Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verführerischer Akt

Ein verführerischer Akt

Titel: Ein verführerischer Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
Vom Netzwerk:
Susanna mit Nachdruck. »Etwa wie er dich gestern angeschaut hat. Und heute hätte er dich am liebsten schon wieder zur Seite gezogen, um mit dir alleine zu sein.«
    »Er will die Wahrheit herausfinden – und diese dumme Wette gewinnen.«
    »Stimmt: Männer tun alles Mögliche, um sich vor anderen Männern zu beweisen«, sagte Susanna.
    Rebecca verdrehte die Augen und wandte sich erneut an Elizabeth: »Jetzt will sie uns daran erinnern, dass sie ja so viel älter ist als wir. Dass sie ja so viel mehr Erfahrung hat. Aber ich sitze auch nicht mehr im Schulzimmer, sondern bin seit einigen Jahren in die Gesellschaft eingeführt. Und das mit meinen Krankheiten ist lange her …«
    »Nein, ist es nicht«, unterbrach Susanna sie sanft. »Erst vor kurzem hattest du wieder Fieber.«
    Rebecca tat den Einwand mit einer lässigen Handbewegung ab, obwohl sie wusste, dass die erneute Krankheit sie irgendwie verändert hatte. »Eine Erkältung, sonst nichts. Ihr habt einfach überreagiert.«
    Susanna und Elizabeth tauschten einen besorgten Blick.
    »Hört endlich auf«, rief Rebecca und hob frustriert die Hände. »Warum amüsieren wir uns nicht einfach? Diese drei Männer können uns nichts anhaben!«
    »Außer dass sie vielleicht alles enthüllen«, erwiderte Elizabeth leise. »Wenn mein Bruder herausfindet …«
    Rebecca stöhnte. »Das wird er nicht und unserer auch nicht, sofern wir vorsichtig vorgehen.«
    »Aber sie wollen uns auf Schritt und Tritt verfolgen«, klagte Susanna. »Ich … ich habe es noch nicht erzählt, aber ich habe Mr Wade gesehen.«
    Elizabeth stöhnte theatralisch. »Wirklich? Er steht in einem gewissen Ruf, und ich kenne Damen, die ruiniert waren, nachdem sie mit ihm verkehrten!«
    »Das sind Übertreibungen«, erklärte Rebecca, die sah, dass Susanna sich schon zu einer Rechtfertigung anschickte. Ihre ältere Schwester tat zwar gerne weltgewandt, doch war sie es aufgrund ihrer selbst gewählten gesellschaftlichen Abstinenz ganz und gar nicht. Dennoch hegte Rebecca den Verdacht, dass Susanna im Grunde ihres Herzens an die Institution Ehe glaubte und sich deshalb auch weniger in ihre naturwissenschaftlichen Studien und ihre Zeichnungen verkroch als früher. Und diese dumme Wette durfte keinesfalls dafür sorgen, dass sie erneut die Gesellschaft floh – das würde Rebecca nicht zulassen! »Wo hast du Mr Wade denn gesehen?«
    »Im Park. Ich habe nach dem Mittagessen einen Ausritt gemacht.« Susanna zögerte. »Ich wünschte, du hättest mitkommen können. Du weißt, dass es nicht zu spät ist, jetzt noch das Reiten zu erlernen.«
    »Bitte nicht schon wieder diese Diskussion«, erwiderte Rebecca ungeduldig. »Was war nun mit Mr Wade?«
    »Ach, nicht viel. Ich hatte mein Skizzenbuch dabei, er sah es und bestand darauf, sich mit mir im Park hinzusetzen.«
    »Hast du es ihm erlaubt?«, fragte Elizabeth mit atemloser Stimme.
    »Er war sehr … beharrlich. Aber wir sind in einem belebten Teil des Parks geblieben«, fügte sie eilig hinzu. »Ich skizzierte Blumen, und er lag im Gras zu meinen Füßen. Es war … irgendwie eigentümlich.«
    »Klingt aufregend«, erklärte Rebecca mit fester Stimme. »Er ist ein passender Mann aus guter Familie. Allerdings erbt sein Bruder den Titel.«
    »Der Viscount ist blind«, sagte Elizabeth, als würde sie eine wichtige Information weitergeben, von der beide noch nichts gehört hatten. »Er ist ein Freund von unserem Cousin Daniel, der sagt, er sei so vollkommen normal, dass …«
    »Wir kommen vom Thema ab«, rief Rebecca mit leicht schriller Stimme.
    »Oh, tut mir leid.« Elizabeth zuckte die Achseln. »Ich habe das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können!«
    »Das Gefühl kenne ich«, meinte Rebecca erregt, während sie sich wieder Susanna zuwandte. »Ist sonst noch irgendetwas vorgefallen? Hat Mr Wade dich gedrängt, etwas über das Gemälde zu erzählen?«
    »Nicht wirklich. Er schien … von der ganzen Sache begeistert zu sein.« Noch während sie rot anlief, ging ihr Blick über Rebeccas Schulter. »Tja, diese Wette hat den Earl of Parkhurst eindeutig dazu gebracht, sein Schneckenhaus zu verlassen.«
    Rebecca wirbelte herum und spähte durch die Palmwedel. Sie erspähte Julian sofort. Wie sollte man ihn auch übersehen? So groß und breit wie er war, in einem eleganten Abendanzug, der seine beachtlichen Maße aufs Günstigste betonte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie wünschte sich fast, nicht ganz so fasziniert von ihm zu sein.
    Heute war er noch

Weitere Kostenlose Bücher