohen Stiefel tragen würde“, bemerkte er in beinahe entschuldigendem Tonfall.
    Sie versetzte ihm einen Hieb auf den Arm. „Hören Sie, Sie unmöglicher Mensch! Es hat einen Kutschenunfall gegeben und ... “
    Er zuckte in gespieltem Erschrecken zusammen. „Einen Kutschenunfall? Aber warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?“ Ehe Grace sich versah, packte er ihre Hand und fing an zu rennen. Sie flog förmlich hinter ihm her und rang nach Luft, zwei Schritte machend, wo er nur einen brauchte. „Und wenn das alles erledigt ist, verabreichen Sie mir dann die gründliche Wäsche, die Sie mir vorhin versprochen haben?“, fragte er im Laufen. Der Blick, den er ihr dabei zuwarf, brachte sie vorübergehend vollkommen durcheinander.
    „Nein!“, protestierte sie atemlos. Während sie weiter die Auffahrt hinuntereilte, schienen ihre Füße den Boden kaum zu berühren.
    „Nein? Nun denn.“ Ein bedächtiges Grinsen erhellte seine dunklen Züge. „Lassen Sie mich wissen, wann es Ihnen recht ist. Übrigens“, fügte er nach einer Weile hinzu, „ich sehe, dass Ihre Sommersprossen dem Regen standhalten, also müssen sie wohl echt sein.“ Er verringerte seine Geschwindigkeit nicht, er war noch nicht einmal außer Atem.
    Grace war völlig entgeistert. „Ja ... natürlich ... sind ... sie ... echt“, log sie nach Luft schnappend. Schließlich waren sie ein wesentlicher Bestandteil ihrer Verkleidung.
    „Faszinierend. Solche Sommersprossen habe ich noch nie zuvor gesehen - sie sind alle von genau der gleichen Form und Farbe. Ich freue mich schon darauf herauszufinden, ob Sie sie überall am Körper haben oder nur an ... bestimmten Stellen. “
    Er war abscheulich und hatte keinerlei Anstand. Wie konnte er es wagen, sich über ihre Sommersprossen auszulassen -ob nun echt oder nicht -, während sie sich in einer solchen Notsituation befanden!
    Sie war jedoch so atemlos, dass sie ihn nur wütend ansehen und weiterlaufen konnte. Noch vor wenigen Minuten war sie vollkommen durchnässt, verängstigt und erschöpft gewesen. Ihr ganzer Körper schmerzte von dem Unfall.
    Doch jetzt war sie wütend!
    Und fühlte sich dabei lebendiger als je zuvor.
    Das lag nur an dem Schock durch den Unfall.
    Sie rannten weiter in halsbrecherischem Tempo, trotzdem hatte Grace keine Angst zu stürzen. Er war sehr stark und hielt sie mit seiner großen, warmen Hand ganz fest. Trotzdem hörte er nicht auf, sie immer wieder anzusehen. Auf ziemlich unverschämte Weise.
    Was sie so restlos wütend machte war die Tatsache, dass es diesem Teufel gelang, sie trotz der großen Sorge um ihre Freundin und deren Vater immer wieder abzulenken.
    Als die Kutsche in Sicht kam, verlangsamte er überrascht seine Schritte. „Wo sind die Pferde?“
    „Ich habe die Geschirrleinen durchtrennt, weil ich befürchtete, dass sie die Kutsche mit sich zerren könnten. “
    Er warf ihr einen eindringlichen Blick zu. „Gut mitgedacht. Was haben Sie dazu benutzt?“
    „Ein Messer natürlich.“
    Er runzelte die Stirn, aber da sie die Unfallstelle erreicht hatten, stellte er keine weiteren Fragen.
    Melly steckte den

Weitere Kostenlose Bücher