Ein verboterner Kuss
überhaupt nicht, warum sie mir ständig Zitronen bringen. Vielen Dank, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.“
Sie verließ das Zimmer und ging den Flur entlang.
Er ballte die Fäuste. Dieses Gespräch verlief überhaupt nicht so wie geplant. „Die Zitronen sind mir völlig gleichgültig! “ „Mir auch“, sagte sie über die Schulter hinweg und lächelte unschuldsvoll. „Obwohl ihr Saft sehr gut gegen einen rauen Hals ist, zusammen mit Honig, den wir auch haben. Wenn Sie mich also anschreien wollen, ist es gut zu wissen, dass wir ausreichend Zitronen und Honig zur Hand haben.“
Er eilte ihr nach. „Gehen Sie nicht einfach weg, während ich mit Ihnen rede! Und ich ... “ Er nahm sich zusammen und senkte die Stimme. „Ich schreie Sie nicht an.“
Wieder dieses trügerisch süße Lächeln. „Nein, natürlich nicht. Sie sind sich nur nicht über die Kraft Ihrer Stimmbänder im Klaren. Sie verfügen über eine unglaublich tragende Stimme. Falls Sie jemals zum Theater gehen wollen - aber nein, das wollen Sie wahrscheinlich nicht. Adelige tun so etwas eigentlich nicht, oder?“ Ihre Augen funkelten.
Er sah sie finster an und schwieg. Wie hatte ihm diese Unterhaltung nur dermaßen entgleiten und ins Lächerliche abrutschen können?
Sie betrachtete ihn mitfühlend. „Nun machen Sie kein so verdrießliches Gesicht. Ich weiß, im Moment ist hier sehr viel Lärm, aber uns steht noch viel Arbeit bevor, bis alles schön und ...“
„Was meinen Sie damit, es steht noch viel Arbeit bevor?“, grollte er. „Ich will, dass hier nichts getan wird, höchstens das Allernötigste.“
Sie blieb überrascht stehen. „Aber Lord DAcre, das ist doch nicht Ihr Ernst.“ Sie ging weiter, bog um eine Ecke und verschwand in einem kleinen Raum voller Regale, auf denen sich Wäsche stapelte.
Er folgte ihr hinein. „Das ist mein Ernst. Ich meine genau ...“
„Hier, nehmen Sie das eine Ende und machen Sie mir alles nach, während wir reden. Die Laken sind wirklich zu groß, ich kann sie nicht allein zusammenlegen.“ Sie drückte ihm das eine Ende eines Bettlakens in die Hand und zeigte ihm, wie er es mit ihr zusammenfalten sollte.
Erstaunt blickte er auf die Lakenzipfel in seinen Händen, dann sah er sich um. Sie hätte ihn wirklich nicht gerade in eine Wäschekammer locken sollen.
Sie redete bereits weiter. „Sie sehen doch sicher auch, dass hier noch viel sauber gemacht und ausrangiert werden muss? Ich weiß, Männer kümmern sich normalerweise nicht um solche Dinge - ja, so ist es richtig. Falten Sie es erst so und dann so. Gut gemacht.“ Sie lächelte ihn so aufmunternd an, als wäre er ein Kind.
Er warf ihr einen finsteren Blick zu, aber sie zeigte sich gänzlich ungerührt.
„Ich verspreche Ihnen, es dauert nicht lange, dann ist das Haus hübsch und gemütlich. “
Ihre Selbstsicherheit war verblüffend. Er zog es vor, wenn sie ... aus der Fassung gebracht war. „Ich will nicht, dass das Haus hübsch und gemütlich wird“, stieß er zähneknirschend hervor. „Sauber reicht völlig aus! “ Gemütlich - das war mehr als er ertragen konnte!
Sie nahm ihm das gefaltete Laken ab, legte es auf ein Regal und schenkte Dominic ein Lächeln, das ihn wohl entwaffnen sollte. Stattdessen wurde er sich nur noch mehr der Enge in dieser Kammer bewusst. Sie war klein, anheimelnd und duftete nach Lavendel und frisch gewaschener Wäsche. Bettwäsche.
„Geht es um Mel... Miss Pettifer?“, fragte sie nach. „Wenn ja, dann sollten Sie sich mit ihr zusammensetzen und darüber sprechen. Ob Sie es glauben oder nicht, sie ist auch nicht allzu glücklich über diese Zustände.“ Sie reichte ihm die Enden eines weiteren Lakens. „Wenn Miss Pettifer sich hier wohlfühlen soll, müssen Sie diesen Ort mehr zu einem Zuhause machen.“
Er nahm die Enden und schüttelte das Laken mit einem leisen Knall aus. „Es ist mir gleichgültig, ob Miss Pettifer sich hier zu Hause fühlt oder nicht. Wolfestone Castle ist kein Zuhause. Es ist nicht ihr Zuhause, es ist und war nie mein Zuhause, und ich will auch nicht, dass es wie ein Zuhause aussieht! Es ist für niemanden ein Zuhause und wird es auch niemals sein! “ Er sah sie wütend an und faltete das Laken mit militärischer Präzision. Der Duft des frischen, sauberen Leinens erinnerte ihn unwillkürlich an Schlafzimmer. An Schlafzimmer und die Nähe von Greystoke ...
Dieses Mal behielt er beim Falten die Enden in den Händen und bewegte sich immer weiter auf Greystoke zu. Einen
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