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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Zähne zusammen gegen den Schmerz und versuchte, sich aufzusetzen. Sie eilte ihm zu Hilfe. Justin bewegte die Schulter und ein leises Stöhnen entrang sich ihm. Dann bewegte er den Arm mit ein wenig mehr Erfolg und sah sich den Verband um seine Schulter an. »Es tut höllisch weh - aber ich glaube nicht, dass die Wunde gefährlich ist.«
    »Der Arzt hat gesagt, die Kugel sei glatt durch die Schulter gegangen. Es hat keine schwere Verletzung von Muskeln oder Knochen gegeben, dem Himmel sei Dank!«
    Erleichtert nickte er. »Wenn das so ist, bin ich schon in ein paar Tagen so gut wie neu - wenigstens, wenn dieser hirnlose Doktor meinen Verstand nicht verwirrt hat mit seinen Medizinflaschen.«
    Ariel unterdrückte ein Lachen. »Du brauchtest Ruhe. Dr. Marvin wollte nur sicher sein, dass du diese Ruhe auch bekommst.«
    Er versuchte, sich ein wenig gerader zu setzen. Seine Kiefer spannten sich an, und Ariel zwang ihn, sich wieder hinzulegen. »Auf dich ist geschossen worden, Sir. Der Arzt besteht auf Bettruhe, und du wirst das tun, was er sagt - ob es dir nun gefällt oder nicht.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ist das so? Und wer sollte den Befehl des Arztes durchsetzen?«
    »Ich werde das tun.«
    Jetzt gingen seine Mundwinkel hoch. »Dann vielleicht -da du im Zimmer bleiben musst, um zu kontrollieren, ob ich auch gehorche -, dann füge ich mich den Forderungen des Arztes ...«
    Darauf erntete er einen skeptischen Blick von seiner Ge-mahlin. »Und du wirst einverstanden sein, im Bett zu bleiben?«
    Seine dichten Wimpern legten sich über seine Augen, um seine Gedanken vor ihr zu verbergen. »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als die nächsten Tage im Bett zu verbringen - solange du bei mir bist.«
    Ariel errötete, doch sie protestierte nicht. Eindeutig war die Verletzung ihres Mannes nicht so schlimm, wie sie geglaubt hatte. Und offensichtlich hatte er die Absicht, die Situation auszunützen.
    Die Dinge zwischen ihnen hatten sich verändert seit dem Abend der Weihnachtsgesellschaft. In dieser Nacht war sie gezwungen gewesen, eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen - ob sie Justin glauben sollte, und er demnach ihrer Liebe würdig war, oder ob sie sich von ihren Ängsten und den hasserfüllten Machenschaften einer Lady Barbara ihr Leben zerstören lassen wollte.
    In dieser Nacht hatte sie in Justins eindringlichen grauen Augen geblickt und ihm Glauben geschenkt. Wenn er die Wahrheit sprach, dann lag ihm wirklich etwas an ihr.
    Ariel streckte die Hand aus und strich ihm eine Locke seines dichten schwarzen Haares aus der Stirn. Er schlief wieder, seine Züge waren weicher als üblich. Wenn sie die Augen schloss, hatte sie noch immer den Leidenden vor ihrem inneren Blick, auf den man geschossen hatte. Sein Gesicht war totenblass gewesen, die Vorderseite seines Hemdes voller Blut. Straßenräuber, hatte er geröchelt. Er konnte ja nicht sicher sein, ob nicht noch immer Gefahr herrschte.
    Ein eigenartig prickelnder Schauder rann über ihren Rücken. Sie versuchte sich einzureden, dass es nur ein Zufall gewesen war, der Justin zu diesen Schurken geführt hatte; aber die nagende Furcht, dass noch mehr Kummer bevorstand, wurde sie nicht los.
    Sheriff John Wilmot folgte dem Butler in einen der eleganten Salon von Greville Hall. Vier Tage waren vergangen, seit er zum letzten Mal mit dem Grafen gesprochen hatte, der jetzt wieder auf den Beinen war und nur noch wenig an die Schießerei dachte - höchstens, dass er gelegentlich die Zähne zusammenbiss, wenn er ab und zu Schmerzen hatte.
    Wilmot entdeckte seine Lordschaft in dem Salon, er zog den Schlapphut vom Kopf und hielt ihn vor sich. »Es tut mir Leid, Mylord, aber wir haben keine Spur Eurer Angreifer gefunden.«
    Die Miene des Grafen spannte sich an, aber er nickte. Er führte den Sheriff zu einem Sessel vor dem Sofa, und Wilmot setzte sich der hübschen blonden Frau des Grafen gegenüber. Sie sah ihn besorgt an.
    »Glaubt Ihr, dass die Männer die Gegend verlassen haben?«, fragte sie.
    Unruhig rutschte der Sheriff auf dem teuren Brokatstoff des Sessels hin und her und hoffte, dass er ihn nicht schmutzig machte. »Sie wären dumm, wenn sie hier bleiben würden. Meine Leute haben das ganze Gebiet abgesucht, und es gibt ja auch noch die Belohnung, die Ihr ausgesetzt habt.«
    Der Graf zog eine Braue hoch. »Wie hoch ist die Belohnung denn?«
    »Also, dreihundert Guineen, Mylord. Ich habe gedacht, Ihr wüsstet das.«
    »Dreihundert ...? Gütiger Himmel - das ist ja

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