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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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unbefangen damit um. Grace zwang sich, den Blick fest auf sein Kinn zu richten, dennoch war sie sich der breiten Brust und der goldbraunen Haut überdeutlich bewusst. Sie verspürte plötzlich den brennenden Wunsch, seine Brust zu berühren und zu erkunden, wie sie sich anfühlte. Ihre Wangen begannen zu glühen.
    Lord DAcre betrachtete Grace eingehend, und seine Augen wurden schmal. „Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, wissen Sie das? Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie den Arzt holen wollten?“
    Sie bekam sofort ein schlechtes Gewissen. „Das tut mir leid. Ich hielt das zu dem Zeitpunkt für richtig. Sir John brauchte seine Medizin und einen Arzt. Die schwere Tasche konnte ich nicht tragen, reiten jedoch schon.“
    „Ich dachte, die Stute wäre weggelaufen und Sie hätten sich auf die Suche nach ihr gemacht. Deshalb habe ich mein eigenes Pferd genommen und bin selbst losgeritten, um den Arzt zu holen. “
    Ihre Gewissensbisse nahmen zu. „Ich weiß. Mir wurde klar, was geschehen sein musste, als ich wieder in den Stall zurückkehrte. Es tut mir wirklich leid. Aber ich dachte, Sie würden mein Handeln verstehen. Für mich war es das Naheliegendste gewesen. “
    Er sah sie ungläubig an, sagte aber nur: „Ich wusste nicht, dass Gesellschaftsdamen reiten können.“
    Sie zuckte die Achseln. „Manche von uns können es.“ Es war sehr schwierig, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, wenn man diese Brust vor Augen hatte. Grace starrte angestrengt auf seine Nase.
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Ohne Damensattel?“
    Wieder zuckte sie die Achseln. „Warum nicht?“
    Er warf ihr einen gereizten Blick zu, als wollte er sagen, dass es doch ganz offensichtlich war, warum das nicht so selbstverständlich war. „Sie hätten mir über ihr Vorhaben Bescheid sagen sollen.“
    „Ich weiß - aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Sie sich Sorgen machen würden. Ich konnte nur daran denken, dass jede Minute zählte. Abgesehen davon hätten Sie  mich doch niemals losreiten lassen, oder?“
    „Nein.“ Er runzelte die Stirn. „Stimmt mit meiner Nase etwas nicht?“
    Sie errötete und starrte auf sein Ohr. „Ganz und gar nicht. Aber wenn ich mich nicht auf den Weg gemacht hätte, wäre kostbare Zeit verloren gegangen.“
    „Wo wir gerade von kostbarer Zeit sprechen - ich dachte, ich hätte Ihnen aufgetragen, sich etwas Trockenes anzuziehen! Dazu hatten Sie schon Zeit genug gehabt.“
    Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Ausgerechnet Sie reden von unpassender Kleidung! “ Sie sah gezielt auf seine Brust. Das war ein Fehler. Es kribbelte Grace schon wieder in den Fingern, sie zu berühren. Sie verschränkte die Arme.
    „Mein Hemd war nass“, meinte er achselzuckend.
    Diese Bewegung lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seine breiten, muskulösen Schultern. Warum war ihr noch nie aufgefallen, wie schön Schultern sein konnten?
    „Ach, Sie meinen wohl, ich sollte ebenfalls halb nackt ... “ Sie verstummte abrupt. Eigentlich sollte sie doch wissen, dass man lieber nicht redete, wenn man so ... abgelenkt war.
    „Ich hätte nicht das Geringste dagegen“, erwiderte er prompt.
    Nein, natürlich nicht! „Dieses Kleid ist aus Wolle“, erklärte sie, den Blick auf sein Kinn gerichtet. „Wolle hält die Wärme, ob nass oder trocken. Deswegen tragen Fischer ja auch Wollpullover.“
    „Ich interessiere mich weder für die Kleidung von Fischern noch für die Eigenschaften von Wolle“, knurrte er. „Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen sich umziehen, und das meinte ich ernst! Benötigen Sie Hilfe mit irgendwelchen Knöpfen und Bändern? In solchen Dingen bin ich sehr geschickt und schnell.“
    Er war abscheulich! Sie zwang sich, nicht mehr an diese nackten, muskulösen Schultern zu denken. „Nein, danke“, teilte sie ihm würdevoll mit.
    Er zog seine Reithose hoch und lenkte Grace damit schon wieder ab. „Wenn ich Sie noch einmal in diesem nassen Kleid erwische, wird das Konsequenzen haben, die Ihnen nicht gefallen werden! “ Er ging zwei Schritte den Flur hinunter, dann drehte er sich plötzlich um. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Oder vielleicht ja doch?“
    Dieses Lächeln erinnerte sie an etwas anderes, das sie ihm übel nahm. „Warum haben Sie mir nicht gleich bei unserer ersten Begegnung gesagt, dass Sie Lord D’Acre sind?“
    Er zog die Brauen hoch. „Was für einen Unterschied hätte das denn gemacht?“
    „Gar keinen“, erklärte sie und war gereizt über seine vermeintliche

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