Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
Mann! Was haben Sie überhaupt damit zu schaffen?“
    „Ich bin nicht mit Ihrer Großnichte verlobt. Ich glaube, ich kenne Ihre Großnichte nicht einmal.“
    Großonkel Oswald starrte ihn an. „Das habe ich doch auch nie behauptet!“
    „Ich meine, Sie hätten so etwas angedeutet.“
    „Nein! Dieser Schuft da ist mit meiner Großnichte verlobt!“ Er zeigte mit dramatischer Geste auf Lord DAcre.
    Alle Augen sahen auf Lord D’Acre. Er verneigte sich.
    „Ja, und ich bin überglücklich, sie heiraten zu dürfen -wenn Sie wollen, sogar schon heute, sobald ich Miss Pettifer meinem guten Freund Humphrey Netterton vor dem Altar zugeführt habe.“ Seine Mundwinkel zuckten, als er auf den schlaksigen jungen Gentleman zeigte.
    „Ach“, meinte Großonkel Oswald. „Sie führen ihm also die Braut zu?“ Er nickte. „Gut, gut, dann habe ich keinen Einwand gegen diese Hochzeit. Pfarrer, Sie können weitermachen.“
    „Ich, Sir“, donnerte der Bischof, „bin Bischof! “
    „Na ja, dann vergeuden Sie keine Zeit damit, uns zu beeindrucken, und fahren Sie fort, dieses Paar endlich zu trauen“, gab Großonkel Oswald ungerührt zurück. „Danach können Sie uns eine Sondergenehmigung ausstellen. Meine Großnichte heiratet nämlich Lord D’Acre, und dazu benötigen wir die Genehmigung.“ Er drehte sich zu Gideon um, der sich schüttelte vor unterdrücktem Gelächter. „Zu etwas anderem waren Bischöfe meiner Meinung nach noch nie nütze.“
    Melly leuchtete förmlich. „Er liebt mich, Grace“, erklärte sie mit schüchternem Stolz. „Er liebt mich! Und ich liebe ihn.“ Draußen in der großen Halle von Wolfestone war der Hochzeitsempfang in vollem Gange. Melly und Grace hatten sich für einen Moment in die Bibliothek zurückgezogen, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand der Entwicklungen zu bringen.
    Grace umarmte ihre Freundin. „O Melly, ich freue mich so für euch beide. Aber wann ist das alles passiert?“
    „Unmittelbar nachdem ihr, du und Lord DAcre, abgereist seid. Offensichtlich hatten Frey und er sich heftig darüber gestritten, was Lord DAcre nach der Hochzeit mit mir vorhatte. Frey meinte, er hätte an gar nichts anderes mehr denken können. Und dann, letzte Woche in der Kirche, ist ihm alles klar geworden.“
    Grace lächelte. „Dass er dich liebt und dich selbst zur Frau wollte.“
    „Ja. Ich kann es immer noch kaum glauben. Er will mich.'.“ Sie drückte Grace’ Hände und sagte staunend: „Grace, er sagt, er findet mich schön.“
    Grace betrachtete Mellys leuchtendes Gesicht. Es war, als hätte jemand dahinter eine Kerze angezündet. „Und das bist du auch, liebste Melly.“ Trotzdem war sie immer noch verwirrt. „Ich muss allerdings sagen, es überrascht mich, dass dein Vater eingewilligt hat.“
    Melly wurde wieder ernst. „An jenem Tag nach der Kirche war Frey immer noch wütend. Er ging geradewegs in Papas Zimmer und brüllte ihn an. Frey sagte ihm, es wäre bösartig, was er mir da antäte. Dann meinte er, dass er mich liebt und mich heiraten wolle, auch wenn er gar kein Geld hätte.“ Sie seufzte verträumt.
    „Und was geschah danach?“, fragte Grace.
    „Nun, zuerst einmal gar nichts. Papa sagte Nein. Drei Tage später jedoch erschien aus heiterem Himmel Freys Onkel, der Bischof. Frey hatte gar keine Ahnung, dass er kommen wollte. Der Bischof sprach lange mit Papa, und anschließend sagte er zu Frey, er würde seine Unterstützung großzügig erhöhen -und seiner Mutter unabhängig davon eine anständige Summe zur Verfügung stellen. Da hat Papa dann eingewilligt, dass ich  Frey heirate. Kurz darauf traf auch noch Lord D’Acre ein, und Papa sagte ihm, er solle dich heiraten, und Lord D’Acre antwortete, dass er das auch tun würde.“
    „Erstaunlich“, rief Grace aus. „Was glaubst du, worüber der Bischof und dein Vater sich wohl unterhalten haben?“
    „Frey hat Papa hinterher gefragt, und da hat Papa nur an seinen Nasenflügel getippt und etwas von Jugendsünden angedeutet, die den Bischof eingeholt und einen plötzlichen Anfall von Großzügigkeit ausgelöst hätten.“ Sie rümpfte die Nase. „Für mich ergab das alles keinen Sinn, aber Frey fand das sehr komisch. “ Melly seufzte beglückt. „Also hat sich alles ganz wundervoll gefügt. Sogar Papas Zustand hat sich gebessert. Wir glauben, dass er schon bald das Bett verlassen kann. “
    „Das ist ja fantastisch! Ich freue mich ja so für dich, Liebes.“ Grace stand auf und legte den Arm um ihre Freundin.

Weitere Kostenlose Bücher